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Medienkonferenz des Finanzdepartements vom 19. Juni 2001

Perspektiven – 3 Jahrzehnte Projekthilfe der Stadt Zürich im In- und Ausland

Lehrmeister sind dank Weiterbildung in der Lage, ihre Lehrlinge im eigenen Betrieb effizienter einzsetzen.
"Wir sind viel professioneller geworden", erklärt Badiel Francis. Er hat früher schon Motoren repariert, aber heute weiss er auch, wie sie funktionieren.
Gesamtkosten für das Lehrlingsausbildungsprojekt für Burkina Faso: 289'000 Franken. 1999 hat die Stadt Zürich einen Beitrag von 60'000 Franken gegeben.

 

Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Burkina Faso

Beitrag von Swisscontact

Die 11 Mio Einwohnerinnen und Einwohner von Burkina Faso gehören zu den ärmsten Menschen der Welt. Das in der Sahelzone gelegene Land hat immer wieder unter mehrjährigen Dürreperioden zu leiden. Wächst auf dem Land kein Futter mehr für das Vieh, wandern die Bauern mit ihren Familien in die Grosstädte ab. Das Heer der landlosen Bevölkerung wächst ständig. Damit sind die Aussichten der Jugendlichen düster. Urs Egger, Geschäftsführer von Swisscontact, informiert darüber, wie das Schweizer Hilfswerk die Handwerkerausbildung in Burkina Faso aufbaut.

von Urs Egger

In vielen westafrikanischen Ländern bestehen traditionelle Lehrlingsausbildungen. Allerdings unterscheiden sie sich von unserer bekannten Lehre. In Burkina Faso z.B. fand bisher die Ausbildung ausschliesslich im Lehrbetrieb statt. Die Lehrlinge durchliefen kein systematisches Ausbildungsprogramm, sondern lernten vom Meister (patron) anhand der vorhandenen Auftragsarbeiten. Viele Lehrlinge sind acht Jahre oder noch länger in der Ausbildung – meistens solange, bis sie genügend finanzielle Mittel angespart haben, um selbst einen Kleinstbetrieb zu eröffnen. Steigende Zahlen Jugendlicher in den Städten und neue Technologien (z.B. Elektronik in Fahrzeugen) zeigten die Grenzen dieser traditionellen Lehren auf.

Swisscontact hat 1999 dank der finanziellen Unterstützung der Stadt Zürich begonnen, Verbesserungen einzuführen. Zuerst mussten die Patrons in Berufsverbänden organisiert werden. Ohne deren Interesse lässt sich keine erfolgreiche Berufsbildung aufbauen. Experten von Swisscontact – lokale und internationale – haben mit den Lehrmeistern zusammen, die Ausbildungsbedürfnisse der Lehrlinge, aber auch von den patrons ermittelt. Danach wurden die Ausbildungsprogramme festgelegt – insbesondere die Aufteilung in Theorie, Praxis im Unternehmen und praktische Arbeiten in einem Ausbildungszentrum. Da es letzteren an guter Ausrüstung mangelt, waren Nachrüstungen nötig (Schraubenschlüssel, Motorräder als Übungsobjekte etc.). Ziel ist es, eine fundierte, praxisorientierte Ausbildung aufzubauen. Bisher konnte in der zweitgrössten Stadt des Landes – Bobo Dioulasso – für Zweiradmechaniker ein solcher Ausbildungsgang etabliert werden. Im nächsten Jahr werden die ersten Abgänger daraus hervorgehen. Weitere Ausbildungsgänge für Fernseh- und Radiomechaniker und Elektriker in der Hauptstadt Ouagadougou werden zur Zeit vorbereitet.

Das Ausbildungskonzept basiert auf der privaten Initiative der Handwerker, braucht aber für die Infrastruktur der Ausbildungszentren auch staatliche Strukturen. Im Endausbau wird dann auch eine staatliche Anerkennung der Diplome stehen. Deswegen werden die nächsten Schritte in Abstimmung mit dem zuständigen Ministerium geplant. Den Handwerkern und Lehrlingen genügt im Moment aber der Qualitätsstempel von Swisscontact. Schliesslich muss auch der Instruktorenausbildung grosses Gewicht beigemessen werden. Nur so kann die Ausbildung längerfristig sichergestellt werden. Dass die Erreichung dieser Ziele keineswegs utopisch ist, zeigen die Erfolge in Mali. Dort hat Swisscontact in den letzten zehn Jahren ein solches Berufsbildungssystem in fünf Städten aufgebaut. Die Erfahrungen aus Mali werden auch in Burkina Faso benutzt, wodurch kürzere Wege der Projektabwicklung möglich werden. Wichtig für den Erfolg ist auch die praktische Anschauung: Das Beispiel Mali ist nicht ein weit entferntes Paradies, sondern die afrikanische Realität im Nachbarland – ein überzeugendes Beispiel, das nachgeahmt wird.

Swisscontact – ihre Schwerpunkte
Die Schweizerische Stiftung für technische Entwicklungszusammenarbeit ist die Entwicklungsorganisation der Privatwirtschaft. Sie wurde 1959 gegründet und ist politisch und konfessionell neutral.

Swisscontact engagiert sich in über 25 Ländern in den Bereichen Berufsbildung, MU - Förderung, Stadtökologie und Finanzdienstleistungen. Ziel ist es, Menschen in Entwicklungsländern und Osteuropa nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe zu befähigen, unternehmerisch zu denken und umweltbewusst zu handeln.

Swisscontact angegliedert ist das "Senior Expert Corps (SEC), welches pensionierte Fachkräfte für Beratungsaufträge vermittelt.

Swisscontact, Döltschiweg 39, 8055 Zürich, Tel: 01 454 17 17



 

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