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31. März 2006: Stadt und Private wollen Chance Neu-Oerlikon |
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Neu-Oerlikon soll attraktiver, lebendiger und durchmischter werden. Stadträtin Kathrin Martelli und Stadtrat Martin Waser haben heute griffige Massnahmen und die Revision der Sonderbauvorschriften vorgestellt. Private wollen in Kultur und Freizeit investieren, alte Bauten sollen nach Möglichkeit erhalten bleiben und dem neuen Stadtteil ein Gesicht geben.
Im Einzugsgebiet von Oerlikon leben mehr Menschen als im Kanton Uri oder Obwalden. 900 Züge machen hier Station, 30'000 Menschen steigen im Bahnhof Oerlikon jeden Tag aus und ein und Neu-Oerlikon ist ein neuer Teil dieser Stadt in der Stadt.
In den 90er Jahren wurde intensiv geplant, weil das ca. 60 ha grosse Industrieareal neu genutzt werden musste. Vor acht Jahren traten die Sonderbauvorschriften in Kraft. Heute sind bereits 1400 Wohnungen für 3000 neue BewohnerInnen gebaut und 7000 Arbeitsplätze wurden geschaffen. Die rasante Entwicklung überraschte alle. Neu-Oerlikon ist tagsüber geschäftig, aber nach Büroschluss leeren sich die Strassen und Pärke.
„Alle, die Neu-Oerlikon wirklich kennen, wissen: Das ist ein attraktiver Ort, aber wir müssen Geduld haben und mit gezielten Massnahmen ein wenig Geburtshilfe leisten“, sagte Stadträtin Kathrin Martelli. Die Stadt nahm vor rund zwei Jahren auf Initiative des Amtes für Städtebau mit den Grundeigentümern und Investoren Kontakt auf, um sich dieser Aufgabe zu stellen. Gemeinsam starteten sie das Projekt „Chance Oerlikon“ auf der Basis eines Public Private Partnership. Sechs Aufwertungsziele hat man sich gesetzt. Im Vordergrund stehen: Erhöhung der Aufenthaltsqualität, Stärkung der Identität, Belebung der Parkanlagen, bessere Verbindung von Oerlikon – Neu-Oerlikon mit einer grosszügigen Passage, einfachere Orientierung mit neuer Signaletik und ein gestärktes Gebietsimage.
Um diese Ziele mit konkreten Massnahmen anzugehen, braucht es auch finanzielle Mittel. Die Stadt und einige Grundeigentümer diskutieren über einen Quartierentwicklungsfonds, mit dem Projekte unterstützt werden sollen, die zur allgemeinen Quartierbelebung beitragen. Zum Beispiel: kulturelle Veranstaltungen und Quartierinitiativen. „Wir sind überzeugt, dass sich diese Investition für die Privaten lohnt, denn sie profitieren langfristig von einem attraktiveren Neu-Oerlikon und einem besseren Image", sagte Stadträtin Kathrin Martelli. So haben 17 Grundeigentümer einen "Letter of Intent" unterzeichnet, mit dem sie die Absicht unterstreichen, einen aktiven Beitrag zu den Aufwertungszielen zu leisten.
Um die Chancen für öffentlichere Erdgeschossnutzungen zu verbessern will die Stadt die Sonderbauvorschriften revidieren. Bei neuen Bauten entlang der Therese-Giese-Strasse und an einzelnen Plätzen müssen die Erdgeschosse insbesondere in der Raumhöhe so konzipiert sein, dass Läden, Restaurants, Kioske etc. zu gegebenem Zeitpunkt Platz finden.
Vor 15 Jahren plante man, das ganze Areal von den alten Bauten zu räumen. „Hier hat ein Umdenken stattgefunden“, sagte Kathrin Martelli. „Wir möchten einige Zeitzeugen stehen lassen. Sie geben dem Stadtteil Geschichte und ein Gesicht, reale Werte, die nicht zu unterschätzen sind.“ Zusammen mit der ABB sucht man nach Konzepten, die es ermöglichen, einzelne Bauten um den MFO-Park zu erhalten, aber auch einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. In einer Studie wurden die Gebäude 87T, 87S und die Halle 550 genauer untersucht. Im Vordergrund steht die Halle 550 (Eventhalle) mit ihrer markanten Backsteinfassade. Sie eignet sich beispielsweise für Anlässe von 3000 bis 6000 Personen – ein Raum dieser Grösse fehlt ansonsten in der Stadt.
Für diese Verbesserungen müssen die Sonderbauvorschriften revidiert werden. Ab Montag, 3. April liegen sie für das Mitwirkungsverfahren für 60 Tage im Amtshaus IV auf.
Der Stadtrat und die privaten Investoren zeigen sich zuversichtlich. „Solche Entwicklungen brauchen Zeit und ein wenig Geduld. Wir wollen den attraktiven neuen Stadtteil nicht schlecht reden. Wir haben hier eine Riesenchance und die werden wir gemeinsam auch packen“, zeigte sich Kathrin Martelli überzeugt.
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Bilder (Fotos: Juliet Haller, Amt für Städtebau) |
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Dokument zum Download: |
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Hochbaudepartement der Stadt Zürich |
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Tiefbau- und Entsorgungsdepartement |
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