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Medienmitteilung vom 9. April 2002
Blockzeiten in der Stadt Zürich -
Erfreuliche Zwischenbilanz
Im Mai 2001 konnte Stadträtin Monika Weber, Vorsteherin Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich, bekanntgeben, dass auf Beginn des Schuljahres 2001/2002 an der Unterstufe der städtischen Volksschule die Blockzeiten eingeführt würden. Jetzt kann sie das Resultat einer Umfrage präsentieren, welche die Unterstufenkonferenz der Stadt Zürich mit Unterstützung des Schul- und Sportdepartements bei den Lehrkräften durchgeführt hat und die ein erstes, durchaus erfreuliches Stimmungsbild liefert. Ein weiterer Erfahrungsbericht, der neben den Lehrkräften auch die Eltern, Schülerinnen und Schüler, Behörden, Fachlehrkräfte, Hortnerinnen und Hortner sowie die Musikschullehrpersonen einbezieht, soll im Schuljahr 2002/2003 erstellt werden.
Seit August 2001 verbringen die Schulkinder der Unterstufe jeden Morgen 4 Stunden in der Schule. Gegenüber früher sind die Präsenzzeiten länger: Die Pflichtstundenzahl in der 1. Klasse wurde von 19 auf 22 Stunden erhöht. Der reduzierte Halbklassenunterricht wurde durch Teamteaching ersetzt. Während eines Unterstufenklassenzugs stehen total 11 Lektionen für den Teamteaching-Unterricht zur Verfügung. Bei den Mehrkosten von jährlich rund 3,5 Mio. Franken, die durch den Blockzeitenunterricht entstehen, handelt es sich fast ausschliesslich um Besoldungskosten für das Teamteaching.
Wie wirken sich die Blockzeiten auf die Schulqualität aus?
Gleichzeitiger Unterrichtsbeginn und gleichmässige Tagesstruktur beruhigen den Schulalltag. Die Unterstufenlehrkräfte werden durch die Blockzeiten mehr gefordert, durch die neuen Gestaltungsmöglichkeiten aber zufriedener und erfüllter in ihrer Arbeit. Der Zusammenhalt in den einzelnen Klassen ist grösser geworden, klassenübergreifende Projekte sind einfacher zu organisieren und die sozialen Kontakte zwischen den verschiedenen Klassen werden gefördert. Dies wirkt sich positiv auf das gesamte Schulhausklima aus.
Das Teamteaching erhöht die Schulqualität, erleichtert das Individualisieren, ermöglicht die gezielte Einzelförderung der Kinder, die Arbeit mit unterschiedlichen Kleingruppen und wird deshalb als Bereicherung empfunden. Der Erfolg hängt stark von einer guten Teamarbeit ab.
4 Lektionen am Vormittag sind für viele Kinder der 1. Klasse anspruchsvoll (im Vergleich zum Kindergarten ermüden sie rascher). Die Lehrkräfte haben weniger Zeit für die einzelnen Kinder, das Unterrichten mit neuen Lernformen ist schwieriger geworden. Weil mehr Stunden mit der ganzen Klasse in einem Schulzimmer stattfinden, wird vermehrt auf traditionelle Unterrichtsformen zurückgegriffen. Vor allem bei Modellen, die Fachlehrkräfte miteinbeziehen, ist die Zahl der Lehrkräfte pro Klasse gestiegen. Die Nachmittagsstunden in der Halbklasse sind effizient und geben den Lehrkräften Zeit und Raum individuell auf die Kinder einzugehen.
Erfahrungen mit der Organisation
Da es schwierig ist, bei einem kurzfristigen Ausfall Lehrkräfte zu ersetzen, wird geprüft, wie die Stellvertretung verbessert werden kann. Modelle mit Fachlehrkraft oder Teamteaching-Stunden in der Halbklasse sind nur möglich, sofern genügend Räume vorhanden sind. Aufwändiger sind auch die Koordination im Schulhaus und das Erstellen der Stundenpläne (die Pensen der TT-Lehrkräfte sind oft unausgewogen, variieren von Jahr zu Jahr). Eine Lehrkraft, welche die Stundenpläne koordiniert und die Konzept- und Modellvorgaben umsetzt, könnte das Team entlasten. Wenn viele Kinder einer Klasse am Vormittag zusätzlichen Förderunterricht erhalten, herrscht ein stetes Kommen und Gehen.
Anregungen der Lehrkräfte
Neben der Unterstützung bei der Suche nach TT-Lehrkräften und Aushilfen bei kurzfristigen Absenzen sollte aus Sicht der Lehrkräfte die "Musikalische Elementarerziehung" (MEZ) obligatorisch werden, der Handarbeitsunterricht ab 1. Klasse, Rhythmik ab 3. Klasse eingeführt werden. Wichtig ist auch die Sicherstellung von genügend Schulraum. Das Betreuungsangebot wird laufend überprüft, wobei auch die Horte miteingebunden werden sollen. Geprüft werden soll auch, ob in der 1. Klasse ein Vormittag in 2 Stunden Unterricht und 2 Stunden Freizeitangebot aufgeteilt werden könnte.
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