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Medienmitteilung vom 28. März 2001

Stellungnahme des Stadtrats zur Diskussion über die Präsentation der Flick-Collection in Zürich

Der vorgesehene Umbau eines Industriegebäudes in Zürich West zu einem Museum, in welchem Friedrich Christian Flick seine Sammlung der Gegenwartskunst der Öffentlichkeit zugänglich machen will, hat in den letzten Wochen zu heftigen Reaktionen geführt. Stein des Anstosses sind nicht die Ausstellungspläne selbst, sondern die Haltung von Mitgliedern der Familie Flick gegenüber dem Wiedergutmachungsfonds für die Zwangsarbeiter im zweiten Weltkrieg. Friedrich Christian Flick hat am Freitag bekanntgegeben, dass er die Verantwortung, die ihm die Geschichte seiner Familie auferlege, mit der Gründung und Alimentierung einer Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz wahrnehmen wolle.

Der Stadtrat nimmt dazu wie folgt Stellung:

  • Der Stadtrat begrüsst die Absicht von Friedrich Christian Flick, seine Sammlung in Zürich West dem Publikum zugänglich zu machen. Friedrich Christian Flick schafft damit Öffentlichkeit für Werke von hohem künstlerischen Rang und leistet Erschliessungs- und Vermittlungsarbeit für die Kunst der Gegenwart. Er stärkt damit auch den Ruf Zürichs als attraktiver Kunststadt.
  • Die Gründung einer zukunftsgerichteten Stiftung für die Basisarbeit gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz zeugt von der Bereitschaft, gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und nicht allein einen finanziellen, sondern auch einen persönlichen Beitrag an die Bewusstseinbildung für Gegenwart und Zukunft zu leisten.
  • Die Nichtbeteiligung am Wiedergutmachungsfonds der deutschen Wirtschaft ist ein persönlicher Entscheid von Friedrich Christian Flick. Sie bedeutet in keiner Weise, dass Friedrich Christian Flick sich vom Fonds der deutschen Wirtschaft distanzieren würde. Zwar hätten die Mitglieder des Stadtrates an seiner Stelle anders entschieden. Aber sie respektieren seinen Entscheid und würdigen seine Bereitschaft, gesamtgesellschaftliche Verantwortung finanziell und persönlich mitzutragen.
     

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