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Medienmitteilung vom 18. Juli 2001
Zurück zu mehr Lebensqualität - allfit Gesundheitsförderung
Mit dem allfit Gesundheitsförderungsprogramm geht das Gesundheits- und Umweltdepartement neue Wege in der Geriatrie. Mit Empowerment (der Hilfe zur Selbsthilfe) sollen betagte, chronisch kranke Menschen ermächtigt werden, ihr eigenes Leben fit und so selbstständig wie möglich zu bewältigen. Alte Menschen sollen unmittelbar nach dem ersten Spitalaufenthalt mit Hilfe von Trainings (Krankheitsbewältigung, Fitness, Ernährung), die auf ihre Situation zugeschnitten sind, ein Stück Lebensqualität zurückgewinnen. Das Programm mit ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmern startet im Spätsommer.
Während jüngere Menschen mit Zuckerkrankheit oder Herzschwäche in den meisten Fällen über ihr Leiden gut informiert sind und lernen mit ihrer Krankheit umzugehen, bedeutet eine solche Diagnose für viele ältere chronisch kranke Patientinnen und Patienten der Anfang einer jahrelangen Abhängigkeit mit verordneten Behandlungen und einem mangelhaften Wissen um die eigene Krankheit. Ältere chronisch kranke Menschen nehmen zum Beispiel an den hervorragenden Angeboten der Gesundheitsliegen, von Ausnahmen abgesehen, nur selten und sporadisch teil. Spitäler und Ärzte haben andere Prioritäten. Für sie steht die akute Problematik und das Verordnen der optimalen Behandlung im Vordergrund und die Zeit und Ruhe fehlt, die Hintergründe zu klären, Alternativen im Detail zu erörtern und Entscheide unter Informierten gemeinsam zu fällen. Die Spitexorganisationen arbeiten auf Verordnung, kompensieren die Defizite mit entsprechenden Pflegeverrichtungen und sind nur selten in der Lage, gute Schulungen zur Krankheitsbewältigung anzubieten.
Weg von der Abwärtsspirale
Indem kranke Betagte lernen, mit ihrer Krankheit umzugehen, besser informiert sind und sich wieder eigene Ziele setzen und diese verfolgen, werden sie gestärkt und die Zufriedenheit steigt. Als selbstbewusste Ansprechpartnerinnen und -partner für Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal können sie das Management ihrer Krankheit selbst in die Hand nehmen und zu einem grossen Teil auch beeinflussen.
Das Projekt - das sich übrigens an einem amerikanischen Versuch orientiert - umfasst zwei Elemente: die individuelle Betreuung und das Training, das in Gruppen stattfindet. Die Patientin/der Patient wird von der Aufnahme bis zum Abschluss von der gleichen Bezugsperson betreut. Nach der Aufnahme und einem Zielgespräch, wird die Patientin/der Patient im Training im Umgang mit der Krankheit von dieser Bezugsperson begleitet und angeleitet. Parallel dazu findet ein Fitnessprogramm in Gruppen statt, das von einer speziell dafür ausgebildeten Trainerin geleitet wird. Treten nach diesen Trainingsprogrammen Schwierigkeiten auf, kann die Patientin/der Patient mit der Bezugsperson jederzeit in Kontakt treten. Nach einem Jahr findet ein zusammenfassendes Gespräch statt. In den USA hat jede Absolventin/jeder Absolvent des Gesundheitsförderungsprogrammes im Folgejahr umgerechnet durchschnittlich für ca. Fr. 1'500 weniger ärztliche Leistungen bezogen.
Das Projekt wird vorerst in den Stadtkreisen 6, 10, 11 und 12 lanciert und bei Erfolg nach Ablauf der Pilotphase Ende 2002 in der ganzen Stadt eingeführt.
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