Gestern Donnerstag musste die älteste Bewohnerin des Wildparks Langenberg eingeschläfert werden. Anfang Winter zeigte sich die Bärin nur noch selten ausserhalb der Höhle und bewegte sich steif und langsam.
Mit ihren 28 Jahren hatte die Braunbärin Irma ein sehr hohes Alter erreicht. Bereits in den letzten Jahren war sie merklich ruhiger geworden. Von einer Infektion im Juni 2006 erholte sie sich gut, im Herbst 2007 fiel jedoch eine zunehmende Steifheit in ihrem Gang auf. Da bei Bären Schmerzen nur schwer zu erkennen sind, wurde sie im Zürcher Tierspital untersucht. Aufgrund der Röntgenbilder waren keine abnormalen Veränderungen festzustellen. Die Tierärzte kamen damals zum Schluss, dass Irma nicht unter unerträglichen Schmerzen leide. Anfang Winter machte sich jedoch ihr zunehmendes Alter wieder verstärkt bemerkbar: Sie bewegte sich kaum mehr und zeigte sich nur noch selten ausserhalb ihrer Höhle. Die veterinärmedizinische Behandlung brachte keine Besserung. Um ihr weitere Leiden zu ersparen, beschlossen die Wildpark-Verantwortlichen, die Bärin gestern einzuschläfern.
Irma war die Grand Old Lady im Wildpark Langenberg. Sie wurde 1979 in der alten Bärenanlage geboren. Der Umzug 1998 in die neue Bärenanlage war für sie einschneidend. Zunächst nahm sie die neue Umgebung nur zögerlich in Beschlag, nutzte aber in der Folge das abwechslungsreiche Gehege mit Teich und Wald ausgiebig und grub sogar ihre eigene Höhle für die Winterruhe, obwohl sie dies nie gelernt hatte. Sie hatte mehrmals Nachwuchs und lebte zuletzt mit ihrem neunjährigen Sohn Ursus in der Bärenanlage.
Nach Irmas Tod bleibt Ursus nun allein zurück. Die Verantwortlichen des Wildparks Langenberg stehen schon seit einiger Zeit in Kontakt mit anderen Zoos, um in näherer Zukunft ein jüngeres Braunbär-Weibchen in den Wildpark Langenberg zu holen. Die beiden Bären sollen ein neues Paar bilden und es wieder ermöglichen, Jungtiere aufzuziehen.