Die Altersheime der Stadt Zürich führten zum siebten Mal eine Zufriedenheitsbefragung bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der 27 Stadtzürcher Altersheime durch. Die schriftliche Umfrage stiess wiederum auf grosses Interesse, 67% der 2000 Pensionärinnen und Pensionäre nahmen an der anonymen Befragung teil. Ziel war es, in Erfahrung zu bringen, wie die betagten Menschen die Dienstleistungen und das Wohlbefinden in ihrem Altersheim beurteilen. Die Ergebnisse zeigen insgesamt ein sehr zufriedenes Bild. Wichtig für die allgemeine Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner sind gute Beziehungen zum Personal, die Qualität der Mahlzeiten, das Angebot an Veranstaltungen und Möglichkeiten zur Mitbestimmung.
Im Juni 2007 wurde allen Bewohnerinnen und Bewohnern der städtischen Altersheime ein Fragebogen mit Begleitbrief und Rückantwortcouvert abgegeben. In 13 Fragen konnten sie ihre subjektive Einschätzung zu Themen wie Geborgenheit, Veranstaltungsangebot, Pflege, Hotellerie und Gastronomie, Mitbestimmungsmöglichkeiten und soziale Kontakte äussern. Das Durchschnittsalter der befragten Personen betrug 87 Jahre. 72% der Teilnehmenden waren Frauen und 21% Männer, 7% machten keine Angaben zum Geschlecht. Zwei Drittel der Bewohnerinnen und Bewohner füllten den Fragebogen selber aus, die anderen nahmen Hilfe von Angehörigen und Bekannten in Anspruch. Nebst der Beantwortung der Fragen auf einer vierstufigen Skala von «gar nicht zufrieden» bis «sehr zufrieden» wurde die Möglichkeit sehr rege genutzt, persönliche Kommentare zu den einzelnen Themen und zur allgemeinen Befindlichkeit anzubringen. Die zahlreichen Antworten und Äusserungen widerspiegeln ein zuverlässiges Bild der Bewohnerinnen und Bewohner zum Wohlbefinden im Altersheim.
Qualitätssicherung
Die alle zwei Jahre stattfindende Bewohnerinnen- und Bewohnerbefragung ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Qualitätssicherung in den städtischen Altersheimen. Die diesjährige Befragung ist identisch mit derjenigen vor zwei Jahren. Damit können die Ergebnisse verglichen werden und die Qualitätsentwicklung über die Zeit aufzeigen. Der Vergleich mit den Resultaten aus dem Jahr 2005 zeigt, dass die hohe Zufriedenheit der Pensionärinnen und Pensionäre gehalten werden konnte. Alle Fragen zur Zufriedenheit wurden auf der vierstufigen Skala zwischen «zufrieden» bis «sehr zufrieden» beurteilt. Besonders zufrieden äusserten sich die Bewohnerinnen und Bewohner mit der Hotellerie (Wäscheservice und Reinigung) und der Pflege. Zudem erhielten die beiden Fragen nach der allgemeinen Zufriedenheit und der Geborgenheit sehr hohe Zufriedenheitswerte.
Essen und Soziokultur
Die Fragen rund ums Essen veranlassen immer wieder zu vielen persönlichen Bemerkungen. In den lobenden und kritischen Kommentaren sind die unterschiedlichen und individuellen Bedürfnisse und Essgewohnheiten der einzelnen Bewohnerinnen und Bewohner erkennbar. Insgesamt wird das vielseitige und abwechslungsreiche Angebot sehr geschätzt. Dies trifft ebenfalls auf das Angebot an Veranstaltungen zu. Die Auswahl an Unterhaltung und die Möglichkeiten zu verschiedenen Aktivitäten und zum Austausch nutzen die Bewohnerinnen und Bewohner entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen.
Sicherheit und Autonomie
Wer sich im Altersheim geborgen fühlt, ist in der Regel auch ganz allgemein zufrieden mit dem Leben im Altersheim. Eine gute Beziehung zum Personal und das Gefühl, von den Mitarbeitenden ernst genommen zu werden, tragen ebenfalls bedeutend zum Wohlbefinden bei. Dies trifft insbesondere auch dann zu, wenn pflegerische Hilfe in Anspruch genommen wird. Die Sicherheit nach Unterstützung, wenn es nötig ist, wird von vielen Bewohnerinnen und Bewohnern sehr geschätzt. Auf der anderen Seite wird viel Wert auf Selbstbestimmung und Mitbestimmung im Leben im Altersheim gelegt. Die Resultate zeigen aber auch, dass die Mitbestimmungs- und Partizipationsmöglichkeiten sehr unterschiedlich genutzt werden. Dies ist u.a. ein Thema, welches die Altersheime der Stadt Zürich noch detaillierter analysieren werden.
Die insgesamt sehr zufriedenen Beurteilungen der Pensionärinnen und Pensionäre weisen auf eine stabile Qualitätsentwicklung in den städtischen Altersheimen hin. Dennoch zeigen die Ergebnisse und zahlreichen persönlichen Bemerkungen und Anregungen auch Veränderungspotenzial auf. Die Resultate werden nun in den Altersheimen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Mitarbeitenden besprochen. Danach werden Massnahmen abgeleitet und umgesetzt.