Die Stadt Zürich ist seit über 500 Jahren Eigentümerin des rund 10 Quadratkilometer grossen Sihlwalds. 1986 wurde ein grösseres Waldareal aus der traditionellen forstlichen Nutzung entlassen, seit 2000 steht der Sihlwald unter Vollschutz. Auf Holznutzungen wird verzichtet und die Natur sich selbst überlassen. In der Nähe des Sihlwalds betreibt die Stadt Zürich zudem seit 1869 den Wildpark Langenberg mit einheimischen Wildtieren. Zusammen mit den Gemeinden des Bezirks Horgen, dem Kanton Zürich und Pro Natura Zürich will die Stadt Zürich den Sihlwald und den Wildpark in einen Naturerlebnispark überführen und von der zu gründenden Stiftung «Naturpark Zürich» betreiben lassen. «Naturerlebnispark» ist eine neue Kategorie von Schutzgebieten von nationaler Bedeutung. Die auf 1. Dezember 2007 in Kraft getretene Revision des eidgenössischen Natur- und Heimatschutzgesetzes (NHG) definiert den «Naturerlebnispark» als «Gebiet, das in der Nähe eines dicht besiedelten Raumes liegt, der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt unberührte Lebensräume bietet und der Allgemeinheit Naturerlebnisse ermöglicht» (Art. 23h Abs. 1 NHG). Heute werden Sihlwald und Wildpark als Verwaltungseinheiten der Stadt Zürich geführt. Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich auf netto 3,8 Millionen Franken. Der Stadtrat von Zürich hat am seiner Sitzung von vergangenem Mittwoch beschlossen, dem Gemeinderat wiederkehrende Ausgaben von mindestens 3,3 und höchstens 3,8 Millionen Franken jährlich als Beitrag an die Betriebskosten der Stiftung Naturpark Zürich zu beantragen. Stimmt der Gemeinderat zu, gibt es zum Betriebsbeitrag auch eine kommunale Volksabstimmung. Der Gemeinderat muss ausserdem über die Zusammenführung von Sihlwald und Wildpark und die Übertragung der bisher städtischen Aufgaben per 1.1.2009 an die Stiftung Naturpark Zürich entscheiden sowie einen einmaligen städtischen Investitionsbeitrag von 3,5 Millionen Franken genehmigen. Letzterer ist an die Bedingung geknüpft, dass der Kantonsrat dem vom Regierungsrat beantragten Lotteriefonds-Beitrag von ebenfalls 3,5 Millionen Franken zustimmt, was der Rat an seiner Sitzung vom 26. November 2007 einstimmig tat. Stadtrat Martin Waser dankte dem Kantonsrat an der heutigen Medienorientierung für diesen Schritt, mit dem der Rat die kantonale und nationale Bedeutung des Projekts anerkenne. |