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Tierstimmen aus allen Kontinenten der Erde ertönen in den Schulhäusern Luchswiesen, Falletsche und Hirzenbach. Yves Netzhammer und Bernd Schurer haben mit «Hörlandschaften/Soundscapes» ein faszinierendes Kunst und Bau – Werk geschaffen. Im Beisein von Stadträtin Kathrin Martelli und Stadtrat Gerold Lauber wurden die Hörlandschaften auf einer Tour im Extrabus eingeweiht. Das Projekt von Yves Netzhammer und Bernd Schurer setzte sich unter insgesamt 102 Eingaben eines internationalen Projektwettbewerbs für Kunst und Bau durch. Der Wettbewerb wurde von der Fachstelle Kunst und Bau, Amt für Hochbauten, Stadt Zürich im Winter im Jahr 2004/05 durchgeführt. Gefragt war ein Konzept für die drei Schulhäuser Luchswiesen, Falletsche und Hirzenbach. Hörlandschaften / Soundscapes ist eine primär akustische Kunst-und-Bau-Installation und in ihrer Art europaweit einzigartig. Jede der drei Schulhausanlagen ist mit einer unsichtbaren Tierwelt ausgestattet, die lediglich aus Geräuschen besteht. Zu jedem Schulhaus gehört ein anderer Lebensraum: Im Hirzenbach das Wasser, im Luchswiesen das Land und im Falletsche die Luft. Die drei verschiedenen Geräuschkulissen werden von einem Computerprogramm generiert, das über eine Vielzahl möglicher Muster verfügt und von lichtempfindlichen Sensoren in den Korridoren direkt beeinflusst wird. Die Tierpopulationen haben einen eigenen Tages- und Jahresrhythmus und sind wie in der Realität scheu: Je länger im Raum Ruhe herrscht, desto mannigfaltiger und lauter werden die Geräusche. Einen visuellen Einstieg bietet in jeder Schulhausanlage jeweils ein Wand-, Boden- oder Deckenbild und entsprechend dem jeweiligen Lebensraum wurde für jedes Schulhaus ein eigener Pausengong komponiert. Hörlandschaften / Soundscapes vermittelt auf spielerische Art und Weise pädagogische Inhalte. Bereits die Laute sind assoziativ und lassen verschiedene Tiere erahnen. Noch spektakulärer sind die Tiergeräusche bei Nacht, wenn die Installationen nicht durch menschliche Töne und Bewegungen beeinflusst werden. Anders als beispielsweise im naturkundehistorischen Museum lässt die Arbeit nicht nur verschiedene Tierlaute Revue passieren: Sie reagiert auf das Verhalten der Schülerinnen und Schüler. Denn nur wenn diese sich zurückhaltend und diskret verhalten, erwachen die Tiere zum Leben. «Die weit verbreitete Meinung, laut sein zu müssen, um sich Gehör zu verschaffen, wird mit einem eindrücklichen imaginären Bildraum ausser Kraft gesetzt», sagte Kathrin Martelli bei der Einweihung. Yves Netzhammer, Künstler und Bernd Schurer, Musiker, leben beide in Zürich und haben schon mehrfach zusammen gearbeitet. Während sich ihre Zusammenarbeit bis anhin vor allem auf die Vertonung von Netzhammers Animationen beschränkte, sind die Hörlandschaften / Soundscapes von Beginn weg auf der Basis einer gleichwertigen Zusammenarbeit entstanden. Die Stadt Zürich gibt eine Dokumentation des Projekts in Form des Booklets Hörlandschaften – Soundscapes. Schulhausanlagen Falletsche, Hirzenbach, Luchswiesen heraus. Auf 60 Seiten sind neben zahlreichen Abbildungen sowie einem ausfaltbaren Poster ein Interview von Marcus Maeder mit den beiden Künstlern Yves Netzhammer und Bernd Schurer enthalten, ausserdem Texte von Oliver Kielmayer und Nils Röller. Das Booklet setzt eine Reihe von Publikationen über Kunst-und-Bau-Werken in der Stadt Zürich fort, die mit dem Stadion Letzigrund begann. Weitere Informationen: Bezugsquelle Booklet: Hörlandschaften – Soundscapes. Schulhausanlagen Falletsche, Hirzenbach, Luchswiesen, Amt für Hochbauten, Lindenhofstrasse 21, Postfach, 8021 Zürich, ahb@zuerich.ch, 18 Franken, exkl. Versandkosten. Die Soundscapes / Hörlandschaften können während dem normalen Schulbetrieb besucht werden. Adressen der Schulhäuser: - Schulhaus Falletsche, Rebenstrasse 67, 8041 Zürich-Leimbach, Neubau, Eingangsbereich,
- Schulhaus Luchswiesen, Glattwiesenstrasse 80, 8051 Zürich-Schwamendingen,
Neubau, Untergeschoss - Schulhaus Hirzenbach, Luchswiesenstrasse 186, 8051 Zürich-Schwamendingen, Neubau Hort, Innenhof.
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