Während den Schulzeiten bieten die Lausfachfrauen des Schulärztlichen Dienstes der Stadt Zürich neu jeden Montag im Schulärztlichen Dienst an der Rotbuchstrasse 42 und jeden Donnerstag an der Langstrasse 21 (jeweils 13.30 bis 16.30 Uhr) kostenlos Information, Beratung und Kontrollen zum Thema Kopfläuse an.
Jedes Jahr kommen und gehen sie so sicher wie Zeugnisse, Ferien und andere schulische Ereignisse: Die Kopfläuse. Dank verstärkter Informations-Massnahmen sind in Zürich die Zahlen zwar seit Jahren stabil, trotzdem gibt es immer wieder viele Fragen und Missverständnisse gerade in der Behandlung der Läuse. Deshalb hat der Schulärztliche Dienst jetzt neu zwei kostenlose Läusesprechstunden an zentralen Orten links und rechts der Limmat eingerichtet.
«Laustanten» werden nicht arbeitslos
Während in den 1960er und 1970er Jahren, wahrscheinlich durch den Einsatz von hochgiftigen Pestiziden, an den Schulen eine weltweit fast lausfreie Zeit herrschte, sind momentan die Zahlen befallener Schulkinder in allen industrialisierten Ländern der Welt steigend. An den Zürcher Schulen sind die Zahlen jedoch seit Jahren stabil. Dies aufgrund schneller Reaktion und breiter Information. Hat eine Lehrperson den Verdacht, die kleinen Krabbeltierchen haben sich auf den Köpfen ihrer Schülerinnen und Schüler breit gemacht, fordert sie über eine Hotline beim Schulärztlichen Dienst umgehend den Besuch einer Lausfachfrau an. Bei ca. 10 Prozent der so in den Zürcher Schulen und Kindergärten untersuchten Kinder werden die Läusefachfrauen fündig und sehen Läuse oder häufiger Nissen, die Eier der ungeliebten Tierchen.
«Kopfsanierung» sinnvoller als Haushaltssanierung
Eine Behandlung mit chemischen Mitteln wird nur dann empfohlen, wenn wirklich Läuse und nicht nur Nissen gesichtet werden. Dafür müssen die Haare jedoch meist in nassem Zustand nochmals zuhause untersucht werden. Am besten findet man die Tierchen, indem man sie durch das grosszügige Auftragen von Haarspülung (Conditioner) im nassen Haar für ca. 20 Minuten bewegungsunfähig macht. Dann lassen sich die unbeweglichen Läuse leicht beim strähnenweisen Durchkämmen mit einem Läuse- oder Nissenkamm, der engstehende, stabile Zähne haben sollte, finden und entfernen.
Auch zur regelmässigen Kontrolle von noch nicht betroffenen Kindern oder Familienmitgliedern empfiehlt sich dieses Vorgehen. Je früher man den Befall entdeckt, umso schneller ist man in der Regel die Plage auch wieder los. Obwohl einem die Prozedur auf den ersten Blick sehr aufwändig erscheinen mag, ist sie sehr viel wirkungsvoller als eine komplette Haushaltssanierung mit Waschen aller Bett-, Frottierwäsche und Kleider oder das Wegsperren oder Einfrieren von Kuscheltieren.
Die Ansteckung mit Läusen passiert nämlich fast ausnahmslos durch direkten Kopf- zu Kopfkontakt. Läuse sind zum Überleben auf die Temperatur und Feuchtigkeit nahe am menschlichen Haaransatz und ca. alle zwei Stunden auf menschliches Blut angewiesen. Sie können sich fast nur auf Haaren fortbewegen und sind schnell dem Tod geweiht, wenn sie einmal unfreiwillig einen menschlichen Kopf verlassen.
Behandlungsfehler häufiger Grund für Therapieversagen
Hat man auf dem untersuchten Kopf tatsächlich Läuse gefunden und entfernt, so hat die zusätzliche Behandlung des Läusebefalls mit einem handelsüblichen Lausshampoo aus der Apotheke allerdings auch seine Tücken. Zum einen muss man gerade bei langem oder dichtem Haar sehr viel Shampoo benutzen und besonders darauf achten, dass die Haare in der Mitte und im unteren Teil des Hinterkopfes sicher gut durchtränkt werden. Zum anderen ist zwingend nach ca. 7 und 14 Tagen eine zweite und dritte Behandlung notwendig, um die neu aus den Nissen geschlüpften Läuse abzutöten, bevor diese wieder Eier legen. In einigen Fällen überleben die Läuse jedoch auch eine korrekt durchgeführte Behandlung, weil sie bereits resistent auf das gewählte Lausshampoo sind.
Laussprechstunde bietet direkte und praktische Unterstützung
Seit kurzem bietet der Schulärztliche Dienst der Stadt Zürich nun Eltern, die zusätzliche Beratung oder Anleitung bei der Behandlung oder Kontrolle des Läuseproblems wünschen, eine kostenlose Sprechstunde an. Jeweils Montags kann man sich beim Schulärztlichen Dienst an der Rotbuchstrasse 42 und Donnerstags an der Langstrasse 21, zwischen 13.30 und 16.30 Uhr von einer der Lausfachfrauen beraten lassen. Eine Anmeldung ist momentan noch nicht notwendig. Mitbringen sollte man nur ein Frottiertuch, evtl. den eigenen Nissenkamm und den Namen der schon verwendeten Anti-Laus-Produkte. Wer keine direkte oder praktische Anleitung benötigt, kann natürlich auch weiterhin die telefonische Kopflausberatung des Schulärztlichen Dienstes (044 312 35 66) in Anspruch nehmen. Weitere Informationen unter www.stadt-zuerich.ch/schularzt.