Die Stadt Zürich legt mit dem neuen Leitbild zur Kulturförderung ihre Richtlinien sowie die Grundsätze und Ziele der Kulturpolitik für die kommenden vier Jahre fest. Dabei werden 30 Schwerpunkte aus allen Kultursparten formuliert. Um die Transparenz und Effizienz der Kulturförderung sicherzustellen, werden in Zukunft Leistungsvereinbarungen mit allen subventionierten Institutionen abgeschlossen. Der Netto-Kulturaufwand der Stadt soll sich in den kommenden Jahren wie bisher in einer Bandbreite von 1% bis 1,5% des städtischen Gesamtaufwands bewegen. Damit ist die Sicherung und der gezielte Ausbau eines kulturellen Angebots, das massgeblich zur Lebensqualität und zur Attraktivität des Standorts Zürich beiträgt, gewährleistet. An der Finanzierung dieses Angebots beteiligen sich neben der Stadt Zürich auch der Kanton sowie die Privaten Mit dem Leitbild der städtischen Kulturförderung für die Jahre 2008 – 2011 erneuert und aktualisiert die Stadt Zürich ihr kurz- und mittelfristiges Planungsinstrument zur Umsetzung des Kulturförderungsauftrages, wie er in der Gemeindeordnung verankert ist. Das neue Leitbild löst die bestehende Version für die Jahre 2003 – 2007 ab. Stand der städtischen Kulturpolitik Zürich verfügt über ein einzigartiges Angebot über alle Kultursparten hinweg. Die Stadt unterstützt qualitativ herausragende Institutionen, fördert das kulturelle Leben in den verschiedensten Bereichen und betreibt in eigener Regie diverse kulturelle Einrichtungen, u. a. das renommierte Museum Rietberg, das Theater am Hechtplatz oder das Filmpodium. Die im Leitbild für die Jahre 2003 – 2007 angestrebten Vorhaben mit Priorität konnten allesamt realisiert werden. So wurden beispielsweise die Zürcher Filmstiftung im September 2004 vom Zürcher Stimmvolk angenommen, der Erweiterungsbau des Museums Rietberg realisiert und in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat die Erneuerung und teilweise Aufstockung der Jahressubventionen 2004 – 2007, respektive 2005 – 2008, für eine ganze Reihe von Kulturinstituten verabschiedet. Kulturpolitische Grundsätze Die städtische Kulturpolitik folgt den Grundsätzen «erhalten», «erneuern», «vervollständigen», «vermitteln», «verhandeln» und «kooperieren». Es gilt, die Qualität und Vielfalt des Angebots langfristig und kontinuierlich zu pflegen. Gleichzeitig müssen neue Initiativen erkannt, bestehende Subventionen überprüft und wenn nötig gestrichen werden. Noch offene Lücken im Angebot sollen geschlossen und die kulturelle Infrastruktur zweckmässig erweitert werden. Der Dialog unter den Kulturschaffenden und mit der Bevölkerung fördert zusammen mit einer verbesserten Information und einem vereinfachten Zugang die Vermittlung von Kultur. Das Aushandeln von Leistungsvereinbarungen zwischen der Stadt und den subventionierten Institutionen schafft Transparenz und garantiert Verbindlichkeit und den effizienten Einsatz der eingesetzten Mittel. Die Zusammenarbeit mit Privaten, mit anderen Städten, mit dem Kanton und mit dem Bund sollen weiter intensiviert werden. Schwerpunkte 2008 – 2011 Für die kommenden vier Jahre hat die Stadt in den Bereichen grosse Kunstinstitute, Theater, E-Musik, Jazz- und Rockmusik, Literatur, Bildende Kunst, Museen, Tanz, Film und Kulturzentren 30 Schwerpunkte für die Kulturförderung definiert und im neuen Kulturleitbild zusammengestellt. So werden beispielsweise in Zusammenarbeit zwischen der Abteilung für Kultur des Präsidialdepartements und dem Schul- und Sportdepartement die Grundlagen für die Errichtung eines Kinderkulturhauses vorbereitet. Zudem sind Arbeiten für ein städtisches Museumskonzept im Gange. Finanzierung des städtischen Kulturaufwandes Die Finanzierung des städtischen Kulturaufwandes erfolgt durch Beiträge der Stadt, des Kantons und von Privaten. Das Kulturangebot in der Stadt ruht so auf mehreren Schultern und wird vom Kanton massgebend mitgetragen. Kontinuierlich zugenommen hat in den letzten Jahren der Anteil der selbst erwirtschafteten Mittel der Kulturinstitutionen. Im Budget 2007 ist ein Netto-Kulturaufwand der Stadt von 91,1 Millionen Franken vorgesehen. Dies entspricht einem Anteil von 1,24% des städtischen Gesamtaufwands. In 2008 ist eine leichte Erhöhung des Netto-Kulturaufwand auf 1,27% des städtischen Gesamtaufwands anzunehmen. Damit beträgt der Netto-Kulturaufwand wie in den letzten Jahren weiterhin zwischen 1% und 1,5% des städtischen Gesamtaufwands. In dieser Bandbreite sollen sich die Beiträge auch in den kommenden Jahren bewegen. Bedeutung des kulturellen Angebots für die Stadt Zürich Die heutige Vielfalt und Qualität des Kulturangebots in der Stadt Zürich hält internationalen Vergleichen Stand. Das kulturelle Leben hat in den letzten beiden Dekaden enorm an Farbe und Breite gewonnen. Kulturinteressierte haben heute jeden Tag die Wahl zwischen rund 70 Angeboten aus allen kulturellen Sparten. Das reichhaltige Kulturangebot ist Teil der erstklassigen Lebensqualität Zürichs und beeinflusst als wichtiger Imageträger die Standortentscheide von Personen und Unternehmen. Trotzdem: Wenn Zürich im Wettbewerb unter den europäischen Städten um Standortqualitäten mithalten will, muss die Stadt die Schlüsselrolle, die der Kultur- und Bildungspolitik zukommt, noch vermehrt wahrnehmen. Die Herausforderung besteht darin, ständig besser zu werden, denn die anderen Städte ruhen nicht. Soll das Kulturangebot den hohen qualitativen Anforderungen aber genügen, so bedingt das kontinuierlich steigende Aufwendungen und Anstrengungen. |