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Am 17. und 18. September wird in Kunming das 25 Jahre-Jubiläum der Städtepartnerschaft Zürich – Kunming gefeiert. Eine Delegation des Zürcher Stadtrates ist zu einem Jubiläumsbesuch eingeladen worden. Stadtpräsident Elmar Ledergerber, Stadträtin Kathrin Martelli und Stadtrat Martin Waser werden die Stadt Zürich vertreten. Die Stadtratsdelegation wird sich bei dieser Gelegenheit über die verschiedenen Bereiche der Zusammenarbeit informieren und mit den zuständigen Behörden und lokalen Fachleuten Gespräche über Entwicklungsprobleme der Stadt und Region Kunming führen.
Am 17. September findet in Kunming ein Forum zu Fragen der nachhaltigen Stadtentwicklung statt. Dabei werden sich Vertreter von Zürich und Kunming über ausgewählte Themen der Stadtentwicklung in Zürich und Kunming austauschen. Die Stadtratsdelegation wird von Fachleuten aus Zürich aus den Gebieten Stadtentwicklung, Stadtplanung, Wasserversorgung sowie von Bankfachleuten begleitet.
Rückblick auf 25 Jahre Städtepartnerschaft Den Anfang bildete 1980 eine Ausstellung im Kunsthaus Zürich. Sie zeigte erstmals im Westen die Figuren der in Xi'an entdeckten Terracotta Armee. Die damaligen Kontakte brachten die Zürcher Behörden auf die Idee, mit einer Stadt in China eine Städtepartnerschaft einzugehen. Auf Vorschlag der beiden Aussenministerien wurde eine Partnerschaft mit Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan, beschlossen. Der Vertrag wurde im Februar 1982 in einer feierlichen Zeremonie unterzeichnet. Die ersten Projekte der Städtepartnerschaft waren kultureller Art. 1987 fand in Kunming eine erste Ausstellung über die Stadt Zürich statt. Aus dem Kulturaustausch entwickelte sich in der Folge eine intensive fachtechnische Zusammenarbeit. Beeindruckt von der sehr gut funktionierenden Zürcher Wasserversorgung, zeigte Kunming grosses Interesse, von Erfahrungen aus Zürich auf diesem Gebiet zu lernen. Die Zürcher Behörden bewilligten in der Folge einen Kredit für die Erarbeitung eines Masterplans «Wasserversorgung und Stadtentwässerung Kunming».
Erfahrungen zum Thema Nachhaltigkeit weitergeben Daraus entwickelte sich eine bis heute andauernde fruchtbare Zusammenarbeit, in deren Rahmen Zürich die Entwicklung Kunmings im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung unterstützt. Die Kooperation umfasst seit einigen Jahren hauptsächlich die Themen Verkehrsplanung, Stadtplanung, Denkmalschutz, Wasserversorgung und Umweltschutz. So haben Zürcher Fachleute Kunming bei der Erarbeitung eines Verkehrsmanagements beraten, das Bus, Bahn und Velo fördert sowie genügend Flächen für Fussgänger schafft. Die Zürcher Vorschläge für separate Busspuren sowie für eine S-Bahn zur Erschliessung der neuen Satellitenstädte wurden mit Interesse aufgenommen. Die Inbetriebnahme der ersten Buslinie auf einer eigenen Fahrspur fand in ganz China Beachtung. Auch bei der Stadtentwicklung bietet Zürich Unterstützung, so beim Schutz der wertvollen Bausubstanz in der Altstadt und der städtebaulichen Entwicklung von Satellitenstädten. Beim Umweltschutz ging es neben der ständigen Beratung zur Wasserversorgung in den letzten Jahren auch um die Abwasserreinigung und die Beratung bei der Sanierung des stark verschmutzten Dianchi-Sees. Seit 2007 sind neu auch der Finanz- und Bankenbereich sowie die nachhaltige Energienutzung Gegenstand der Zusammenarbeit. Die in Kunming erarbeiteten Lösungen finden weit über die Provinzgrenzen hinaus Beachtung. In Abstimmung mit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, die heute die Sachkosten der fachtechnischen Zusammenarbeit finanziert, wurden in Kunming mehrfach Symposien zu Fragen nachhaltiger Stadtentwicklung durchgeführt, an denen zahlreiche andere chinesische Städte teilnahmen.
Die Zusammenarbeit heute Die Zusammenarbeit zwischen den Städten Zürich und Kunming ist in einem Abkommen für die Jahre 2007 bis 2009 geregelt. Die Stadt Zürich stellt dabei in ausgewählten Fachbereichen Spezialistinnen und Spezialisten zur Verfügung, die in Kurzzeitaufenthalten (ein bis zwei Wochen) ihre Fachpartner in Kunming beraten und den Erfahrungsaustausch pflegen. Gleichzeitig erhalten chinesische Fachdelegationen die Möglichkeiten, sich in Zürich über urbane Entwicklungsfragen und Planungsmethoden zu informieren. Alle externen Kosten werden durch einen jährlichen Beitrag von 250 000 Franken der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit des Bundes finanziert. Die Stadt Zürich ihrerseits stellt die Fachleute aus der Stadtverwaltung zur Verfügung. Die Möglichkeit des Informations- und Erfahrungsaustausches mit der Stadt Zürich wird von den chinesischen Partnern ausserordentlich geschätzt. Sie gibt ihnen Gelegenheit für die eigene Entwicklung zu lernen und von den Erfahrungen in Zürich zu profitieren. Die Beratung der Stadt Zürich in Planungs-, Verkehrs- und Umweltfragen hilft mit, durch praktische Anwendungsbeispiele den Gedanken der Nachhaltigkeit in China zu verbreiten.
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