Das «Drogeninformationszentrum (DIZ)» der Stadt Zürich scheint sich zu bewähren. Dies zeigen erste Auswertung zu den ersten sechs Monaten des Betriebs. Mit der im Herbst 2006 eröffneten Beratungsstelle werden Designerdrogen Konsumierende erreicht, die nicht in der Partyszene verkehren. Bemerkenswert ist ausserdem, dass der Anteil Frauen, die sich im DIZ beraten lassen, doppelt so hoch ist wie an Partys.
Durchschnittlich suchen 3-4 Personen pro Öffnungsnachmittag das DIZ auf. Die BesucherInnen des DIZ sind beruflich mehrheitlich gut integriert, vorwiegend schweizerischer Herkunft und durchschnittlich 33 Jahre alt. Zwei von drei BesucherInnen stammen aus der Stadt. Das DIZ erreicht Frauen besser: Der Anteil ratsuchender Frauen ist im Vergleich zu den Pillentestings an Party deutlich höher (zwei resp. eine von fünf Beratungen).
Rund die Hälfte aller BesucherInnen lässt eine Substanz testen. Getestet wurden vor allem Ecstasy, Amphetamin und Kokain. Im Gegensatz zu den Konsumierenden an Partys, die vorwiegend am Wochenende an Anlässen konsumieren, nehmen DIZ-BesucherInnen leistungssteigernde Drogen während der Woche ein und konsumieren vor allem im privaten Rahmen, bei der Arbeit oder an anderen Orten.
Das Projekt wird um ein Jahr verlängert. Aufgrund von Hinweisen aus der Zielgruppe werden die Öffnungszeiten angepasst: Ab 17. Juli 2007 wird das DIZ neu am Dienstag von 18.00 – 21.00 Uhr geöffnet sein, anstatt am Samstagnachmittag.
Seit Ende September 2006 betreibt die Stadt Zürich in Kooperation mit der ARUD Zürich (Arbeitsgemeinschaft für den risikoarmen Umgang mit Drogen) das Drogeninformationszentrum. Drogen Konsumierende werden über Risiken und Wirkungen des Drogenkonsums informiert und über den risikoärmeren Konsum beraten. Bei Bedarf werden sie direkt in eine medizinisch-therapeutische Behandlung in der Poliklinik GAIN überführt, die sich an derselben Adresse befindet. Im Rahmen des DIZ werden auch Substanzanalysen durchgeführt, wie dies bereits seit 2001 an Partyveranstaltungen gemacht wird.