Die Gesundheitsversorgung in der Stadt Zürich wird sich in den nächsten 20 Jahren stark entwickeln. Die demografische Entwicklung, der medizinische Fortschritt, die zunehmende Spezialisierung der Ärzteschaft, die steigende Tendenz zuerst die Notfallstation aufzusuchen, die weiter sinkende Aufenthaltsdauer in den Spitälern, die Zunahme chronischer Krankheiten und weitere gesellschaftliche Trends sind Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Ohne einen integrierten Ansatz und die Zusammenarbeit aller Beteiligten wird eine Bewältigung der anstehenden Aufgaben kaum möglich sein. Die Stadt möchte deshalb gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern das Gesundheitsnetz 2025 schaffen. Eine Vision für die Gesundheitsversorgung im Jahr 2025 in der Stadt Zürich lässt sich nur gemeinsam mit allen Akteurinnen und Akteuren konkretisieren. Mit ihren städtischen Spitälern und Heimen ist die Stadt Zürich im stationären Bereich stark. Dazu soll das private Angebot im ambulanten Bereich - insbesondere die Hausärztinnen und Hausärzte - gestärkt, die Palette an Dienstleistungen weiter differenziert und mit den stationären Einrichtungen vernetzt werden. In den vergangenen 1 ½ Jahren hat sich die Geschäftsleitung Gesundheit des Gesundheits- und Umweltdepartements zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Universität Köln Gedanken gemacht, wie diese Vernetzung möglich gemacht und die Zusammenarbeit gefördert werden kann. Keine Staatsmedizin Die Stadt Zürich möchte diesen Prozess zwar anstossen und ermöglichen und somit die Vielfalt und den Wettbewerb unterstützen und stimulieren. Selber sieht sie sich aber nur als weitere Partnerin im Veränderungsprozess. «Wir wollen anschieben, ermöglichen und kooperieren. Eine Veränderung ist aber nur mit allen am Gesundheitsnetz Beteiligten möglich» führt Stadtrat Robert Neukomm aus. «Wir wollen keine Staatsmedizin, sondern neue Formen der Zusammenarbeit und vor allem eine gut funktionierende Grundversorgung». Pilotprojekte bereits angedacht Obwohl zusätzliche Partnerinnen und Partner gesucht werden, sind bereits vier Pilotprojekte in Erarbeitung: - In Quartierpraxen (ambulanten medizinischen Versorgungszentren) sollen Patientinnen und Patienten quartiernah Zugang zu ambulanten Grundversorgungsleistungen erhalten. In diesen Zentren können zudem therapeutische und pflegerische Leistungen angeboten werden.
- Spitalassoziierte Notfallpraxen und dezentrale, quartierbezogene Notfallpraxen sollen die ambulante Notfallversorgung verbessern und die Spitäler entlasten. Zu diesem und zum obigen Thema haben die verschiedenen Hausarztorganisationen bereits Interesse angemeldet.
- Zentren für integrierte Langzeitbetreuung richten sich an chronisch und mehrfach kranke Menschen. Sie bieten ihnen und ihrem sozialen Umfeld Unterstützung im Umgang mit den Gesundheitsbeschwerden an. Die Zentren verschmelzen das Angebot der Spitex-Vereine mit der Diagnose und Therapieplanung.
- Ein internes Projekt ist die Vernetzung der stadteigenen Institutionen im Gesundheitsbereich. Dabei sollen unter anderem ambulante Zentren für spezialisierte integrierte Langzeitversorgung für Demenzkranke und ihre Angehörigen entstehen, um die bisher schwierigen Übergänge in der Versorgung zu erleichtern.
Die Stadt Zürich sieht ihren Beitrag je nach Projekt in der Bereitstellung von Fachwissen, der Beisteuerung von personellen Ressourcen für Grundlagen und Projekte, der Mithilfe bei Qualitätssicherung und Evaluation, dem Wissensaustausch, der Suche nach Räumlichkeiten oder bei der Beratung logistischer Probleme und bei gezielter finanzieller Beteiligung im Rahmen der normalen Budgetprozesse. Die Umsetzung der Projekte wird durch eine geeignete Kommunikationsplattform, auf der sich die einzelnen Exponenten austauschen können, begleitet. An einer Zusammenarbeit interessierte Partnerinnen und Partner melden sich bitte unter gesundheitsnetz@zuerich.ch. Auf der Internetseite www.stadt-zuerich.ch/gesundheitsnetz sind weitere Informationen zum Thema und zu den Pilotprojekten sowie die Anforderungen an künftige Partnerinnen und die Leistungen der Stadt Zürich abrufbar. |