Heute Donnerstag hat die Stadt mit den Vorbereitungen für die Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des neuen Stadions Letzigrund begonnen. Die Anlage ist die grösste Solar-Installation in der Stadt Zürich. Beim Bauen und Bewirtschaften des Stadions wird grösste Sorgfalt auf Ökologie und Nachhaltigkeit gelegt.
«Nachhaltigkeit ist bei städtischen Bauprojekten kein Nebenprodukt, sondern integraler Bestandteil der strategischen Planung», sagte Peter Ess, Direktor des Amtes für Hochbauten,an der Medienkonferenz. «Bereits beim Start wurde die Umweltschutzthematik untersucht, um sie bei der Wettbewerbsausschreibung im Anforderungskatalog aufzuführen. Mit diesen Rahmenbedingungen wird gesichert, dass die Nachhaltigkeitsziele des Stadtrates beim Bauen und Bewirtschaften direkt umgesetzt werden.»
Am auffälligsten ist das extensiv begrünte Dach des Letzigrunds mit der 2500m2 grossen Fotovoltaik-Anlage, die den Strombedarf von rund 80 Haushaltungen decken kann und die Sonnenkollektoren von 90m2 für das Brauchwarmwasser. Die CO2-neutrale Energie für den Betrieb liefern zwei Holzpelletkessel im zweiten Untergeschoss des Stadions. Für Übergangs-und Spitzenzeiten wird ein zusätzlicher Gaskessel zugeschaltet.
Wichtige Faktoren beim nachhaltigen Bauen sind die Materialflüsse, die Transportwege und der Umgang mit Altlasten. Die Stadt zeigt auch hier eine sportliche Leistung: 300'000m3 Aushub und Kies fielen an, wovon 45'000m3 gleich auf der Baustelle verarbeitet und wieder verbaut wurden. Damit konnten rund 6000 Lastwagenfahrten vermieden werden. Kritische Bestandteile der alten Anlage wie etwa die Laufbahn oder wenige Asbest- und PCB-haltige Teile wurden fachgerecht entsorgt.
Für die Gesamt-Ökobilanz eines Stadionbetriebs ist die Art der Mobilität der BesucherInnen ein gewichtiger Faktor. Beim Stadion Letzigrund wird nicht nur an Grossveranstaltungen wie «Weltklasse Zürich», Fussball-Derbies, Konzerten oder eben auch EURO-Spielen konsequent auf den öffentlichen Verkehr gesetzt, sondern bei allen Veranstaltungen. Ein Eingang des Stadions liegt neu direkt gegenüber der Tramhaltestelle, womit der Zugang wesentlich einfacher ist. Auf dem Letzigrund-Areal gibt es keine Parkplätze für VeranstaltungsbesucherInnen und ein neues Verkehrsleitsystem für den privaten Verkehr wird die Belastung der Anwohnerschaft verringern.
«Der Stadtrat hat der Bevölkerung ein ökologisches Stadion versprochen. Wir lösen dieses Versprechen beim Bauen und Bewirtschaften ein», sagte Peter Ess. Die vollständige Solaranlage wird Ende Juli fertig montiert sein. Im Sommer wird der Innenausbau mit der Bestuhlung, dem Rasen und der Bahn vorangetrieben.
Rund ein Jahr nach dem Abbruch des alten Letzigrunds wird Stadträtin Kathrin Martelli am 30. August den Abschluss der Bauarbeiten feierlich begehen lassen. Dann werden auch die Medien zum ersten Mal das neue Stadion besichtigen können. Bis dahin bleibt das Stadion ab sofort für die Öffentlichkeit geschlossen, damit der Schlussspurt ohne Behinderung erfolgen kann.
Am 7. September wird der neue Letzigrund mit «Weltklasse Zürich» den ersten Höhepunkt erleben, am 23. September folgt das Derby FCZ-GCZ und am 30. September hat die Bevölkerung am Tag der offenen Tür die Möglichkeit ihr Stadion zu besichtigen.