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Der international bekannte Künstler Olivier Mosset ging als Sieger des Studienauftra-ges für Kunst und Bau im Schulhaus Leutschenbach hervor. Die skulpturale Arbeit verblüfft durch Bezüge auf schweizerische Phänomene. Auf Einladung der Fachstelle Kunst und Bau des Amtes für Hochbauten der Stadt Zürich wurde im Dezember 2006 ein Studienauftrag unter fünf ausgewählten Künstlern lanciert, der zu einem Kunstwerk für die imposante Schulanlage Leutschenbach (Architekt Christian Kerez) führen sollte. Nach genauer Prüfung und eingehender Begutachtung der eingereichten Wettbewerbsbeiträge hat sich die Jury am vergangenen Dienstagnachmittag für das Projekt Olivier Mossets entschieden. Neben Mosset haben eine Künstlerin und drei weitere Künstler (Sylvie Defraoui, Fabrice Gygi, Vaclav Pozarek, George Steinmann) Projekte eingereicht, die unterschiedliche Positionen, aber ein gleichermassen hohes qualitatives Niveau zeigen.
Mosset schlägt eine verblüffend simple wie eindrückliche Komposition aus sechs identischen, in Beton gegossenen Polyedern vor. Die mannshohen Volumen erinnern in ihrer Form an überdimensionierte Kristalle. Für das Auge wie für den menschlichen Körper bilden sie massive Barrieren, denen kletterfreudige Schülerinnen und Schüler allerdings nicht wi-derstehen werden. Wenn die Einzelform zunächst an die Tradition plastischer Werke etwa eines Max Bill anzuknüpfen scheint, so sind in der seriellen Anordnung der Blöcke Referen-zen an die amerikanische Minimal Art unverkennbar. Augenzwinkernd nennt sie Mosset «Toblerones», und zitiert dabei nicht nur die klassische Schweizer Schokolade, sondern auch die typischen Panzersperren, deren Präsenz und Prägnanz Teil unseres kulturellen Erbes und in gewissen Gegenden geradezu kennzeichnend für die Landschaft sind.
In der Schweiz geboren und in Neuchâtel aufgewachsen, lebt der 63-jährige Olivier Mosset seit den 1970er Jahren in den USA. Seine konsequente und kompromisslose Arbeit, die sich lange Jahre im Bereich der monochromen Malerei bewegte und in Kunstaktionen mit Daniel Buren, Michel Parmentier und Niele Toroni ihren Anfang genommen hatte, brachte ihm früh internationales Ansehen.
Ausstellung aller Projekteingaben: 29. Mai bis 7. Juni 2007, Stadtmodellraum, Amt für Städtebau, Lindenhofstrasse 19, geöffnet von 8 bis 17 Uhr
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