Zürich wird sich seit den 1990-er Jahren seiner Standortgunst immer besser bewusst und nutzt seinen öffentlichen Raum stärker als Lebensraum. Die Gestaltung des Aussenraums richtet sich nach diesem gewandelten Bedürfnis. Das heisst, der öffentliche Raum muss möglichst grosszügig und durchlässig sein. Die Stadt Zürich hat eine entsprechende Strategie, «Stadträume 2010», ausgearbeitet. Vor 25 Jahren war in Zürich das Betreten der Rasenflächen in öffentlichen Parkanlagen verboten, ja, die Nutzung des Aussenraumes war überhaupt ausgesprochen restriktiv. Heute steht dieser für mannigfaltige Aktivitäten zur Verfügung, er wird intensiv genutzt zum Essen und Trinken, für Veranstaltungen aller Art, für Sport und Spiel, zur Naherholung und zur Begegnung, aber auch kommerzielle Zwecke werden erfüllt. Die Belebung des Aussenraumes hat viel zur Entwicklung Zürichs als Stadt mit einer ausserordentlich hohen Lebensqualität beigetragen. Durch den intensiven Gebrauch des öffentlichen Raums kommt dessen Gestaltung höchste Bedeutung zu. Unter dem Titel «Stadträume 2010» haben verschiedene Dienstabteilungen der Stadt eine Gestaltungsstrategie erarbeitet. Sie steht im Einklang mit den bestehenden Strategien, die sich mit Teilbereichen der Gestaltung des öffentlichen Raums befassen. SWOT-Analyse Als Basis für die Strategieformulierung wurde der öffentliche Raum der Stadt Zürich einer SWOT-Analyse unterzogen. Im internationalen Vergleich weisen Zürichs öffentliche Stadträume eine ansprechende Gestaltungsqualität auf. Jedoch wirkt die Gestaltung der öffentlichen Stadträume wegen der übergrossen Vielfalt und Menge des städtischen Mobiliars und der Infrastrukturelemente oft überladen. Bedeutungsplan Bestandteil der «Stadträume 2010» ist ein Bedeutungsplan. Dieser gibt Hinweise darauf, welche Bedeutung einzelne Stadträume für das öffentliche Leben haben und teilt diese nach folgenden Kriterien ein: «international/landesweit», «stadtweit/regional», «quartierweit und nachbarschaftlich». Von landesweiter Bedeutung werden zum Beispiel das Limmatquai und die Bahnhofstrasse gesehen. Für das Quartier bedeutend wird zum Beispiel der Idaplatz angeschaut. Auf dem Bedeutungsplan befinden sich auch Plätze und öffentliche Räume, die noch in der Planungsphase stehen. Gestalterische Grundhaltung bringt offene Räume und Kostensenkung Jeder öffentliche Raum hat seine Eigenheiten. Oft wurde für jeden Raum etwas Spezielles entworfen oder später nach Bedarf Elemente hinzugefügt. Es bestehen sehr unterschiedliche, zusammengewürfelte Gestaltungselemente, die den Raum teilweise überladen. Hier soll die gestalterische Grundhaltung mit den Gestaltungsstandards und dem Elementekatalog greifen und eine klare Linie aufzeigen. Durch die Standards lassen sich Kosten sparen bei der Wiederbeschaffung, der Lagerhaltung und dem Unterhalt, auch entstehen damit deutlich weniger Kosten bei der Planung. Dafür lassen sich individuelle städtebauliche Akzente an Orten von hoher Bedeutung setzen. Die Strategie «Stadträume 2010» ist seit einem Jahr in Kraft, mit Beschluss des Stadtrats vom 10. Mai 2006. Sie liegt in Form einer Broschüre und eines Internetauftritts vor. |