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Vom 15. bis 26. Mai 2007 sind im Zeughaus alle eingereichten Projekte zur Umgestaltung der Pestalozzi-Anlage öffentlich ausgestellt.
Die Pestalozzi-Anlage ist ein wichtiger städtischer Raum, ein prominenter Ort von landesweiter Ausstrahlung. Nur wenige Schritte vom Hauptbahnhof entfernt, wird sie intensiv genutzt. Der kleine Park, der noch nie überbaut war, genügt den heutigen Ansprüchen nicht mehr in allen Teilen. Deshalb veranstaltete die Stadt Zürich, vertreten durch Grün Stadt Zürich, einen Projektwettbewerb.
Von den 14 eingereichten Projekten empfiehlt das Preisgericht das Projekt «George» zur weiteren Bearbeitung. Projektverfasser ist das Büro Hager Landschaftsarchitektur AG in Zusammenarbeit mit Huggenberger Architekten ETH/SIA und D’lite Lichtdesign, alle drei mit Domizil in Zürich.
Das Siegerprojekt wird vom Preisgericht als «wohltuender Anachronismus» im Gefüge der Zürcher Bahnhofstrasse charakterisiert. Der Hektik des Alltags werde ein Grünraum in Form eines grünen Kissens entgegengesetzt. Dass die verspielte Leichtigkeit der bewegten Oberfläche durch die Entstehung von Trampelpfaden zwecks Durchquerung des Platzes negativ beeinträchtigt würde, ist dem Preisgericht bewusst. Die Rasenfläche strahle nur als wirklich grünes Kissen den gewünschten gepflegten Glanz an der Bahnhofstrasse aus. Die Stadt Zürich, insbesondere Grün Stadt Zürich, gehe mit dem gewählten Konzept die Verpflichtung für eine weiterhin intensive und qualitativ hoch stehende Pflege ein.
Änderung der Verkehrsführung vorgeschlagen Wie Jurypräsident Paul Bauer, Leiter des Geschäftsbereichs Planung und Bau von Grün Stadt Zürich, anlässlich der Preisverleihung ausführte, löste der Wettbewerb innerhalb der Jury eine intensive Diskussion darüber aus, in welche Richtung sich die Anlage entwickeln solle – ob als urbaner Platz mit Hartbelag oder weiterhin mit einer grünen, weichen Rasenfläche. Dabei galt es den an diesem Ort bestehenden hohen Nutzungsdruck ebenso zu berücksichtigen wie die im Betriebs- und Gestaltungskonzept vorgeschlagene Änderung der Verkehrsführung. Diese sieht mittelfristig unter anderem die Ausfahrt aus dem Globus-Parking in die Löwenstrasse vor, um die Querung der Bahnhofstrasse durch private Motorfahrzeuge und die dadurch entstehenden Konflikte mit Fussgängern und Trams zu vermeiden. Das Betriebsgleis der VBZ an der Usteristrasse muss als Wendeschlaufe für die Tramlinie 6 und als Einstiegshaltestelle für Sonderfahrten erhalten bleiben. Auch darf die im kommunalen Richtplan eingetragene Veloroute in der Schweizergasse nicht beeinträchtigt werden. Aufgrund der verkehrstechnischen Änderungen erfolgt die Umgestaltung der Pestalozzi-Anlage in zwei Etappen.
Das Siegerprojekt «George» ermöglicht es nach Ansicht der Jury, die Identität und die Qualität des Ortes weiterzuentwickeln und zu steigern. Das verträgliche Nebeneinander von allgemein öffentlicher und kommerzieller Nutzung werde schlüssig dargelegt. Das Preisgericht empfiehlt zudem, parallel zur Weiterentwicklung des Projekts ein Nutzungskonzept für die temporären Nutzungen zu erarbeiten.
Ein geschichtsträchtiger Ort Die Pestalozzi-Anlage am Rand der Bahnhofstrasse, Zürichs teuerste Wiese, ist auch ein geschichtsträchtiger Ort. Als die Stadtbefestigung in den 1830er-Jahren geschleift und der Schanzengraben begradigt wurde, errichtete der Kanton auf dem gewonnenen Grundstück ein neues Zeughaus. Auf der südwestlich davor gelegenen Wiese wurden bis in die 1860er-Jahre Todesurteile vollstreckt. Im Rahmen der Entwicklung der bahnhofsnahen Gebiete entstand eine symmetrische Grünanlage mit geometrischen Blumenbeeten. 1898/99 wurde das Pestalozzi-Denkmal errichtet, das in direktem Bezug zum benachbarten Linth-Escher-Schulhaus stand. An die Stelle des Schulhauses kam 1968 das Warenhaus der Magazine zum Globus AG zu stehen.
Vom 15. bis 26. Mai 2007 werden alle Projekte in einer Ausstellung präsentiert. Ort: Zeughaus 3, Militärstrasse gegenüber Haus Nr. 52. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 16–20 Uhr, Samstag/Sonntag/Auffahrt 14–18 Uhr.
Die Visualisierung des Siegerprojekts und der Jurybericht können heruntergeladen werden unter: www.stadt-zuerich.ch/gsz-medien
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