Eine klimaverträgliche Gesellschaft ist realistisch und machbar, dies ist das Fazit der heute beendeten Jahreskonferenz des Klima-Bündnis der europäischen Städte in Zürich. Neben verschiedenen kommunalen Strategien für eine klimaverträgliche Gesellschaft wurde erstmals eine neue Initiative der Europäischen Kommission vorgestellt: der Konvent der Bürgermeister zur Energieeffizienz. Prof. Dr. Hans-Peter Dürr, Mitglied des Club of Rome und Träger des Alternativen Nobelpreises, forderte eine Neuorientierung von Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft hin zu einem energiebewussteren Lebensstil.
Während der 15. Internationalen Jahreskonferenz des Klima-Bündnis der europäischen Städte vom 9. bis 11. Mai in Zürich haben Vetreterinnen und Vertreter der über 1400 Mitgliedsstädte und -gemeinden über Maßnahmen und Strategien zum Klimaschutz beraten und vorgestellt, wie sie ihr Ziel – eine Reduktion der CO2-Emissionen um zehn Prozent alle fünf Jahre – erreichen wollen. Die Stadt Zürich hat dazu das ehrgeizige Programm „2000-Watt-Gesellschaft“ aufgelegt. Die Gemeinde Thüringerberg in Österreich setzt zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien, während die niederländische Stadt Apeldoorn den Weg zur CO2-Neutralität beschreitet. München hat Strategien zur Halbierung der CO2-Emissionen bis 2030 entwickelt und setzt diese jetzt um. Dies sind nur einige von zahlreichen vorgestellten Beispielen aus Städten und Gemeinden.
Pedro Ballesteros Torres von der Europäischen Kommission erläuterte den EU-Aktionsplan zur 20 Prozent Energieeinsparungen bis 2020 und lud alle Klima-Bündnis-Städte und Gemeinden ein, sich an der Europäischen Kampagne für nachhaltige Energie zu beteiligen. Ballesteros unterstrich die wichtige Rolle der Städte und Gemeinden bei der Umsetzung der Energie- und Klimapolitik der EU. Erstmalig stellte er den von der Kommission vorgesehenen „Konvent der BürgermeisterInnen“ vor. Der Konvent bündelt die politischen Führungskräfte der 20 bis 30 fortschrittlichsten Städte in Europa und stellt einen entscheidenden Schritt zu einer kooperativen Arbeit im Klimaschutz dar.
Gemäß dem Physiker Prof. Hans-Peter Dürr braucht es eine Änderung der rechtlichen, finanziellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie tiefgreifende Reformen, um eine zukunftsfähige Gesellschaft zu erhalten. Laut dem Physiker ist dies ohne Probleme durch Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu erreichen. Die 220 Kommunalvertreterinnen und -vertreter aus ganz Europa haben aufgezeigt: Eine klimaverträgliche Gesellschaft ist notwendig und machbar. Dies ist weniger eine Frage der Technik, sondern eine Frage der Entscheide. Klimaschutz muss in die Alltagsarbeit von Politik, Wirtschaft und der einzelnen Bürgerinnen und Bürger einfließen.
Weitere Inhalte der Konferenz und der Workshops sind auf den Klima-Bündnis-Websites abrufbar:
http://www.klimabuendnis.org und http://www.klimabuendnis.ch.