KommunalpolitikerInnen und Fachleute aus ganz Europa treffen sich vom 9. bis 11. Mai in Zürich, um die Rolle von Städten und Gemeinden im Klimaschutz zu diskutieren und sich auf «Wege zur klimaverträglichen Gesellschaft» zu verständigen. Die Stadt Zürich ist Gastgeberin der 15. Jahreskonferenz des Klima-Bündnis der europäischen Städte. Während viele erst vom Klimaschutz reden, betreiben die über 1400 europäischen Klima-Bündnis-Kommunen bereits seit Jahren eine aktive Klimaschutzpolitik. Sie sehen sich durch die aktuelle breite öffentliche Diskussion bestätigt. Der Zusammenhang zwischen neuen Rekordtemperaturen, der Zunahme extremer Wetterereignisse und dem weltweit steigenden Verbrauch fossiler Brennstoffe wird langsam aber sicher von der Gesellschaft als ernsthafte Bedrohung erkannt. Die Stadt Zürich ist Mitglied des Klima-Bündnis der europäischen Städte und Gastgeberin der 15. Jahres-konferenz vom 9. bis 11. Mai, vertreten durch Stadtrat Robert Neukomm, Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements. «Klima-Bündnis Städte und -Gemeinden haben ein gemeinsames Ziel: Beim Klimaschutz voranzugehen und einen massgeblichen Beitrag zu leisten. Der internationale Erfahrungs-austausch unter den Städten ist dabei von grosser Bedeutung», betont Stadtrat Neukomm. Die rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz gehen der Frage nach, wie eine klima-verträgliche Gesellschaft konkret aussehen könnte. Diskutiert wird, welche Maßnahmen der Schutz des Weltklimas künftig erfordert und was die Kommunen dazu beitragen können. Den Auftakt zur Konferenz bildet am Vorabend (Di, 8. Mai) eine öffentliche Veranstaltung in Zusammen-arbeit mit der Organisation Incomindios Schweiz. Der kostenlose Anlass im Volkshaus steht unter dem Titel «Was bedeutet der Klimawandel für die indigenen Völker?». Ein Gastreferent und Shipibo-Indigener aus dem Amazonasgebiet in Peru und ein Dokumentarfilm der Shipibo-Gemeinschaft thematisieren die Rolle der Indigenen beim Schutz des Regenwaldes. Die Konferenz wird am Folgetag eröffnet durch den Gastvortrag «Wieviel menschliche Aktivität verträgt die Biosphäre?» des Physikers Prof. Dr. Hans-Peter Dürr, Mitglied des Club of Rome, Träger des alternativen Nobelpreises und Gründer des Global Challenges Network. Um praktische Erfahrungen in der Klimaschutzpolitik geht es in den weiteren Veranstaltungen. Verschiedene Workshops befassen sich mit aktuellen Themen wie Biotreibstoffe und indigene Bevöl-kerung, klimaschonender Stadtverkehr, Anpassung an den Klimawandel und Bürgerfinanzierung von nachhaltiger Energieversorgung. Das Europäische Klima-Bündnis wurde 1990 gegründet und umfasst heute über 1400 Mitglied-Städte und -Gemeinden in ganz Europa. Die Klima-Bündnis-Kommunen haben sich ehrgeizige Ziele zur Reduktion des CO2--Ausstosses gesetzt und an ihrer letztjährigen Versammlung eine Halbierung der Pro-Kopf-Emissionen im Vergleich zu 1990 bis zum Jahr 2030 beschlossen. Dies bedeutet künftig alle fünf Jahre eine Senkung des CO2-Ausstosses um zehn Prozent.
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