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Jubiläums-Sonderschau: 75 Jahre Sukkulenten-Sammlung Zürich, 27. März bis 30. September 2007
Aus einer Privatsammlung entwickelte sich über drei Leitergenerationen eine Institution von internationalem Rang. In Planung ist ein moderner Ausbau mit als Erlebniswelten gestalteten Landschaften in verschiedenen Klimazonen und zeitgemässer Infrastruktur mit Verpflegungsmöglichkeiten. Ende der 1920er-Jahre wollte der Kakteenzüchter Jakob Gasser seine Sammlung der Stadt verkaufen. Einen Ankauf von Sukkulenten konnte und wollte sich Zürich in den wirtschaftlich und politisch unstabilen Zeiten nicht leisten. 1929 erwarb der Warenhausbesitzer Julius Brann die Gassersche Sammlung und machte sie der Stadt zum Geschenk. Ein Gutachten des Botanikprofessors Carl Schröter hatte ein Umdenken bewirkt, weshalb man die einmalige Kollektion als Schenkung doch gerne übernahm.
Erster Sammlungsleiter wurde 1931 der Staudengärtner Hans Krainz. Dem Autodidakten gelang es schon bald, ein internationales Netzwerk aufzubauen, das 1950 in der Gründung der Internationalen Organisation für Sukkulenten-Forschung IOS gipfelte und deren offizieller Sitz bis heute die Sukkulenten-Sammlung Zürich ist. Neben seinen Aktivitäten in den Vereinen der Kakteenfreunde, verfasste er auch einige Publikationen. Neue Schauhäuser und ein erstes Jubiläum 1972 übernahm der Gartenbauingenieur Diedrich Supthut die Leitung. Dank seiner regen privaten Reisetätigkeit, die er meist in Sukkulentengebiete unternahm, kamen viele Kontakte zu Sammlern und Wissenschaftlern in aller Welt zustande; es gelangten immer mehr und wertvolle Pflanzen nach Zürich. Das 50-Jahr-Jubiläum wurde 1981 mit einer Ausstellung am Paradeplatz und einem Symposium in der damaligen Schweizer Rück (Swiss Re) begangen. Zwei neue Schauhäuser (Madagaskar, Nordamerika) und ein Vortragssaal kamen hinzu. Krise und Neuausrichtung Auf die Wachstumsphase folgte die Ernüchterung. Vor dem Hintergrund der Rezession Anfang der 1990er-Jahre wurde die Existenzberechtigung der Sukkulenten-Sammlung in Frage gestellt. Eine drohende Schliessung konnte erst 1999 abgewendet werden, nachdem mehrere Gutachten den Wert der Sammlung bestätigt hatten. Der 1996 gegründete Förderverein trug ebenfalls das seine dazu bei. Dank seiner stetig wachsenden Mitgliederzahl ermöglichte er die Finanzierung zahlreicher Aktivitäten und Ausstellungen, was den Bekanntheitsgrad und die Verankerung in der Bevölkerung zusätzlich steigerte. Zukunftsaussichten: Landschaften und Erlebniswelten statt Töpfchen-Sammlung Die Pflanzen in Töpfchen und Mittelbeeten zur Schau zu stellen, um die man herumgehen kann, ist heute nicht mehr zeitgemäss. Erwartet werden eine Willkommensatmosphäre, strukturierte Besucherführung, Verpflegungs-möglichkeiten. Erholungssuchende sollen ebenfalls auf ihre Rechnung kommen. Wie sich die Besucherbedürfnisse und die wissenschaftliche Tätigkeit am Mythenquai künftig annähern lassen, ist im Moment Gegenstand verschiedener Überlegungen. Erste Planungen begannen im Jahr 2004, nachdem der Stadtrat den Wunsch nach einer Aufwertung des linken Zürichseeufers formuliert hatte. Gegenwärtig holt Thomas Bolliger, der seit 2000 am Mythenquai als dritter Sammlungsleiter wirkt, mit seinem Team ein Maximum an Attraktivität im Rahmen der alten Strukturen heraus. Am augenfälligsten kommt dies in der neu gestalteten Aussenanlage mit winterharten Sukkulenten zum Ausdruck. Eröffnung: Dienstag, 27. März 2007, 18 Uhr Programm 18 Uhr
Begrüssung durch Alt-Stadtrat Willy Küng, Präsident des Fördervereins der Sukkulenten-Sammlung Zürich 18.15 Einführende Worte von Dr. Thomas Bolliger, Leiter der Sukkulenten-Sammlung, anschl. Kurzführung durch die Ausstellung und Apéro Ort Sukkulenten-Sammlung Zürich, Mythenquai 88, 8002 ZürichBus 161 oder 165 ab Bürkliplatz bis Sukkulenten-Sammlung; Tram 7 bis Brunaustrasse |
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