Das Büro für Schulkultur, das zum Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich unter Stadtrat Gerold Lauber gehört, bietet unter Federführung der Tanzakademie Zürich (Hochschule für Musik und Theater) sowie derDrosos-Stiftung 70 Jugendlichen der Oberstufenklassen der Stadt Zürich die Möglichkeit, in einem Freizeitprojekt ein Bühnenstück zu erarbeiten. Dieses wird im Herbst 2007 in Zürich und in anderen Schweizer Städten zur Aufführung gelangen. Die Oberstufenschülerinnen und –schüler erhalten die einmalige Chance, mit Bühnenprofis aus den Bereichen Tanz und Musik zusammenzuarbeiten und sich tänzerisch und musikalisch einzubringen. Die Jugendlichen werden mit der Inszenierung des Stücks „Carmen – a bigger bounce“ lernen, was es heisst, ein professionelles Bühnenstück auf die Beine zu stellen, zu tanzen, zu musizieren, in der Gruppe engagiert auf ein Ziel hinzuarbeiten und schliesslich im Scheinwerferlicht auf der Bühne zu stehen. Das Projekt, es umfasst wöchentliche Proben sowie Intensivwochen, richtet sich an Jugendliche mit unterschiedlichem sozialem und kulturellem Hintergrund. Derweil rund 50 Jugendliche tänzerisch in Aktion treten werden, sorgen die anderen 20 Jugendlichen auf der Bühne für die Musik. Eine tänzerische Vorbildung ist nicht erforderlich. Für die Musizierenden wird ein Basiskönnen auf dem Instrument vorausgesetzt.
Musik und Tanz tragende Elemente
Thema des Projekts ist der Carmen-Stoff aus der berühmten Oper von Georges Bizet, in dem die Auseinandersetzung zwischen verschiedenen sozialen Gruppen, der Konflikt zwischen Individuum und Kollektiv, sowie die Frage der Identifikation mit Geschlechterrollen im Zentrum stehen. Es sind Fragestellungen, die Jugendliche in ihrem Alltag direkt betreffen. Musik und Tanz sind tragende Elemente in der Carmen-Geschichte. Die Handlung des Stücks entwickelt sich aus der Spannung zwischen der Schule als Ort eines geregelten Lebens und verschiedenen „Szenen“ im Alltag von Jugendlichen, die ihre eigenen Gesetzmässigkeiten haben. Die Protagonisten bewegen sich in und zwischen diesen Szenen und tragen entstehende Konflikte aus.
Bewegung und Selbstbewusstsein fördern
In der heutigen Zeit leiden viele Jugendliche aus der Stadt häufig an Bewegungsmangel. Ihre Freizeit verbringen sie oft vor dem Fernseher oder vor dem Computer. Das Projekt „Carmen – a bigger bounce“ schafft dazu ein Gegengewicht. Es ist auf Körperarbeit, Tanz und Musizieren ausgerichtet. Die Freude an der Bewegung und Musik der jungen Generation steht im Mittelpunkt. Auf diese Weise können die Jugendlichen neue, positive Erfahrungen sammeln und ein besseres Körpergefühl entwickeln. Dank der Tanz- und Musikerfahrung wird aber auch das Selbstbewusstsein gestärkt. Durch das gemeinsame Erarbeiten einer Choreographie und Musik lernen die Jugendlichen Verantwortung, Disziplin und Teamarbeit.
Das HipHop-Oper-Projekt startet am Samstag, 10. März 2007, mit einem Workshop; die Proben werden bis Ende Sommer dauern. Für interessierte Jugendliche ist die Anmeldung immer noch offen. Anmeldeschluss ist der 6. März 2007. Weitere Informationen zur HipHop-Oper „Carmen – a bigger bounce“ können im Internet unter www.tanzakademie.ch/biggerbounce abgerufen werden.
