Nachdem im Oktober 2006 ein Lehrer an Tuberkulose gestorben war, versprach Stadtrat Gerold Lauber, Vorsteher des Schul- und Sportdepartements der Stadt Zürich, gemeinsam mit Spezialisten zu prüfen, ob weitere Schutzmassnahmen nötig seien. Nach übereinstimmender Meinung der Fachleute sind an der Schule keine weiteren Kontrollen nötig. Vor den Sommerferien 2006 traten in 4 Stadtzürcher Schulhäusern voneinander unabhängige Tuberkulosefälle auf. Im Oktober wurde dann bekannt, dass ein Lehrer, der bis Ende des Schuljahres 2005/2006 in einem Schulhaus unterrichtet hatte, an Tuberkulose gestorben war. Seither traten keine neuen Tuberkulosefälle an Schulen des Kantons auf. Gemeinsam mit Spezialisten der Zürcher Lungenliga und anderen Fachleuten prüfte inzwischen das Schul- und Sportdepartement, welche Massnahmen zum Schutz der Schuljugend, der Schulteams und der Bevölkerung nötig seien. Keine Sondermassnahmen nötig Nach übereinstimmender Ansicht der Fachleute sind bezüglich Tuberkuloseüberwachung in den Schulen keine neuen medizinischen Kontrollmassnahmen nötig. Wie bisher werden sämtliche ansteckenden Tuberkulosefälle, welche ärztlich bekannt sind, dem Kantonsarzt gemeldet. Dieser ordnet falls nötig Untersuchungen in den Schulen an, um allfällige Ansteckungsfälle feststellen zu können. Diese Untersuchungen werden durch die kantonale Lungenliga zusammen mit dem Schulärztlichen Dienst durchgeführt. Die Erfahrungen zeigen, dass Kinder in den seltensten Fällen die Ansteckungsquelle sind, sondern meist die Erwachsenen. Sie sind deshalb auch dafür verantwortlich, in Zweifelsfällen frühzeitig einen Arzt aufzusuchen, um eine ansteckende Erkrankung wie die Tuberkulose auszuschliessen. Im Besonderen gilt dies für Lehrpersonen und alle anderen Personen im Schulbereich, die engen Kontakt mit Kindern haben. Die Schulgesundheitsdienste haben deshalb soeben alle Stadtzürcher Schulen, inkl. jene der Fachschule Viventa und der Jugendmusikschule, darüber informiert und an sie appelliert, in Verdachtsfällen rechtzeitig den Arzt aufzusuchen oder den Schulärztlichen Dienst beizuziehen. Symptome für ansteckende Tuberkulose sind über längere Zeit anhaltender Husten, Gewichtsverlust, Fieber und Nachtschweiss. Wichtig: Früherkennung und Frühbehandlung Keiner der vier Fälle des vergangenen Jahres wäre durch den früher üblichen Tuberkulosecheck an Schulen oder der Landesgrenze erfasst worden. Diese Untersuchungen wurden denn auch aus Effizienz- und Kostengründen aufgegeben. Lediglich Kinder aus Ländern, in denen die Tuberkulose endemisch ist, werden durch den Schulärztlichen Dienst bei Schuleintritt nach wie vor systematisch untersucht und bei Verdacht auf Tuberkulose getestet. Umso wichtiger ist deshalb – wie bei andern Krankheiten auch – bei der Bekämpfung der Tuberkulose die frühzeitige Diagnose. Denn bei einer rechtzeitigen Diagnose und Behandlung ist Tuberkulose bei uns nach wie vor heilbar. |