Heute haben Stadträtin Kathrin Martelli und Stadtrat Robert Neukomm die Siegerteams der Projektwettbewerbe für den Neubau Altersheim Köschenrüti und den Ersatzneubau Altersheim Trotte vorgestellt. Gewonnen haben die Zürcher Architekturbüros Bob Gysin+Partner (Köschenrüti) und Enzmann+Fischer (Trotte).
Wohnen im Alter ist ein Thema. Dabei interessieren vor allem die sich wandelnden Bedürfnisse der älteren Menschen in Bezug auf ihre bevorzugte Wohnform. Heute leben in der Stadt Zürich rund 20'000 Menschen von über 80 Jahren, ein Drittel davon in Alters- oder Pflegeinstitutionen. Die Stadt Zürich verfügt über 27 Altersheime mit rund 2000 Betten. Dieses Angebot soll angesichts der relativ langen Wartezeiten in Zürich Nord punktuell ausgebaut werden. Heute beträgt dort die Wartezeit auf einen Platz bis zu drei Jahre. Bei beiden Projekten sollen zudem die heutigen und künftigen Bedürfnisse der älteren Menschen, welche die Wohnform Altersheim wählen berücksichtigt werden.
Die neuesten Erkenntnisse sind im Konzept "ServiceWohnen im Alter" des Gesundheits- und Umweltdepartements (GUD) zusammengefasst, welche sich auf eine Studie der Universität Zürich von 2005 über die Motivation von Altersheimeintritten stützen. Robert Neukomm, Vorsteher des GUD, fasste das Konzept zusammen: "Soviel Sicherheit wie nötig - soviel Individualität wie möglich. Die heutigen Seniorinnen und Senioren wünschen mehr Wahlmöglichkeiten. Darum müssen auch die Altersheime ihr Angebot diversifizieren."
Siegerin des Projektwettbewerbs Ersatzneubau Altersheim Trotte in Zürich-Wipkingen ist das Büro Enzmann+Fischer AG. Aufgrund des Antrags der Jury geht dieses Projekt nun in die Überarbeitung. Das heutige Altersheim Trotte ist eines der ältesten in Zürich und vermag den Anforderungen an zeitgemässe Strukturen und effiziente betriebliche Abläufe nicht mehr zu genügen. Eine Instandsetzung ist aufgrund der verhältnismässig hohen Kosten nicht in Frage gekommen. Der Ersatzneubau soll 105 Betten aufweisen, das sind zehn Betten mehr als heute. Das Projekt von Enzmann+Fischer AG zeichnet sich durch eine eigenwillige, schmetterlingsartige Grundrissform aus, reagiert differenziert auf die umliegende Bebauung und setzt die gestellten Rahmenbedingungen städtebaulich optimal um. Der Bau wird dank des attraktiven Aussenraums auch für das Quartier ein Gewinn sein. Erstmals in einem Projektwettbewerb der Stadt Zürich wurde
Minergie P als Zielsetzung definiert und damit dem Legislaturschwerpunkt "Nachhaltige Stadt Zürich - auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft" Rechnung getragen. Zu erreichen ist dieses Ziel durch einen kompakten Gebäudekörper, eine effiziente Gebäudehülle und einem angemessenen Fensteranteil.
Auch beim Siegerprojekt des Projektwettbewerbs Altersheim Köschenrüti von Bob Gysin+Partner BGP wurden die strengen Anforderungen der Stadt im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit erfüllt. Die Verfassenden haben ihr Projekt in eine elegante S-Form gegossen, die sehr überzeugend auf die Umgebung reagiert und sich in die Landschaft am Stadtrand bestens einfügt.
Die Kosten für die Altersheime dürften sich je um 40 Millionen bewegen. Im Moment ist geplant, das Altersheim Köschenrüti zuerst zu erstellen, voraussichtlich 2010/2011. Über beide Altersheime werden die Stimmberechtigten letztendlich abstimmen können.
Sämtliche Projekte können im Rahmen einer Ausstellung vom 24. Januar 2007 bis
4. Februar 2007 im Ausstellungsraum im Untergeschoss des Hallenbads Oerlikon, Wallisellenstrasse 100, 8050 Oerlikon, besichtigt werden.
Öffnungszeiten:
Montag-Freitag 16.00 – 20.00 Uhr, Samstag/Sonntag 14.00 – 18.00 Uhr