1995 lancierten die Schulgesundheitsdienste das Pilotprojekt «Gruppenbetreuung kriegstraumatisierter Kinder». In diesem für die Schweiz einmaligen Pilotprojekt wurden bereits über 250 Kinder aus den verschiedensten Kriegsgebieten therapiert, was ihnen die Integration in der Schule wesentlich erleichterte. Dank eines Sponsorbeitrages von 60 000 Franken konnte eine dritte Therapiegruppe eingerichtet werden. Für diesen und zukünftige Sponsorenbeiträge wurde jetzt ein Fonds eingerichtet.
Als Folge des Balkankrieges kam vor rund 10 Jahren eine grosse Zahl kriegstraumatisierter Kinder im Schulalter nach Zürich. Die teils schwer wiegenden Traumatisierungen (Tod von Eltern, Geschwistern und Verwandten, Zeugen von Zerstörungen und Gewalt usw.) lösten bei vielen Kindern starke psychische Auffälligkeiten im Sinne des so genannten posttraumatischen Syndroms aus. Für diese Kinder und Jugendlichen ist die Schule einerseits ein wichtiger Ort, wo sie Normalität und Sicherheit erleben, anderseits sind sie oft schulisch blockiert, verhaltensauffällig und stören z.T. in der Klasse massiv. Damit stellen sie auch die Lehrpersonen vor grosse Herausforderungen.
Die Schulgesundheitsdienste lancierten deshalb 1995 das für die Schweiz einmalige Pilotprojekt «Gruppenbetreuung kriegstraumatisierter Kinder», dank dem kriegstraumatisierte Kinder durch spezialisierte Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Therapiegruppen von jeweils rund 10 Kindern während rund eines Jahres behandelt werden konnten, wobei im Sinne des Coachings und der Weiterbildung eng mit den Lehrpersonen der Kinder zusammengearbeitet wurde.
In den letzten 10 Jahren wurden mittlerweile rund 250 Kinder aus Kriegsgebieten des Kosovo, aus Tschetschenien, Sri Lanka, dem Irak, aus Somalia, dem Kongo usw. therapiert. Von den Lehrpersonen wird das Angebot als äusserst wirksame, unverzichtbare Integrationshilfe geschätzt.
Das reguläre Budget der Schulgesundheitsdienste reicht in der Regel für jährlich zwei Therapiegruppen von etwa 10 Kindern, was bisher der Nachfrage entsprach. Im Schuljahr 2005/2006 wurde eine unerwartet grosse Zahl neu angemeldeter Kinder mit dringendem Therapiebedarf registriert. Dank eines namhaften Sponsorbeitrages von 60 000 Franken konnte erfreulicherweise eine dritte Therapiegruppe geschaffen werden. Der Stadtrat beschloss nun, für diesen und künftige Sponsorbeiträge zur Finanzierung von Therapien für kriegstraumatisierte Kinder einen Fonds einzurichten, aus dem der erhöhte Bedarf an Therapien finanziert wird.