Für die Instandsetzung der Hardbrücke hat der Stadtrat gebundene Ausgaben von 83,025 Millionen für die Sanierung und von 5,475 Millionen Franken für dadurch notwendige VBZ-Provisorien genehmigt. Für den Bau des Rad-/Gehweges zwischen Hardplatz und Bahnhof Hardbrücke inklusive Abfahrtsrampen zur Hardstrasse genehmigte der Stadtrat zudem einen Objektkredit von 1,85 Millionen Franken.
Die von täglich rund 60 000 Fahrzeugen befahrene Hardbrücke ist eine wichtige innerstädtische Verbindung, dient aber auch dem überregionalen Transit- sowie dem Ziel- und Quellverkehr. Die 1,33 Kilometer lange Brücke besteht aus sechs Abschnitten und weist je vier Auf- und Abfahrtsrampen auf. Erstellt wurde die Hardbrücke grösstenteils 1969 bis 1973. Durch die rund 35-jährige intensive Nutzung des Bauwerkes entstanden erhebliche Schäden am Tragwerk und an der Brückenausrüstung. Das vom Stadtrat beschlossene Sanierungsprojekt ist daher sehr dringend. Oberstes Ziel ist es, die Sicherheit wieder zu gewährleisten und das Bauwerk an heute gültige Gesetze und Normen anzupassen.
Zahlreiche Schäden
Die Mängel sind teilweise so gravierend, dass seit Sommer 2004 schon zwei Mal Sofortmassnahmen ergriffen werden mussten, um auch kurzfristig den sicheren Betrieb zu gewährleisten. Als Beispiele für Mängel und Schäden seien folgende herausgegriffen:
- Abdichtung und Belag haben ihre Lebensdauer überschritten. Wasser dringt in die Konstruktion ein, die Korrosion nimmt progressiv zu.
- Von der Betonkorrosion sind auch tragende Bauteile betroffen. Die Traglastnormen sind bei weitem nicht mehr eingehalten.
- In der äusseren Betonschicht gibt es Abplatzungen, so dass Teile hinunterfallen.
- Der Brückenrand ist in der heutigen Form unzulässig.
- Bei einer grösseren Kollision eines Fahrzeuges gegen einen Pfeiler könnte die Brücke einstürzen.
- Die Brückenentwässerung geht zum Teil direkt in die Limmat. Diese ökologisch schlechte Lösung ist heute nicht mehr zulässig.
Die Sanierung ist auf mindestens 20 Jahre ausgerichtet. Zu den zahlreichen Massnahmen gehören eine neue, einheitliche Randleitmauer, Querrippen, eine erneuerte Fahrbahnplatte, eine allgemeine Betonsanierung der geschädigten Bauteile, der Ersatz von Brückenabdichtung und Belag, die Instandsetzung von Brückenlagern und der Ersatz der Brückenentwässerung.
Verbesserungen für öV und Langsamverkehr
Nicht verändert wird die Kapazität für den motorisierten Individualverkehr. Hingegen werden die Bedingungen für den öffentlichen sowie den Fuss- und Veloverkehr verbessert. Zwischen Hardplatz und Bahnhof Hardbrücke gibt es auf beiden Seiten einen je 4 Meter breiten Fuss- und Radweg mit Anschluss an die Pfingstweid- und Hardstrasse.
Zwischen der Haltestelle Pfingstweidstrasse und Escher-Wyss-Platz erhält der Bus auch stadtauswärts eine eigene Spur.
Möglich werden die Verbesserungen für Fuss-, Velo- und Busverkehr durch eine Verschmälerung der Fahrspuren und die Aufhebung des Mittelbords. Die Maximalgeschwindigkeit auf der Hardbrücke wird von 60 auf 50 km/h gesenkt.
Beleuchtung neu am Brückenrand
Die ganze Beleuchtung der Brücke wird vollständig erneuert. Die Beleuchtungsmasten werden neu am Brückenrand angeordnet. Damit entfallen die Kosten für ein zusätzliches Beleuchtungsprovisorium. Ein Beleuchtungsprovisorium wäre nötig, wenn die Masten vor Abschluss der Instandsetzung wieder in Mittellage erstellt werden müssten.
Die Trolleybusse können die Brücke während der gesamten Instandsetzung befahren. Dazu sind Fahrleitungsprovisorien in den verschiedenen Bauphasen notwendig. Die Haltestellen «Escher-Wyss-Platz» und «Bahnhof Hardbrücke» müssen je nach Bauphase verschoben werden. Die Haltestellen «Pfingstweidstrasse» werden während der Sanierung des nördlichen Brückenabschnittes (2007/2008) nicht bedient. Die Gesamtkosten des Sanierungsprojekts von 90,35 Millionen Franken übernimmt mit einer Ausnahme voll und ganz der Kanton. Die Ausnahme betrifft die Erneuerung der Verkehrsmanagementanlagen, die 1,1 Millionen Franken kostet. Hier zahlt der Kanton 52%, die Stadt 48%.
Dreijährige Bauzeit
Die Bauzeit ist für Frühjahr 2007 bis Ende 2009 vorgesehen. Während der Sanierung des nördlichen Teils der Brücke (Geroldrampen bis Rosengarten) steht dem Verkehr aus Platzgründen nur je eine Spur pro Fahrtrichtung zur Verfügung. Im südlichen Teil (Bahnhof Hardbrücke bis Hardplatz) ist die Brücke so breit, dass pro Fahrtrichtung immer zwei Spuren offen sind. Der Verkehr zur Hardbrücke wird bereits auf den Transitachsen mittels Steuerungsmassnahmen gedrosselt, der Verkehrsabfluss von der Brücke wird bevorzugt, um Staus auf den noch vorhandenen Spuren der Brücke so weit wie möglich zu vermeiden. Die motorisierten Verkehrsteilnehmenden werden bereits auf den Autobahnen der Einfallsachsen und auf den Zufahrtsachsen in der Stadt auf die Sanierung aufmerksam gemacht. Über den Baufortschritt wird laufend informiert, zum Beispiel auf der Internetseite
www.stadt-zuerich.ch/tiefbauamt. Wenige Tage vor Baubeginn wird das Verkehrskonzept zudem an einer Medienorientierung näher vorgestellt.