|
Frauen, die Gewalt erfahren, suchen am häufigsten Hilfe bei Fachpersonen aus dem Gesundheitsbereich. Damit diese Anzeichen von Gewalt erkennen und richtig darauf reagieren können, hat die Fachstelle für Gleichstellung zusammen mit der Frauenklinik Maternité, Stadtspital Triemli, und dem Verein Inselhof Triemli ein Handbuch herausgegeben. Am 5. Dezember wurde die Publikation mit dem Titel „Häusliche Gewalt erkennen und richtig reagieren“ in Zürich vorgestellt. Stadtpräsident Elmar Ledergerber betonte in seiner Begrüssungsrede, wie wichtig eine frühzeitige Intervention bei häuslicher Gewalt sei, damit die Spirale der Gewalt durchbrochen wird und die Folgen der Gewalt gemindert werden können. Obwohl häusliche Gewalt in der Öffentlichkeit zunehmend ein Thema ist, sei die Schwelle, darüber zu reden, für Betroffene nach wie vor sehr hoch. Das Handbuch „Häusliche Gewalt erkennen und richtig reagieren“ zeigt Fachleuten aus Medizin, Pflege und Beratung auf, wie sie in ihrer Arbeit mit Patientinnen das Thema häusliche Gewalt ansprechen können und wie sie die nötige Hilfe einleiten. Checklisten und berufsspezifische Handlungsanleitungen unterstützen sie dabei. Ausserdem vermittelt das Buch das nötige Fachwissen über die Hintergründe und Folgen von häuslicher Gewalt, über rechtliche Interventionsmöglichkeiten und über das Verhalten von Opfern und Tätern. Die Frauenklinik Maternité hat als erste Klinik in der Schweiz ihre Mitarbeitenden umfassend zum Thema häusliche Gewalt geschult. „Häusliche Gewalt - wahrnehmen – intervenieren“ hiess das Projekt, das sie zusammen mit der Fachstelle für Gleichstellung durchführte. Das Projekt selber und die Erfahrungen damit sind im Handbuch „Häusliche Gewalt erkennen und richtig reagieren“ beschrieben. Dr. Brida von Castelberg, Chefärztin der Frauenklinik Maternité, hielt an der Buchvernissage fest, dass in ihrer Klinik die Sensibilität für häusliche Gewalt heute sehr gross sei, die Mitarbeitenden gut vorbereitet seien und so auch über die nötige Sicherheit im Umgang mit Betroffenen verfügten. Martha Weingartner hat das Handbuch realisiert. Sie ist Projektleiterin bei der Fachstelle für Gleichstellung und dort für das Thema häusliche Gewalt zuständig. Über 20 Autorinnen und Autoren, die über vielfältige Kompetenzen und Praxisbezüge zum Thema häusliche Gewalt verfügen, haben am Handbuch mitgewirkt. Für Spitäler, Sozialdienste, Hausärztinnen, Therapeuten usw. stellt die Fachstelle kostenlos auch Plakate und mehrsprachige Broschüren mit Beratungsadressen zur Verfügung. Angaben zum Handbuch Fachstelle für Gleichstellung et al. (Hrsg): Häusliche Gewalt erkennen und richtig reagieren. Handbuch für Medizin, Pflege und Beratung, Verlag Hans Huber, Bern 2007. 272 Seiten, Fr. 48.90. Das Buch ist ab sofort im Buchhandel erhältlich |
|