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Sozialdepartement der Stadt Zürich

30. August 2006: Die Sozialvorsteherinnen der Städte Zürich und Winterthur wehren sich gegen Änderungen im Bereich der Motivationssemester

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) plant im Rahmen einer Verordnungsänderung einschneidende Neuerungen bei den Motivationssemestern. Zur Vernehmlassung bezüglich der geplanten Änderungen nicht eingeladen sind die Städte, obwohl sie von der Jugendarbeitslosigkeit überdurchschnittlich betroffen sind. Die Vorsteherinnen der Sozialdepartemente der Städte Zürich und Winterthur machen deshalb in einem gemeinsamen Schreiben an Bundesrätin Doris Leuthard von sich aus auf die Problematik der geplanten Neuerungen aufmerksam.

Die für die Arbeitsintegration in den Städten Zürich und Winterthur zuständigen Stadträtinnen Monika Stocker und Maja Ingold haben sich in einem gemeinsamen Schreiben an Bundesrätin Doris Leuthard gewendet. Sie beanstanden, dass die Städte als Hauptbetroffene der Jugendarbeitslosigkeit nicht zur Vernehmlassung bezüglich der veränderten Rahmenbedingungen für Motivationssemester eingeladen wurden.

Unter anderem ist eine Verlängerung der Wartezeit auf 260 Tage vorgesehen. Dies kann zwar hingenommen werden, indes befremdet die Begründung: Die Verlängerung wird keine zusätzliche Lehrstellen schaffen, unter deren Mangel bekanntermassen die Jugendlichen in den Städten besonders leiden.

Besonders stossend ist die empfohlene Verschiebung des Starts von Motivationssemestern auf Oktober. Heute beginnen die Aufnahmeverfahren in die Motivationssemester im Juni. Zu einem Zeitpunkt also, indem der Entscheid über Aufnahme in ein zehntes Schuljahr oder Beginn einer Lehrstelle gefallen ist. Zu einem Zeitpunkt aber auch, indem weiteres Warten für diese Gruppe von Jugendlichen, die ohne Anschlusslösung dasteht, keine Verbesserung ihrer Situation bring. Die neu vorgesehenen Wartefristen bewirken deshalb gerade das Gegenteil von Motivation bei den Jugendlichen und sind kontraproduktiv. Motivationssemester haben vielmehr die Aufgabe, schulische Defizite und Motivationsprobleme von Jugendlichen zu beheben.

Die meisten Motivationssemester sind zum jetzigen Zeitpunkt bereits gestartet. Die Kurzfristigkeit zwischen Ankündigung und Inkraftsetzung der geplanten Änderungen erachten die Stadträtinnen Monika Stocker und Maja Ingold als unannehmbar und hoffen, dass Bundesrätin Leuthard korrigierend eingreift.
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