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Präsidialdepartement der Stadt Zürich |
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10. August 2006: Grabmalkultur im Wandel der Zeit |
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Die Zürcher Regionalgruppe des Verbandes Schweizer Bildhauer- und Steinmetzmeister (VSBS) feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Die Stadt Zürich würdigt die Arbeit der Bildhauerinnen und Bildhauer, indem sie zum Jubiläum historische Grabmale auf dem Friedhof Sihlfeld neu präsentiert.
Auf dem historischen Mustergrabfeld aus dem Jahr 1971 sind Grabmale zu besichtigen, die von damaligen Mitgliedern des Verbandes Schweizer Bildhauer- und Steinmetzmeister (VSBS) erstellt wurden. Heute stehen die Steine im Friedhof Sihlfeld als Zeitzeugnis für ihr Schaffen. Sie bieten den Betrachtenden einen Einblick in die damalige Grabmalkultur, wecken Interesse an der Arbeit der Bildhauerinnen und Bildhauer und tragen zu einem besseren Verständnis der Grabmal- und Friedhofskultur bei. Auf einem Spaziergang auf dem Friedhof Sihlfeld lassen sich die Grabmale auf dem Mustergrabfeld gut mit denjenigen aus aktuellerer und noch älterer Zeit vergleichen. Damit auch die Grabmalkultur aus der heutigen Zeit erhalten bleibt und die Öffentlichkeit ihre Entwicklung unmittelbar verfolgen kann, planen die Stadt Zürich und der VSBS die Anlage eines neuen Mustergrabfeldes, auf dem sie qualitativ hoch stehende Grabmale ausstellen möchten.
Christliche Symbole und solide Materialien prägen das Grabmal von damals Das Mustergrabfeld diente einst als Anschauungsobjekt für die Grabsteinwahl. Kunden konnten sich inspirieren lassen und SteinbildhauerInnen anhand eines konkreten Beispiels die Möglichkeiten ihres künstlerischen Handwerks aufzeigen. Schon damals war die Wahl des Materials ausschlaggebend für eine besondere Wirkung des Grabmals. Stein, Holz und Eisen waren beliebte Materialien, da sie solide sind und Bodenständigkeit und Dauerhaftigkeit ausstrahlen. Das Mustergrabfeld zeigt aber auch, dass ein einfacher, ausgesägter Block eine ebensolche Wirkung erzielen kann, wie ein komplex gestaltetes Gebilde. Anfangs der sechziger und siebziger Jahre bestimmten Reliefs und grosse Sinnbilder das Aussehen des Grabmals. Hinterbliebene legten Wert auf christliche Symbole wie beispielsweise das Kreuz, das Christuszeichen sowie Wein und Brot. Auch reine Schriftsteine, bei denen die Schrift zum Ornament wird, gibt es im Musterfeld zu entdecken.
Moderne Grabmalkultur stellt hohe Anforderungen an die Bildhauenden Grabmale sind Modeströmungen unterworfen und verändern ihre Form und ihr Aussehen im Wandel der Zeit. Zwar sind die alten und soliden Materialien Stein, Holz oder Eisen noch immer gefragt; es macht sich aber ein Trend zur Kombination mit verschiedenen Materialien bemerkbar. So begeistern sich manche Hinterbliebene beispielsweise auch für ein Grabmal aus Stein und Metall, Stein und Glas oder Stein und Holz. Solche Aufträge stellen für die Bildhauenden eine grosse Herausforderung im kreativen Bereich dar. Sie erhalten zudem die Chance, zusammen mit den Trauernden den ganz persönlichen Grabstein für ihren verstorbenen Angehörigen zu erstellen und sich dadurch von der billigen, maschinell hergestellten Massenimportware aus Fernost abzuheben.
Jubiläumsfeierlichkeiten in und mit der Öffentlichkeit 1906 gründeten engagierte Steinmetze und Bildhauer den ersten Verband der sogenannten „Marmor-Industriellen“ von Zürich und Umgebung. Einige Jahre später entstand aus diesem ersten Fachverband der „Verband Schweizer Bildhauer- und Steinmetzmeister“ VSBS. Sein 100-Jahre-Jubiläum will der Zürcher Regionalverband in und mit der Öffentlichkeit feiern. Zusammen mit dem Departement der industriellen Betriebe der Stadt Zürich, Abteilung Wasserversorgung und der PietraViva, einer Vereinigung der Gemeinden des Maggiatales, ist ein Brunnenprojekt für den neu gestalteten Tessinerplatz entstanden. Unter den Mitgliedern des Regionalverbandes wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, an dem sich 16 Personen beteiligten. Der Bildhauer Horst Bohnet aus Regensdorf gewann den ersten Preis. In über tausend freiwillig geleisteten Arbeitsstunden haben die Bildhauenden einen gigantischen Monolithen aus Maggia-Gneis zu einer 15 Tonnen schweren Brunnenskulptur zugehauen und zum Tessinerplatz transportiert. Zürichs Bevölkerung kann ab dem 14. August 2006 während zwei Wochen auf dem Tessinerplatz mitverfolgen, wie der Brunnen den letzten Schliff bekommt. Glanzvoller Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten wird die Einweihung des Brunnens am 26. August 2006 sein. |
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Präsidialdepartement der Stadt Zürich |
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Bestatttungs- und Friedhofamt |
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