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12. Juli 2006: Case Management am Arbeitsplatz – die Stadtverwaltung setzt auf Reintegration statt Invalidisierung |
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Gestützt auf die Erfahrungen aus dem städtischen Pilotprojekt «Case Management am Arbeitsplatz» in drei Dienstabteilungen möchte der Stadtrat dieses Konzept stadtweit einführen. Mit dem heutigen Beschluss wird eine entsprechende Vorlage zur Verankerung dieser Aufgabe im Personalrecht dem Gemeinderat überwiesen.
Die Zunahme an Invalidisierungen von 135 im Jahre 1994 auf 273 Fälle im Jahre 2003 hat den Stadtrat bewogen, diesen neuen Weg bei Langzeitabsenzen infolge Unfall oder Krankheit zu beschreiten. Dabei liess er sich von Ländern wie beispielsweise Kanada inspirieren, in denen «Case Management am Arbeitsplatz» bereits seit längerer Zeit mit Erfolg angewandt wird – die Zahl der Invaliditätsfälle und Langzeitabsenzen konnte dort dank dieser Methode um 20 bis 30% gesenkt werden.
Was ist Case Management am Arbeitsplatz?
Die Erfahrung aus den Sozialversicherungen zeigt, dass die Gefahr einer Invalidisierung zunimmt, je länger jemand vom Arbeitsprozess ausgeschlossen bleibt. Mit Case Management am Arbeitsplatz werden Mitarbeitende, welche infolge Krankheit oder Unfall über mehrere Wochen oder Monate vom Arbeitplatz fernbleiben müssen, frühzeitig von ausgebildeten Case-Managerinnen und -Managern kontaktiert. Sie begleiten die Betroffenen bei Bedarf, indem sie mit Vorgesetzten, Sozialversicherungen, Behörden oder allenfalls anderen Bereichen innerhalb der Stadtverwaltung die verschiedenen Möglichkeiten einer Rückkehr in den Arbeitsprozess abklären. Die Fachleute aus dem Case Management brauchen für diese Tätigkeit gute Kenntnisse des Gesundheits- und Sozialwesens, hohe Kommunikationsfähigkeit und müssen über den internen und externen Arbeitsmarkt Bescheid wissen.
Mehrwert für alle Beteiligten
Die Stadtverwaltung betritt mit «Case Management am Arbeitsplatz» Neuland und möchte mit dieser Methode in erster Linie einen Mehrwert für alle Beteiligten schaffen: Als Arbeitgeberin sieht sie ihre Mitarbeitenden als Wertefaktor und orientiert sich an deren Ressourcen. Die Mitarbeitenden erfahren selbst in schwierigen Zeiten professionelle Unterstützung, und die Sozialwerke werden längerfristig finanziell entlastet, was sich letztlich für alle in Form von tieferen Risikobeiträgen auszahlt. |
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