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Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich |
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31. Mai 2006: 50 Jahre Heilpädagogische Schule |
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Jubiläum im SchauspielhausDie Heilpädagogische Schule der Stadt Zürich feiert ihr 50-Jahr-Jubiläum am Donnerstag, 15. Juni, 18 Uhr, mit dem Theaterstück „HPS-Express 1956 – Die Entdeckung der Welt“ auf der Bühne des Schiffbaus des Schauspielhauses (in der Halle 1) in Zürich.
Am 15. Juni feiern die Schülerinnen und Schüler der Heilpädagogischen Schule mit den Mitarbeitenden das Jubiläum ihrer Institution weder auf dem Schulareal noch in einem abgesonderten Raum, sondern gemeinsam mit dem „Jungen Schauspielhaus Zürich“ auf der Bühne des Schiffbaus des Schauspielhauses. Mitten in Zürich, im Herzen des kulturellen Lebens der Grosstadt, zeigen sie damit, dass sie dazu gehören, und setzen ein Zeichen, dass es ihnen ernst ist mit dem Wunsch, Teil dieser Gesellschaft, dieser Kultur zu sein. Das „Junge Schauspielhaus Zürich“ seinerseits beweist, dass dies möglich ist.
Erinnern wir uns: 1937 begann Dr. Maria Egg bei sich zu Hause mit einem Kind mit “geistiger Behinderung“ zu arbeiten. Diesem einen Kind folgten ein zweites und ein drittes…. Aus der privaten Initiative von Dr. Egg in der eigenen Wohnung entstand eine Institution, der „Heilpädagogische Schulzirkel“, eine Privatschule für Kinder mit „geistiger Behinderung“.
Solche Kinder galten bis dahin als „bildungsunfähig“ und wurden gemäss (dem noch heute gültigen kantonalen) Schulgesetz von der Schulpflicht befreit. Dr. Egg bewies, dass es keine „Bildungsunfähigkeit“ gibt, sondern im Gegenteil jeder Mensch fähig ist, sich zu entwickeln, wenn er seinen Bedürfnissen entsprechend unterstützt wird.
1956, vor 50 Jahren, beschlossen die Stimmberechtigten der Stadt Zürich, die Trägerschaft für diese Schule zu übernehmen und das Pionierwerk von Dr. Maria Egg weiter zu führen. 1960 folgte dann auf gesetzlicher und finanzieller Ebene mit der Schaffung der Invalidenversicherung ein weiterer Schritt der Institutionalisierung dieser Arbeit.
Heute werden in der Heilpädagogischen Schule rund 200 behinderte Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 18 Jahren geschult, therapiert und betreut. Die Schule ist über die ganze Stadt (6 Standorte) verteilt, meist in Regelschul-Anlagen, wo kleinere oder grössere Einheiten betrieben werden. 16 Schülerinnen und Schüler sind in eine Regelklasse integriert, besuchen also mit entsprechender heilpädagogischer Begleitung den regulären Unterricht.
Im Rahmen der Jubiläumsfeier blickt die Heilpädagogische Schule auch in die Zukunft: Trat Dr. Maria Egg vor 70 Jahren den Beweis an, dass Kinder mit Behinderungen bildungsfähig sind und es sich lohnt, sie zu schulen, so geht es heute um neue Schritte. Die Überzeugung, dass behinderte Menschen Teil unserer Gesellschaft sind und sein dürfen, verlangt integrative Schulformen. Bis anhin besuchen Kinder mit Behinderungen separate, eigene, spezialisierte Tagesschulen und sind während ihrer ganzen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen ohne Behinderungen getrennt. Ein grosser Teil dieser Menschen verbringt die Erwachsenenzeit in dafür eigens geschaffenen Institutionen. Menschen mit Behinderungen möchten jedoch am Leben der Gesellschaft teilhaben, in die hinein sie geboren wurden – sie möchten ganz selbstverständlich dazu gehören. Die Heilpädagogische Schule betrachtet es als ihre Aufgabe, in den nächsten Jahren Wege aufzuzeigen, wie behinderte Menschen in die Gesellschaft integriert, wie Regelschulen für sie geöffnet, wie für sie Arbeitsplätze in der „freien Wirtschaft“ und integrative Wohnformen geschaffen werden können.
Für das Theaterstück „HPS-Express 1956 – Die Entdeckung der Welt“ auf der Bühne des Schiffbaus des Schauspielhauses (in der Halle 1) in Zürich ist eine beschränkte Anzahl Tickets im Sekretariat der Heilpädagogischen Schule, Telefon 044 463 08 60, erhältlich.
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Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich |
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