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Hochbaudepartement der Stadt Zürich |
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28. April 2006: Rafael Moneo krönt Zürichs Seeufer |
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Heute hat die Zürich Forum AG das Siegerprojekt von Rafael Moneo für den Neubau eines Kongresszentrums vorgestellt. Zürich bekommt damit ein Bauwerk mit internationaler Strahlkraft und das städtische Seeufer klare Konturen. Zürich gewinnt architektonisch, städtebaulich, kulturell und wirtschaftlich.
"Rafael Moneos Projekt ist ein Glücksfall und Geschenk für Zürich", sagte Stadträtin Kathrin Martelli, Verwaltungsratspräsidentin der Zürich Forum AG. "Sein Entwurf besticht, weil er die Charakteristik des Ortes aufnimmt und neu interpretiert. Mit seinem kompakten Kongresszentrum übernimmt er den historischen Stadtgrundriss und wendet sich klar zum See."
Auf dem gegenüberliegenden Grundstück von H. Krachts Erben positioniert Moneo in erster Linie das Hotel, um die Qualitäten der Villa Rosau mit einem öffentlichen Garten weiter zu entwickeln. Es entsteht ein öffentlicher Freiraum mit einem grossen Mehrwert für die Bevölkerung. Die Anlage wertet den Schanzengraben auf und schafft eine attraktive Verbindung zum Bürkliplatz. Der Bau auf dem Areal H. Krachts Erben wird überarbeitet werden und wird neben dem Hotel zusätzlich Kongressnutzungen sowie öffentliche Nutzungen beinhalten.
Die hochkarätige Wettbewerbsjury unter dem Vorsitz von Peter Zumthor hat sich der schwierigen Aufgabe gestellt und aus zehn Projekten von nationalen und internationalen Architektenbüros den besten Vorschlag ausgewählt. Es hat sich gezeigt, dass die Aufgabe nicht einfach war. Für ein Kongresszentrum, das in den nächsten Jahrzehnten betrieblich funktionieren und wirtschaftlich rentabel sein muss, braucht es das sorgfältig erarbeitete Raumprogramm und ein Kongresshotel. Dies haben die beigezogenen Experten deutlich unterstrichen.
Claudia Depuoz, Präsidentin der Kongresshaus Stiftung: "Das heutige Haus ist zu klein. Es kann schon heute nur überleben, weil die Stiftung und die Stadt Zürich die nötigen Investitionen mit Darlehen und Gönnerbeiträgen finanzieren. Das heutige Gebäude hat als Kongressort internationalen Zuschnitts keine Zukunft." Die Stiftung ist Eigentümerin des Kongresshauses und der Tonhalle. Sie kennt die Qualitäten, aber auch die Mängel des Gebäudes am besten.
Das alte Kongresshaus muss dem Neubau weichen, die Villa Rosau und die Tonhalle erhalten. Das nun zugängliche Gutachten der Denkmalpflege-Kommission des Kantons Zürich von 2003 sagt, Tonhalle und Kongresshaus seien Schutzobjekte von kantonaler Bedeutung. "Dem wird niemand widersprechen", machte Kathrin Martelli deutlich. "Aber zwischen einem Schutzobjekt von kantonaler Bedeutung und einem unantastbaren Heiligtum besteht ein Unterschied. Der Stadtrat muss die öffentlichen Interessen vertreten. Dazu gehört die Denkmalpflege, aber nicht nur die Denkmalpflege. Wir haben auch eine städtebauliche, kulturelle und wirtschaftliche Verantwortung. Es geht um eine Güterabwägung zum Wohl der Stadt." Der Stadtrat wird deshalb in seiner Stellungnahme gegenüber der Baudirektion eine Entlassung des Kongresshauses aus dem Inventar überkommunaler Schutzobjekte befürworten.
Der Stadtrat ist überzeugt, dass Zürich ein neues Kongresszentrum an diesem Ort braucht. Das schafft einen Mehrwert für die Stadt und ermöglicht Zürich künftig im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Der See ist für Zürich ein Geschenk, aber Platz am See ist beschränkt. Es muss entschieden werden, was an diesem Ort Platz finden soll. Es muss entschieden werden, ob einmal mehr ein alter Bau einem neuen weichen muss, wie schon das heutige Kongresshaus 1939 das schöne Trocadero verdrängt hatte.
Stadträtin Kathrin Martelli wünscht sich, dass über das nun vorliegende Projekt und über die Frage der Erhaltung des alten Kongresshauses eine faire und offene Diskussion geführt wird. "Diese Diskussion ist wichtig, denn letztlich werden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger entscheiden können. Wir wollen aber über die Sache und nicht gegeneinander streiten. Wir wollen Gespräche und keine Gefechte."
In diesem Sinne stellt die Zürich Forum AG alle Wettbewerbsprojekte aus, hat Führungen für Interessierte und am 12. Mai eine Podiumsdiskussion organisiert, an dem BefürworterInnen und GegnerInnen des neuen Kongresshauses ihre Argumente austauschen können.
Die Stadt kann ein neues Kongresszentrum nicht im Alleingang erstellen. Darum wurde von Anfang an eine enge Zusammenarbeit mit Privaten gesucht. Zusammen mit der Stadt haben sich Vertreter der Wirtschaft, die Karl Steiner AG, Krachts Erben und die 3 Kongresshaus-Stiftung bereit erklärt, die Entwicklung des nun vorliegenden Projektes zu finanzieren. Peter Steiner, Vizepräsident des Verwaltungsrates der Zürich Forum AG erläuterte das weitere Vorgehen: "Das Projekt muss nun noch überarbeitet und ein Gestaltungsplan erarbeitet werden. Später wollen wir das entwickelte Projekt an eine Trägerschaft oder an einen Investor verkaufen. Mögliche Rekurse sind in der Terminplanung mit eingerechnet. |
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Das Siegerprojekt von Rafael Moneo und die anderen neun Wettbewerbsbeiträge können besichtigt werden. Ausstellung: 29. April bis 14. Mai, jeweils von 15 bis 20 Uhr im Zelt vor dem Kongresshaus Geführte Rundgänge: Do 4. Mai mit Christian Kerez, Architekt und Jurymitglied Mo 8. Mai mit Franz Eberhard, Stadtbaumeister und Jurymitglied Podiumsdiskussion: Fr 12. Mai, 17.30 bis 19 Uhr im Kongresshaus, Kammermusiksaal
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Hochbaudepartement der Stadt Zürich |
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