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4. April 2006: Wo die Zürcher Stadtheiligen geköpft wurden

Eröffnung der archäologischen Krypta unter der Wasserkirche

Die ehemalige Limmatinsel, auf der heute die Wasserkirche steht, gilt als Hinrichtungsort der Stadtheiligen Felix und Regula. Die renovierte Krypta unter der Kirche ist jetzt für die Öffentlichkeit zugänglich. Am 8. April wird das archäologische Fenster zur ehemaligen Kultstätte mit einem Tag der offenen Krypta eröffnet.

Mit dem Kopf unter dem Arm sollen die Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula von der Richtstätte an der Limmat den Hügel hinauf gestiegen sein und den Ort ihrer Gräber selber bestimmt haben. An dieser Stelle wurde gemäss Legende das Grossmünster errichtet. Am Ort ihrer Hinrichtung steht heute die Wasserkirche. Der Stein, auf dem die Häupter abgeschlagen worden sein sollen, wurde im Mittelalter verehrt. Den Reformatoren war der Heiligenkult ein Dorn im Auge und sie liessen den Stein unter der Erde verschwinden. Seit den Ausgrabungen während des Zweiten Weltkrieges war der Findling wieder sichtbar, zusammen mit Überresten von Vorgängerbauten der heutigen Wasserkirche.

Jetzt hat das Hochbaudepartement die Krypta unter der Wasserkirche renoviert. Eine neue Beleuchtung, neue Informationstafeln, eine Hörstation und der vereinfachte Zugang machen den besonderen Ort wieder attraktiv. "Wir hoffen, dass dieser zentrale Ort der Stadt damit etwas von seinem früheren Glanz zurück erhält", sagte Kathrin Martelli an der Medienorientierung. "Wer in die Krypta hinuntersteigt, kann bisher Verborgenes entdecken und Spannendes über die Geschichte Zürichs erfahren."

Zu sehen sind neben dem sagenumwobenen „Märtyrerstein“ auch Gräber, darunter eines, das 2004 während der Renovation gefunden wurde. Eine rund 38-jährige vornehme Frau war hier vor rund 1000 Jahren bestattet worden. Zu entdecken ist auch ein mächtiger Wellenbrecher aus der Zeit als die Wasserkirche noch mitten in der Limmat stand. Schön bearbeitete Skulpturen, zum Teil reich bemalt, zeugen vom Schmuck der Vorgängerbauten. An der Hörstation erzählen drei alte Zürcher Legenden von Felix und Regula und von Kaiser Karl dem Grossen wie er einem Hirsch und einer Schlage begegnete und das Grossmünster und die Wasserkirche erbauen liess.
Tag der offenen Krypta: Samstag, 8. April 2006, 10-16 Uhr, Archäologische Krypta Wasserkirche, Limmatquai 31, 8001 Zürich. Mitarbeitende der Stadtarchäologie sind anwesend.

Nach dem Tag der offenen Krypta ist das archäologische Fenster jeweils Mittwoch 14-17 Uhr und Samstag 12-17 Uhr geöffnet. Kontakt und Zugang ausserhalb der Öffnungszeiten: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich, Telefon 044 266 86 86.

Bild 1: Hörstation in der Krypta (1'224 KB) JPG Dokument: Bild 1: Hörstation in der Krypta (1'224 KB)

Bild 2: Alte Mauern und moderne Lichtführung im archäologischen Keller unter der Wasserkirche (872 KB) JPG Dokument: Bild 2: Alte Mauern und moderne Lichtführung im archäologischen Keller unter der Wasserkirche (872 KB)

Bild 3: Rund 1000 Jahre alte Grabplatte einer adeligen Familie in der Krypta der Wasserkirche (600 KB) JPG Dokument: Bild 3: 
Rund 1000 Jahre alte Grabplatte einer adeligen Familie in der Krypta der Wasserkirche (600 KB)

Bild 4: Rund 800 Jahre altes, in der Krypta ausgestelltes Fundstück aus einer romanischen Vorgängerin der Wasserkirche. Darstellung des "Lamm Gottes" (643 KB) JPG Dokument: Bild 4: Rund 800 Jahre altes, in der Krypta ausgestelltes Fundstück aus einer romanischen Vorgängerin der Wasserkirche. Darstellung des

Bild 5: Hinweistafeln in der Krypta (1'459 KB) JPG Dokument: Bild 5: Hinweistafeln in der Krypta (1'459 KB)

Bild 6: Die Wasserkirche um das Jahr 1500. Detail aus dem Altarbild von Hans Leu dem Älteren. (Original im Landesmuseum, 484 KB) JPG Dokument: Bild 6: Die Wasserkirche um das Jahr 1500. Detail aus dem Altarbild von Hans Leu dem Älteren. (Original im Landesmuseum, 484 KB)
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