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12. Januar 2006: Zum Wohl der Kinder und der Kasse

Heute haben die Stadträtinnen Kathrin Martelli und Monika Weber sowie Res Rickli, Präsident Kreisschulpflege Schwamendingen, im Schulhaus Friedrich (Schwamendingen) einen von vier Piloten zur neuen Schülerbetreuung vorgestellt. Mit pragmatischen konzeptionellen und baulichen Lösungen soll der Wille der Stimmbevölkerung für mehr Betreuungsplätze sorgfältig und kostengünstig umgesetzt werden.

Mit 67% Ja-Stimmen nahm die Zürcher Stimmbevölkerung im letzten Juni den Gegenvorschlag des Gemeinderates zur Volksinitiative «Kinderbetreuung konkret» an. Damit unterstützten die Stimmberechtigten das Legislaturziel des Stadtrates, das schulische und ausserschulische Betreuungsangebot zu verbessern.

Bereits am 21. Juni 2005 hat die Konferenz der Schulpräsidentinnen und Schulpräsidenten unter dem Vorsitz von Stadträtin Monika Weber dem Stadtrat eine Vorlage zur Einführung von vier Pilotschulen für ein neues Betreuungsmodell unterbreitet. Mit Beschluss vom 13. Juli 2005 stimmte der Stadtrat dem Antrag zu.

Bei diesem Modell geht es um einen ersten wichtigen Schritt zur Umsetzung des Volkswillens, der ein flächendeckendes und bedarfsgerechtes Betreuungsangebot in den städtischen Schulen fordert. Die Öffnung des Angebotes für alle Kinder in allen Schuleinheiten der Stadt bedingt entsprechende konzeptionelle, betriebliche und bauliche Anpassungen unter Berücksichtigung der knappen finanziellen Mittel. Die vier Pilotschulen (Friedrich/Ahorn, Lavater, Milchbuck und Schanzengraben), dank denen auf einen Schlag 130 zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen werden konnten, sollen den Weg für die künftige Entwicklung des Angebotes aufzeigen. Im Herbst 2007 wird der Versuch ausgewertet. Was sich bewährt, soll auch in weiteren Schuleinheiten eingeführt werden.

Die Grundidee des neuen Konzepts ist einfach: Dank Blockzeiten in der Schule und neuer Mittagsbetreuung soll es möglich sein, alle Kinder von Schulbeginn am Morgen bis Schulende am Nachmittag in der Schule zu betreuen. Das Angebot ist flexibel gestaltet und spricht eine breite Schicht von Eltern an. Damit wird eine gute soziale Durchmischung erreicht.

Bereits einen Monat nach der Volksabstimmung erteilte das Amt für Hochbauten Mischa Badertscher Architekten den Auftrag, in der ehemaligen Schulzahnklinik im Schulhaus Friedrich in Schwamendingen ein Bauprojekt für ein solches Basisbetreuungsangebot auszuarbeiten. Ende Juli wurde die Baubewilligung eingereicht; nun startet der Betrieb.
Mit dem vorhandenen Budget von 680 000 Franken für den Umbau musste die Stadt haushälterisch umgehen. Ein gewichtiger Kostenpunkt war insbesondere auch der Rückbau und die fachgerechte Entsorgung der alten Leitungen. An diesem Umbau lässt sich deutlich machen, wie wichtig es ist, mit klugen baulichen Massnahmen den künftigen Betrieb zu erleichtern, was nichts anderes heisst, als unnötige Kosten zu vermeiden.

Es wurden nichttragende Wände herausgenommen, womit ein grosser Innenraum entstand, der von der Küche her einsehbar ist. Auch das Büro liegt zentral, so dass es für die Betreuung in den Übergangszeiten nur eine Aufsichtsperson braucht. Das mindert die Kosten.

«Neue Herausforderungen brauchen neue Lösungen», sagte Stadträtin Kathrin Martelli. Beiden Vorsteherinnen ist es wichtig, dass den Bau- und Betriebskosten der neuen Betreuungsplätze grosse Aufmerksamkeit geschenkt wird. Stadträtin Martelli äussert sich dahingehend, dass «jeder Franken, den wir in einem Hort oder einer neuen Krippe einsparen, wir bei einem anderen Betreuungsplatz gut gebrauchen können. Der Stadtrat will den Ausbau der Kinderbetreuung. Dieser Ausbau muss aber sorgfältig und sparsam erfolgen. Zum Wohl der Kinder und der Kasse.»

In der laufenden Legislatur sind 400 neue Plätze in Kindertagesstätten und 1 000 Plätze in Kinderhorten geschaffen worden. Das Schul- und Sportdepartement (SSD) hat sein Angebot um 20% auf 266 Betreuungsstätten gesteigert. «Allein dies zeigt, dass wir uns im Stadtrat nicht nur Ziele setzen, sondern sie auch tatkräftig umsetzen. Worte und Taten – das hilft den Kindern, den Eltern und dem Wirtschaftsstandort Zürich», sagte Monika Weber, Vorsteherin des SSD.

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