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Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich

9. Dezember 2005: ABC der Demokratie

Partizipation von Schülerinnen und Schülern

Stadträtin Monika Weber, Vorsteherin Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich, und Vera Lang, Präsidentin Kreisschulpflege Glattal, zeigten am Beispiel des Schulhauses Liguster, wie in der Schule das ABC der Demokratie vermittelt wird.

Partizipation, Mitwirken in der Schule? Manche fragen sich, was das soll. Sollen jetzt die Schulkinder den Lehrerinnen und Lehrern Noten erteilen, ihnen sagen, wie der Un-terricht zu gestalten ist? Weit gefehlt!

Grundsätzlich hat die Volksschule zwei Hauptaufträge zu erfüllen. Zum einen vermittelt die Schule den Kindern die Grundtechniken Lesen, Schreiben, Rechnen. Zum andern aber ist sie das wichtigste Standbein bei der Integration. Hier lernen die Kinder von klein auf, unabhängig ihrer Herkunft, sich in eine Gruppe einzuordnen, demokratische Spielregeln einzuhalten und sich zu respektieren.

Partizipation für Kinder wurde in den letzten Jahren zu einer Art Modewort, wobei längst nicht alle darunter dasselbe verstehen. Die UNO-Menschenrechtskonvention denkt vor allem an die Ärmsten dieser Welt und verbindet damit einen Aufruf, diese Kinder nicht zu vergessen. Das neue kantonale Volksschulgesetz spricht von Partizipation sowohl der Kinder als auch der Eltern, und in der Stadt Zürich starteten unter dem Namen „Megaphon“ bereits vor 5 Jahren Partizipations-Aktionen. Als Konsequenz erhielt das Schul- und Sportdepartement im November 2004 vom Gemeinderat grünes Licht, in einem dreijährigen Aufbauprogramm an den Schulen Institutionen aufzubauen, in denen eine demokratische Kultur geübt werden kann.

Mittlerweile wird Partizipation an der Stadtzürcher Volksschule in fast allen Schulhäu-sern praktiziert, wobei der Bogen natürlich sehr weit gespannt ist. Da gibt es die nicht institutionalisierte Partizipation, die sich nur auf ein Projekt bezieht. Entschliesst sich beispielsweise eine Schulklasse dazu, ein Drittweltprojekt mit einer speziellen Aktion zu unterstützen, dann entscheiden die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit der Lehrperson, wie sie vorgehen wollen und welches Projekt profitieren soll.

An anderen Schulen gibt es bereits die institutionalisierte Partizipation, wobei es die verschiedensten Modelle gibt, vom Klassenrat bis zum Schulparlament. Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler, sich selbst zu organisieren, demokratisch gefällte Entscheide zu akzeptieren und mitzutragen, auf Minderheiten Rücksicht zu nehmen und deren allfällige Anliegen miteinzubeziehen.

Im Schulhaus Liguster wurde im Mai 2000 ein Schulparlament gegründet. Dieses bot Schülerinnen und Schülern Gelegenheit, im Schulhausgeschehen aktiv mitzuarbeiten, Mitverantwortung zu übernehmen und zu einer guten Schulhauskultur beizutragen. Dadurch entstand auch eine Atmosphäre gegenseitigen Respekts. Das Schulparlament besteht aus dem Schulrat, der Exekutive, und der Delegiertenversammlung, der Legislative. Der Schulrat besteht aus 10 bis 15 Mitgliedern und tagt wöchentlich. Die Teilnahme an den Sitzungen ist obligatorisch, unentschuldigtes Fernbleiben wird mit 5 Franken gebüsst. Die Mitglieder des Schulrates arbeiten an der Realisierung verschiedener Projekte, wobei die Vorschläge aus dem Schulrat selbst, über die Delegiertenversammlung aus den Klassen oder aus der Schulkonferenz der Lehrpersonen kommen. Der Schulrat informiert die Delegiertenversammlung mindestens zwei Mal pro Jahr über den Verlauf der Projekte.

Die Delegiertenversammlung setzt sich aus zwei Vertretungen jeder Klasse zusammen und tagt zwei bis vier Mal pro Jahr. Die Delegierten sammeln und besprechen die Anregungen, Ideen und Vorschläge aus den einzelnen Klassen, legen ihre Anträge dem Schulrat vor und nehmen ihrerseits Informationen in ihre Klassen zurück. Die Delegiertenversammlung übt gegenüber dem Schulrat eine Kontrollfunktion aus.

Die Ergebnisse der Rekrutenbefragung 2000/2001 ergaben, dass das politische Wissen der jungen Schweizer immer kleiner wird, die Politik nicht eben hoch im Kurs steht. Die Förderung des politischen Interesses ist denn, nebst der Förderung des selbst regulierten Lernens und der Offenheit gegenüber Fremden, eine von drei bildungspolitischen Konsequenzen, welche die Autorinnen der Rekrutenbefragung zogen.

Aus Sicht von Stadträtin Monika Weber kann die Partizipation der Schülerinnen und Schüler durchaus ein Weg sein, das spätere Interesse an der Politik, an unserem Staatswesen zu wecken und zu fördern. Damit würde sich der Kreis schliessen: Vor 150 Jahren forderte das Parlament eine Voksschule, damit die Demokratie dank gebildeten, mündigen Bürgerinnen und Bürgern funktionieren könne. Auch heute soll die Schule den jungen Menschen Formen des demokratischen Zusammenwirkens nahebringen, die später in unserer Gesellschaft eine Notwendigkeit sind.
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