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Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich |
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22. November 2005: 8. Eltern-Podium; Integration fremdsprachiger Eltern |
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Beim 8. Eltern-Podium diskutierten die Beteiligten, Eltern, Kulturvermittlerinnen und –vermittler, Lehrpersonen und Behörden, über das Thema „Wie gelingt die Integration fremdsprachiger Eltern in den städtischen Schulen?“.
Das Stadtzürcher Eltern-Podium, durchgeführt von der VEZ/Elternkonferenz der Stadt Zürich und dem Schul- und Sportdepartement (SSD), fördert den Dialog zwischen Elternhaus, Schule und Verwaltung. An den Treffen von Elternvertretungen aller Schulkreise mit Vertretungen des Schulpersonals sowie einer Delegation des Schul- und Sportdepartements unter Leitung von Stadträtin Monika Weber werden Schwerpunkt-Themen diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht. Beim jüngsten Treffen ging es um das Thema „Wie gelingt die Integration fremdsprachiger Eltern in den städtischen Schulen?“.
In ihrem einleitenden Referat wies Stadträtin Monika Weber auf eindrückliche Zahlen hin. Rund 47% der 27'000 Kinder, welche den Kindergarten und die Volksschule besuchen, sind fremdsprachig. Ihre Eltern stammen aus etwa 150 verschiedenen Ländern und sprechen zu Hause in 50 bis 60 verschiedenen Sprachen. Kinder, die Deutsch nicht oder nicht genügend beherrschen, werden zuerst in einer E-Klasse unterrichtet und anschliessend - sobald sie dem in Deutsch gehaltenen Unterricht folgen können - in eine Regelklasse integriert.
Die fremdsprachigen Schulkinder entwickeln sich rasch zu so genannten „global-kids“, die sich problemlos zwischen verschiedenen Kulturen bewegen. Schwerer fällt dies ihren Eltern, die sehr oft überzeugt sind, bloss eine gewisse Zeit in der Schweiz zu leben, um danach in ihre Heimat zurückzukehren. Bei Eltern, die nicht arbeiten und nur zu Hause sind, ist deshalb die Motivation, die deutsche Sprache zu erlernen, sehr gering. Das Nichtbeherrschen der deutschen Sprache verhindert jedoch, dass sie an der Entwicklung ihrer Kinder teilnehmen können, da sie gar nicht verstehen, welche Chancen die Schule ihrem Nachwuchs bietet. Es ist unbestritten, dass das Verständnis für eine andere Kultur, in diesem Fall für die schweizerische, nur über die Sprachkenntnisse erreicht werden kann. Für Stadträtin Monika Weber liegt es deshalb im staatspolitischen Interesse, dass sich die fremdsprachigen Eltern bei uns integrieren. Wenn wir den Frieden in unserem Land bewahren wollen, muss die Schweizer Bevölkerung die Begegnung mit der fremdsprachigen Bevölkerung als Chance betrachten. Wir müssen ihnen also die Möglichkeit bieten, mit uns zu reden, besipielsweise an spezifischen Elternabenden, an denen über Schulfragen diskutiert wird. Umgekehrt müssen die fremdsprachigen Eltern vom 1. Tag in unserem Land an aber auch wissen, dass wir erwarten, dass sie Deutsch lernen.
Ähnlich wie Stadträtin Monika Weber äusserte sich Naxhi Selimi, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sektor Interkulturelle Pädagogik der kantonalen Bildungsdirektion. Seiner Ansicht nach möchten sich sehr viele Zugezogene durchaus integrieren, sind aber unsicher, wie sehr sie sich anpassen sollen. Da ihnen das hiesige Schulsystem unbekannt ist, orientieren sie sich an den Verhältnissen in ihrer Heimat. Naxhi Selimi spricht sich daher für einen offenen Dialog zwischen Lehrpersonen und Eltern aus. Gesprächskreise können dazu beitragen, die Situation beider Parteien kennen und verstehen zu lernen.
Die Diskussionen an den einzelnen Tischen und im Plenum zeigten, dass für die Integration Fremdsprachiger zwar bereits viel getan wird, doch reicht dies immer noch nicht. Auch eine gewisse Unsicherheit kam zum Ausdruck. Wie können die fremdsprachigen Eltern motiviert werden, an Zusammenkünften teilzunehmen? Wie können ihnen Informationen und Unterlagen vermittelt werden?
Klar wurde auch am 8. Eltern-Podium, dass die Integration der fremdsprachigen Bevölkerung ein Problem ist, das unsere ganze Gesellschaft betrifft. Um aber einen ersten Schritt zu machen, braucht es gemeinsame Interessen wie die Schule.
Eltern, die sich im Schulhaus oder Schulkreis stärker engagieren möchten, können sich von den Vertreterinnen der VEZ/Elternkonferenz der Stadt Zürich (www.vez.ch) beraten lassen:
- Felicia Bulato, Kirchbühlweg 5, 8055 Zürich, Telefon 044 463 92 18
- Monika Pfister, Kapfsteig 49, 8032 Zürich, Telefon 044 382 27 47
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