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Sozialdepartement der Stadt Zürich |
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9. November 2005: Allianzen in der Arbeitsintegration,Tagung präsentiert erfolgreiche Public Private Partnerships |
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Die angespannte Situation im Arbeitsmarkt und die steigenden Sozialkosten belasten die öffentliche Hand und Unternehmen gleichermassen. Beide sind gefordert, mit Kooperationen neue Lösungsansätze in der Arbeitsintegration gemeinsam umzusetzen. Eine vom Sozialdepartement und „The Sustainability Forum Zürich“ organisierte Tagung zeigte anhand von konkreten Beispielen Nutzen und zentrale Erfolgsfaktoren erfolgreicher Allianz-Projekte.
Die rasch und stark ansteigenden Sozialkosten bildeten die Ausgangslage für die am Mittwoch im Zürcher Schulhaus Im Birch durchgeführte Veranstaltung, die von rund 100 interessierten Personen aus Wirtschaft, Verwaltung und NGOs besucht wurde.
Weil die soziale Stabilität in urbanen Regionen zunehmend in Gefahr ist, haben auch Unternehmen ein Interesse, an innovativen Lösungen im Bereich der Arbeitsintegration mitzuarbeiten. Dies machte Max Fritz, Geschäftsführer der Vereinigung Zürcherischer Arbeitgeberverbände der Industrie, in seinem Beitrag deutlich: „Arbeitsintegration ist eine gemeinsame Aufgabe aller Akteure des lokalen Gemeinwesens, auch wenn die Gewinnorientierung die zentrale Perspektive bleibt.“
Anhand von drei konkreten Projektbeispielen wurden in Workshops zentrale Erfolgsfaktoren und allfällige Hindernisse in der praktischen Umsetzung diskutiert:
- Im durch die Stadt Zürich und Migros getragenen Projekt „Motivationssemester <spice>“ erhalten junge Frauen eine Beschäftigungsmöglichkeit in einer Migros-Filiale und werden in die Aufgabenbereiche einer Verkäuferin eingeführt.
- Im Rahmen eines Projekts mit dem Berufslehrverbund Zürich ermöglicht Siemens Schweiz Jugendlichen, die keine Lehrstelle gefunden haben, die Absolvierung der Basisausbildung. Siemens sorgt anschliessend dafür, dass diese Lehrlinge an einem anderen Ort ihre Lehre fortsetzen können. Für André Schläppi, Leiter Human Resources von Siemens Schweiz, ist für den Erfolg der Public Private Partnership zentral, „dass sich beide Seiten wirklich mit der Sache identifizieren und der Rückhalt durch die Unternehmungsführung gegeben ist."
- In St. Gallen hat sich mit der „Stiftung für Arbeit“ ein neues Modell in der Arbeitsintegration für SozialhilfebezügerInnen etabliert. Sie erhalten für eine 100% Beschäftigung einen Lohn zwischen 2’000 und 4’500 Franken – die Differenz zum Existenzminimum übernimmt das Sozialamt. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist für Daniela Merz, Geschäftsleiterin der Stiftung die unternehmerische Ausrichtung: "Dank unserer privatrechtlichen Organisation haben wir sehr kurze Entscheidungswege und können flexibel am Markt agieren." Als weiteren Hauptpunkt betont Merz die sehr gute Zusammenarbeit mit den Partnern in der Verwaltung.
Einen der Höhepunkte bildete die von Arena-Moderator Urs Leuthard geleitete Podiumsdiskussion über den Nutzen von Public Private Partnerships in der Arbeitsintegration.
Viktor Haefeli, Geschäftsführer der RUAG Components in Altdorf, stellte das Engagement seiner Firma in einem Inputreferat vor. „Wir wollen im Rahmen von partnerschaftlichen Lösungen soziale Verantwortung übernehmen – für einen stabilen Arbeitsplatz Schweiz“.
Trotz gewissen Vorbehalten sieht auch Filippo Leutenegger, FDP-Nationalrat und CEO der Jean Frey AG das Potenzial für PPP in der Arbeitsintegration: "Ich kann mir vorstellen, dass staatliche Stellen für eine klar beschränkte Zeit mit Unternehmen zusammenarbeiten, um schwer vermittelbaren Menschen eine Arbeitschance zu geben."
Die Zürcher Sozialvorsteherin Monika Stocker signalisierte Bereitschaft, auf die Anliegen der Unternehmen einzugehen: "Wir sind auf starke Allianzen angewiesen; Jobs schaffen ist die wirksamste und wohl nachhaltigste Sozialpolitik!." Deshalb ist sie auch überzeugt, dass sich die Investitionen der Unternehmen in die soziale Stabilität ihrer Standorte lohnen und eine „triple win Situation“ möglich ist: Für die Unternehmen, die berufliche Integration der Betroffenen und für die öffentliche Hand.
Den Schlusspunkt der Tagung setzten zwei Schüler des Gastgeber-Schulhauses: Sie legten eindrücklich Ihre Wünsche und Ängste im Hinblick auf ihren Einstieg in die Arbeitswelt dar und überreichten Monika Stocker und dem anwesenden Vertreter des Schweizerischen Gewerbeverbandes, Rudolf Horber, symbolisch zwei selbstbedruckte T-Shirts, welche die Arbeitgeber an die Bedürfnisse der Jugendlichen erinnern sollten.
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Die Tagung war der letzte Teil der Veranstaltungsreihe „Das Unternehmen in der Gesellschaft“, welche von The Sustainability Forum Zürich (TSF), der Schweizerischen Vereinigung für ökologisch bewusste Unternehmensführung (ÖBU) und dem Zentrum Sustainability der Zürcher Hochschule Winterthur (zsa-ZHW) durchgeführt wurde. Das Buch mit dem Titel „Das Unternehmen in der Gesellschaft. Die soziale Dimension der Nachhaltigkeit in Theorie und Praxis – Was leisten Schweizer Unternehmen?“ präsentiert die Erkenntnisse der drei Tagungen in konzentrierter Form. Eine Sammlung von Anwendungsbeispielen aus Schweizer Unternehmen ergänzt den Band. Ein Rezensionsexemplar kann bestellt werden unter oebuinfo@oebu.ch / 044 364 37 38.
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Sozialdepartement der Stadt Zürich |
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