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5. Oktober 2005: Strassenbenennungen im Gebiet Ruggächer, Zürich-Affoltern |
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Bereits im Jahr 2001 gelangte der Quartierverein Zürich-Affoltern mit dem Begehren an die Strassenbenennungskommission, in der geplanten Überbauung Ruggächer zwei verdiente Persönlichkeiten aus dem Quartier bei der Vergabe von Strassennamen zu berücksichtigen, und zwar Hans Rudolf Weidmann und Emil Spillmann. Die Allgemeine Baugenossenschaft (ABZ), welche auf dem Areal 280 Genossenschaftswohnungen erstellt, bat darum, Dora Staudinger mit einem Strassennamen zu ehren. Der Strassenbenen-nungskommission war es ein Anliegen, im Quartier Affoltern, das seit mehr als 150 Jahren sehr stark von Migrationsbewegungen geprägt ist, das Thema Zu- und Auswanderung sowie Pionierleistungen in den Strassennamen aufzugreifen. Gemeinsam mit dem Quartierverein Zürich-Affoltern und der ABZ wurde ein Benennungskonzept erarbeitet.
Der Stadtrat hat heute dem Antrag entsprochen und er wird folgende Persönlichkeiten mit einem Strassennamen im Gebiet Ruggächer ehren:
Fussweg entlang der Bahnlinie:
«Emil-Spillmann-Weg» Emil Spillmann (1913–1993). Von 1947 bis 1978 Pfarrer in der reformierten Kirchgemeinde Zürich-Affoltern. Initiativer und kreativer Leiter der Sonn-tagsschule Zürich-Affoltern sowie Autor und Herausgeber der Ortsgeschich-te «Zürich-Affoltern. Seine Geschichte.» (1951, 1979). Er leistete aktive Mitarbeit in den Ortsvereinen.
Strassen zwischen der Mühlackerstrasse (bestehend) und dem Emil-Spillmann-Weg (von Ost nach West):
«Dora-Staudinger-Strasse» Dora Staudinger (1886–1964). Nahm in den 1920er Jahren als erste Frau im Vorstand der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich (ABZ) Einsitz und setzte sich stark für das Genossenschaftswesen, für den sozialen Wohnungsbau sowie für Frauenfragen ein. Sie war auch publizistisch tätig und Mitglied der Partei der Arbeit (PdA).
«Nettie-Sutro-Strasse» Nettie Sutro (1889–1967). Studierte Philosophin und Soziologin. Erlangte an der Universität Bern den Doktortitel in Geschichte. 1933 Mitbegründerin des Schweizer Hilfswerks für Emigrantenkinder (SHEK), welches sie von 1935 bis 1947 leitete. Mitglied der Sachverständigenkommission für Flüchtlingsfragen des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements.
«Weidmannstrasse» Die Familie Weidmann aus Affoltern, nämlich Hans Ulrich und Dorothea Weidmann und drei Kinder, wanderte am 11. Februar 1847 nach Nordamerika (Virginia) aus. Hans Rudolf Weidmann (1928–1996). Reallehrer und Pädagoge. Von 1964 bis 1981 Präsident des Quartiervereins Zürich-Affoltern. Initiator und aktiver Förderer verschiedener Institutionen im Quar-tier, wie Alterssiedlung, Gemeinschaftszentrum u.a., Gemeinderat von 1965 bis 1982.
«Heinrich-Wolff-Strasse» Heinrich Wolff (1789–1854). Von 1815 bis 1854 Pfarrer in Affoltern. Bezirks-schulpfleger, aktiver Förderer der Schulpflicht. Dekan 1840–1852. Verfasser einer Beschreibung der Gemeinde Affoltern im Jahr 1823. Heinrich Wolff gelang es, nach vielen konfliktreichen Jahren wieder Ruhe ins kirchliche Leben Affolterns zu bringen.
«Michael-Maggi-Strasse» Michael Maggi (1807–1881). Müller. Wanderte 1828 von Monza (Lombar-dei) kommend in Affoltern ein und wurde hier als Neubürger aufgenommen. Erwarb 1839 das Bürgerrecht von Frauenfeld. Begründer der Maggi-Werke in Kempttal.
«Cäsar-Ritz-Strasse» Cäsar Ritz (1850–1918). Hotelier. In Niederwald, Kanton Wallis, geborener Sohn einer Bergbauernfamilie. Ein beruflich ungemein erfolgreicher Schweizer Auswanderer in der zweiten Hälfte des 19. Jh. Zog mit 17 Jahren nach Paris, wo er als Kellnerlehrling seine Laufbahn im Gastgewerbe begann. Leitete als Direktor des Hotels «National» in Luzern erstmals ein Luxushotel. 1888 Kauf zweier Nobelhotels in Baden-Baden. Gekrönte Häupter wurden seine Gäste. Weitere grosse Hotels wurden ihm zur Leitung angeboten: «Savoy» in London, «Grand-Hôtel» in Rom u.v.a. Bau und Eröffnung des «Ritz» in Paris (1897/98) waren der Höhepunkt seiner Karriere. Nach zwei seelischen Zusammenbrüchen in den Jahren 1902 und 1903 lebte Ritz während zwölf Jahren in Heilanstalten und starb 1918 in Küssnacht a. R. |
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