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Polizeidepartement der Stadt Zürich |
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18. Juni 2005: 75 Jahre Pikett Glattal - zum Schutz von Zürich-Nord |
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Das Pikett Glattal, ein Miliz-Feuerwehrkorps von Schutz & Rettung Zürich (SRZ), feiert sein 75-jähriges Bestehen. An den SRZ-Aktionstagen 2005 erhält die Bevölkerung von Stadt und Region Zürich Gelegenheit, die in Zürich-Nord ansässigen Einsatzkräfte und Aufgaben des Pikett Glattal kennenzulernen.
Das unter dem Kommando von Hauptmann Urs Zahner stehende Pikett Glattal mit dem Depotstandplatz an der Baumackerstrasse 18 in Zürich-Oerlikon ist eine Milizfeuerwehr. Innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr in der Stadt Zürich, zu der acht den einzelnen Quartieren zugeteilte Kompanien, der Pionierdienst sowie der Bundeslöschzug zu zählen sind, nimmt das Pikett Glattal eine Sonderstellung ein. Denn hinsichtlich Aufgabe, Ausrüstung und Bereitschaftsdienst ist es mit jener der Berufsfeuerwehr von Schutz & Rettung Zürich zu vergleichen. Die jährlich rund 400 Einsätze des Pikett Glattal unterstreichen die Wichtigkeit dieser Milizformation für Zürich-Nord. Und dies seit 75 Jahren.
75 Jahre Brandbekämpfer im Nebenberuf Das Ausrückgebiet des Piketts Glattal entspricht rund einem Viertel der gesamten Stadtfläche und umfasst die Quartiere Oerlikon, Affoltern, Seebach und Schwamendingen mit insgesamt 92'000 Einwohnerinnen und Einwohnern – soviel wie in einer der grösseren Schweizer Städte oder, anders ausgedrückt: Es umfasst mehr Einwohnerinnen und Einwohner als mancher Kanton in der Schweiz. Zu Brandfällen und anderen Hilfeleistungen in diesem Stadtgebiet rückt, aufgeboten durch die regionale Alarmzentrale 118 Zürich, in erster Linie das Pikett Glattal aus, unterstützt vom Kleinalarm der Berufsfeuerwehr.
Für die Mitglieder des Pikett Glattal ist das nur mit einem ausserordentlich hohen Engagement und sehr starker Identifikation mit „ihrem“ Gebiet möglich. Die „Brandbekämpfer im Nebenberuf“ nehmen einiges auf sich: Berufe, die sich mit diesem Engagement verbinden lassen, Alarme zu jeder Tages- und Nachtzeit und, damit verbunden, wohl auch den übereilten Abbruch so manchen gemütlichen Abends. Die Belastung im privaten Bereich verlangt auch bei der Familie grosse Flexibilität. Der damit verbundene Zeitaufwand beträgt monatlich ein Wochenend-Pikett, übers Jahr ca. 150-200 Einsätze, Mannschaftsübungen, Feuerwehrkurse für Atemschutz, Herzmassage, Fahrtraining etc. Motivation und Lohn für die Einsatzbereitschaft und die Opferung von viel Freizeit ist nicht primär der Sold, sondern Dankbarkeit und Anerkennung der Bevölkerung, Stolz und gute Kameradschaft.
Mannschaft Zum heutigen Pikett Glattal zählen 26 Männer und eine Frau, deren Wohn- und Arbeitsorte in den Quartieren Affoltern, Oerlikon, Seebach oder Schwamendingen liegen. Als erste Frau durchbrach Manuela Vollmeier die Männerdomäne Pikett Glattal. Sie trat am 1. Dezember 2003 ins Probejahr ein und wurde ein Jahr später definitiv in die Einheit aufgenommen.
Einsätze Die ersten Mannschaftsmitglieder sind nach ca. 45 Sekunden im Depot an der Baumackerstrasse 18. Nach den gesetzlichen Vorschriften müssen die ersten Angehörigen der Feuerwehr nach fünf Minuten ab Depot ausgerückt sein, muss das erste Tanklöschfahrzeugs nach fünfzehn Minuten und die Stützpunktfeuerwehr nach dreissig Minuten auf dem Schadenplatz sein. Die Hälfte aller Einsätze des Pikett Glattal sind in privaten Haushalten zu verzeichnen. Bei Bränden sind die häufigsten Ursachen angebranntes Kochgut, elektrische Geräte oder Kerzen. Doch nur knapp zwanzig Prozent der Einsätze stehen im Zusammenhang mit Bränden. Die übrigen achtzig Prozent beinhalten unter anderem Personen- und Tierrettungen, Öl- und Chemieeinsätze, technische Hilfeleistungen bei Verkehrs- und Arbeitsunfällen, Sichern von einsturzgefährdeten Bauelementen, Beheben von Sturm und Wasserschäden sowie Bewältigen von Grossereignissen.
Statistik In den Jahren 1930 und bis Ende 2005 wird das Pikett insgesamt über 10'000 Einsätze (genau mit dem 301. Einsatz im Jahr 2005) geleistet haben! Im laufenden Jahr zählte das Pikett Glattal bis Ende Mai 172 Einsätze – davon betrafen zwischen dem 20.-31. Mai 2005 48 Ausrückungen Bienenschwärme. Im Rekordjahr 1999 musste das Pikett Glattal insgesamt 585 mal ausrücken. Die hohe Zahl betraf Einsätze wegen heftigen Regenfällen, Gewitterstürme sowie 73 Ausrückungen nach dem Sturm „Lothar".
Zukunft Pikett Glattal Im rasant wachsenden Stadtteil Zürich-Nord steigen auch die Herausforderungen an die Rettungskräfte: dazu zählt ein grösser werdendes Einsatzgebiet, die zunehmende Komplexität der Einsätze sowie die Einhaltung von kurzen Interventionszeiten der Rettungskräfte. Diesen Herausforderungen müssen sich die Profi- wie die Milizformationen gleichermassen stellen. Um auch in Zukunft einen hohen Sicherheitsstandard in Zürich Nord zu gewährleisten, baut Schutz & Rettung auf die Realisierung eines neuen kombinierten Stützpunktes für Berufs- und Milizfeuerwehr sowie Sanität im 24-Stunden-Betrieb. Dies mit enger Anbindung der Miliz-Formationen der Feuerwehr, insbesondere des Piketts Glattal. Denn die Profiformationen der Feuerwehr kommen auch künftig nicht ohne Freiwillige Feuerwehrleute aus. Allerdings wird es künftig tendenziell schwieriger, Freiwillige zu rekrutieren und Arbeitgeber zu finden, die bereit sind, den Teilzeiteinsatz der Pikett-Mitarbeitenden hinzunehmen. Es ist deshalb mit einer gewissen personellen Abnahme bei der Mannschaft zu rechnen. Die Antwort auf die Veränderungen liegt in einem zukunftsfähigen System aus Miliz und Profis, dessen Grenzen sich zunehmend auflösen, im Sinne einer milizverträglichen Belastung und eines ökonomischen Optimus.
Jubiläumsveranstaltung Zum 75-jährigen Bestehen erhält die Bevölkerung von Stadt und Region Zürich Gelegenheit, die in Zürich-Nord ansässigen Einsatzkräfte und Aufgaben des Pikett Glattal kennenzulernen. Die Jubiläumsaktivitäten finden während zwei Tagen am Freitag 17. und Samstag 18. Juni 2005 im Raum Marktplatz/Baumackerstrasse in Zürich-Oerlikon statt. Bereits am Freitagabend fand die offizielle Einweihung einer restaurierten Autodrehleiter aus dem Jahr 1928 sowie eines neuen Tanklöschfahrzeuges statt. Am Samstag morgen sorgte eine Oldtimerparade mit zwanzig historischen Fahrzeugen in alle Quartierzentren von Zürich-Nord für Aufsehen. Am Samstag nachmittag werden die neuesten Rettungsfahrzeuge von Sanität, Feuerwehr und Zivilschutz sowie der Verkehrspolizei auf dem Marktplatz präsentiert. Zu den weiteren Attraktionen zählen ein Feuerwehrparcours, eine Festwirtschaft sowie eine Einsatzübung der Feuerwehr von Schutz & Rettung Zürich beim Marktplatz um 16 Uhr. Im Depot Baumackerstrasse gibt es ein Kino mit thematischen Filmen rund ums Feuer sowie eine Firefighter-Bar.
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