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Das Nordamerika Native Museum NONAM, zum Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich von Stadträtin Monika Weber gehörend, zeigt vom 3. Februar bis 31. August 05 in seinen Räumen an der Seefeldstr. 17, 8008 Zürich (www.nonam.ch), gemeinsam mit der Oklahoma Historical Society die Sonderausstellung «Cherokee People Today» mit Fotografien von David G. Fitzgerald.
Beim Wort Indianerfotograf denkt man meist an Edward S. Curtis (1868 - 1952). Dreissig Jahre lang durchstreifte er Amerika und nahm 40'000 Bilder auf. Curtis betrachtete sich als letzten Zeugen einer untergehenden Kultur. Um deren Grösse besser demonstrieren zu können, inszenierte er sie in allen Einzelheiten – das Foto sollte wahrer sein als die Realität.
Ganz anders sind die Arbeiten des amerikanischen Fotografen David. G. Fitzgerald. Auch er benutzt das Stilmittel der Inszenierung, auch seine «Indianer» erscheinen auf Hochglanzpapier. Doch es sind keine exotischen Porträts, vor denen man in der Ausstellung stehen bleibt. Das Fremde besteht einzig darin, dass man bei manchen Bildern zweimal hinschauen muss um zu erkennen, dass es sich bei den fotografierten Persönlichkeiten um Cherokee handelt – u. a. um einen Prediger, Plantagenbesitzer, Sheriff, Richter, eine Lehrerin, Mikrobiologin oder TV-Moderatorin. Es kann auch eine Weberin, Töpferin oder ein Holzschnitzer sein, denn wie in jeder Gesellschaft mit starkem Bezug zur Vergangenheit ist auch bei den Cherokee das Kunsthandwerk von zentraler Bedeutung.
So traumatisch vor 175 Jahren die Umsiedlung durch die US-Regierung in das «Indian Territory» im heutigen Oklahoma für die Cherokee war, für viele führte das neue Leben zum Erfolg. Doch der «Weg der Tränen» bleibt unvergessen. Die tiefe Verbundenheit mit Geschichte und Tradition des eigenen Volkes schliesst das gelebte Bekenntnis zum American Way of Life nicht aus. Modern oder traditionell? Der Fotograf aus Oklahoma zeigt, dass eine solche Kategorisierung fragwürdig ist, denn selbstbewusste Cherokee sind nach ihrem Verständnis beides. Ohne Widerspruch.
Nordamerika Native Museum NONAM, Seefeldstrasse 317, 8008 Zürich, Telefon 043 499 24 40, www.nonam.ch, geöffnet Dienstag, Donnerstag, Freitag 13 - 17 h, Mittwoch 13 - 20 h, Samstag/Sonntag 10 - 17 Uhr. Öffentliche Führungen jeweils Mittwoch 18 und Sonntag 12 Uhr.
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