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23. Dezember 2004: Starke Auslandabhängigkeit der Zürcher Hotellerie |
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In den vergangenen 70 Jahren wurden in der Stadt Zürich über 125 Millionen Hotelübernachtungen verbracht, davon drei Viertel von Auslandgästen. Wie die neueste Studie von Statistik Stadt Zürich («Zürcher Hotellerie seit 1934»; Analyse 11/2004) zeigt, war die Hotellerie in der Limmatstadt seit jeher stark vom Ausland abhängig. Lediglich im «Landi»-Jahr 1939 und während der Kriegsjahre 1940 bis 1945 waren Inlandgäste zum Teil deutlich in der Mehrzahl. Unter den Herkunftsländern figuriert Deutschland mit 16,4 Millionen Übernachtungen an erster Stelle, gefolgt von den USA (15,6 Mio.) und Grossbritannien (6,9 Mio.). Italien und Frankreich sowie Israel und Japan gelten ebenfalls als wichtige Herkunftsländer für die Stadthotellerie.
In einer ersten Periode von 1934 bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges befand sich das Hotelgewerbe auf Expansionskurs. 1939 wurde dank der sehr erfolgreichen Landesausstellung sogar zu einem Rekordjahr mit über einer Million Übernachtungen. Danach folgten die Kriegsjahre, die Auslandgäste blieben weg und deren Übernachtungen sanken von knapp 500'000 auf den Tiefstwert von 63'000 im Jahr 1944. Im Gegenzug kamen aber immer mehr Inlandgäste nach Zürich. 1940 wurden noch 418'000 Übernachtungen gezählt, vier Jahre später waren es bereits 820'000.
Kurz nach Kriegsende wurde die von den Kriegswirren verschonte Schweiz wieder zur attraktiven Destination für die Auslandkundschaft. Bis Ende 1945 gab es wieder 160'000 Übernachtungen von Auslandgästen, vorwiegend GIs aus den USA. Eine Mitte Jahr lancierte Urlauberaktion der US-Army brachte der Stadt innert 6 Monaten 57'000 Übernachtungen. Die Expansion hatte sich über die Jahre fortgesetzt; 1948 gab es über 750'000 Übernachtungen von Auslandgästen und 1953 wurde die Grenze von einer Million überschritten. Dazu kamen noch jährlich mindestens 600'000 Übernachtungen der Inlandgäste.
Die Wachstumsphase in der Zürcher Hotellerie hat sich bis zur Erdölkrise von 1973 fortgesetzt. Während eines Vierteljahrhunderts gab es immer mehr Übernachtungen, vor allem von Auslandgästen. 1968 wurden erstmals insgesamt über zwei Millionen Übernachtungen ausgewiesen, 1973 sogar 2,31 Millionen. Das Hotelangebot hatte sich der rasch steigenden Nachfrage angepasst. Zahlreiche neue Hotels waren bis 1973 entstanden, und die Zahl von 10'818 Gastbetten hatte sich seit 1950 mehr als verdoppelt.
Die Erdölkrise von 1973 setzte der Expansionsphase ein abruptes Ende. Ab diesem Zeitpunkt machte sich die hohe Auslandabhängigkeit deutlich bemerkbar. Die Auslandnachfrage als Hauptstütze der Zürcher Hotellerie wurde vor allem von den Wechselkursen und den wirtschaftlichen und politischen Ereignissen im Ausland bestimmt. Die Nachfrage blieb aber mit jährlich über 2 Millionen Übernachtungen auf hohem Niveau. Anfang der 80er Jahre gab es wieder eine Aufwärtsbewegung mit einem absoluten Höchstwert von 2,56 Millionen Übernachtungen im Jahr 1984. Nach diesem Rekordjahr folgten Jahre mit deutlich sinkenden Frequenzen. Der Tiefstpunkt wurde 1995 mit nur noch 1,79 Millionen Übernachtungen erreicht. Danach gab es eine Aufschwungphase, als sowohl Inland- wie auch Auslandgäste vermehrt nach Zürich reisten. Diese Periode der Expansion war aber nur von kurzer Dauer. Nach den Terror-Anschlägen im Herbst 2001 brach die Auslandnachfrage erneut stark ein. Eine deutliche Aufwärtsbewegung ist seit Beginn des Jahres 2004 erkennbar. |
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