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24. November 2004: Die Wohnsiedlung Heuried wird nach MINERGIE® modernisiert |
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30 Jahre alt - aber top-modernDie Wohnsiedlung Heuried der Stadt Zürich wird nach MINERGIE® modernisiert. Ende 2005, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, bietet die Wohnsiedlung aus den 70er Jahren mit neu 145 modernen Wohnungen ihren Bewohnern viel Komfort und Lebensqualität. Die Modernisierung soll sich auch wirtschaftlich auszahlen: Die Heizkosten werden halbiert. Im Rahmen einer Fachveranstaltung mit Labelübergabe am 24. November 2004 konnte die Wohnsiedlung besichtigt werden.
In den 70er Jahren von Claude Paillard und Peter Leemann erbaut, ist die Wohnsiedlung Heuried mit ihrer expressiven Kubatur eine markante Erscheinung im Quartier. Jetzt wird die Siedlung unter der Gesamtleitung der Meier + Steinauer Partner AG in Zürich von Grund auf modernisiert – und zwar nach MINERGIE®. Verantwortlich für die Planung der Erneuerung der Gebäudehülle ist das Team der Adrian Streich Architekten AG, das bereits mehrere MINERGIE®-Projekte realisiert hat.
Mehr Komfort und Lebensqualität Nach Abschluss der Bauarbeiten Ende 2005 bietet die Wohnsiedlung auf einer Energiebezugsfläche von 15'600 Quadratmetern ihren Bewohnern überdurchschnittlich viel Wohnkomfort und Lebensqualität – nebst dem tiefen Energieverbrauch ein hauptsächlicher Vorteil von MINERGIE®. Die Anwendung des Standards wird sich auch wirtschaftlich auszahlen: Es wird mit Heizkosteneinsparungen von rund 90'000 Franken pro Jahr gerechnet. Zur Wohnsiedlung gehören auch ein Kindergarten und Hort sowie eine Tiefgarage.
Fachveranstaltung und Labelübergabe Am 24. November 2004 fand im Rahmen einer Fachveranstaltung für Baufachleute und -behörden die MINERGIE®-Labelübergabe mit Objektbesichtigung statt. Hans Graf, Bereichsleiter Wohnliegenschaften der Liegenschaftenverwaltung der Stadt Zürich, begrüsste die rund 120 Teilnehmer zur anschliessenden Fachveranstaltung. Sieben Schritte zur Bauerneuerung nach MINERGIE® „Erneuerungen nach MINERGIE® sind immer eine Chance, aber es gibt auch Grenzen“, sagte Michael Hauser, Bereichsleiter, Amt für Hochbauten der Stadt Zürich. „Erneuerungen stehen stets in Konkurrenz zu Ersatzneubauten und bei Erneuerungen spielt das Kosten-Nutzen-Denken zunehmend eine Rolle. Bei der Wohnsiedlung Heuried haben wir uns für eine umfassende Erneuerung entschieden und in der Folge einen Studienauftrag mit fünf Teams durchgeführt.“ Wie man in sieben Schritten zur Bauerneuerung nach MINERGIE® gelangt, veranschaulichte Dr. Heinrich Gugerli, Leiter der Fachstelle nachhaltiges Bauen vom Amt für Hochbauten der Stadt Zürich. Beim Hochbaudepartement sind gegenwärtig 180'000 m2 MINERGIE®-Bauten bewilligt, in Ausführung oder bereits fertig gestellt, davon etwa 40% Sanierungen. „Bei Erneuerungen ist die frühzeitige Klärung des Energiestandards von entscheidender Bedeutung für den Projekterfolg.“, erklärte Heinrich Gugerli.
MINERGIE®-Check als einfache Vorabklärung bei Sanierungen Für den Standard plädierte auch Dr. Werner Hässig, Basler & Hofmann Ingenieure und Planer AG in Zürich: „Bewohner von MINERGIE®-Gebäuden möchten nicht mehr zurück in ein konventionelles Gebäude“, berichtete er aus seiner Erfahrung. Entsprechend fragten sich viele Liegenschaftsbesitzer, was sie tun müssten, um mit ihrem Gebäude den Standard zu erreichen. Werner Hässig empfahl Interessenten den MINERGIE®-Check als einfaches, standardisiertes Vorgehen, um eine Aussage zum betreffenden Gebäude zu erhalten. Nach einem solchen Check könne der Bauherr entscheiden, wann und in welchem Umfang er eine Bauerneuerung durchführen wolle. Als nächster Schritt folge dann der Vorschlag für die Bauerneuerung nach MINERGIE®.
Architekturkonzept und Bauerneuerung Adrian Streich erläuterte den Anwesenden das Architekturkonzept bei der Bauerneuerung nach MINERGIE®. „Die enge Verknüpfung von Architektur, Aussenraumgestaltung und Kunst wurde in der Wohnsiedlung Heuried pionierhaft umgesetzt und gibt ihr bis heute ein unverwechselbares Gepräge“, führte er aus. Auf der Grundlage dieser Vorgaben sowie der Forderung nach einer energetisch sinnvollen Sanierung nach MINERGIE® wurden die baulichen Massnahmen für die Erneuerung der Gebäudehülle entwickelt.
Praxistest bestanden Mit grossem Interesse folgten die Anwesenden den Ausführungen von Hansruedi Kunz, Leiter der Abteilung Energie, AWEL, in Zürich. Er stellte Resultate aus dem Praxistest vor, den die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Soziale Arbeit (FHS) in St. Gallen im Auftrag der Ostschweizer Kantone und des Vereins MINERGIE® durchführte. Für die Studie wurden 52 MINERGIE®-Nachweise von Wohnbauten sowie die Verbrauchsdaten von mehr als 500 MINERGIE®-Wohnbauten erfasst und ausgewertet. Die Untersuchung bestätigte, dass MINERGIE®-Bauten die energetischen Ziele gut erreichen. Hansruedi Kunz wies darauf hin, dass gemäss Praxistest MINERGIE®-Bauten durchschnittlich 20 Prozent besser gedämmt sind als konventionelle Neubauten im Kanton Zürich. Auch kämen darin vermehrt Wärmeerzeugungs-Anlagen zum Einsatz, die erneuerbare Energien nutzen. „Jedes untersuchte Objekt hält den entsprechenden MINERGIE®-Grenzwert gemäss Berechnung ein, und die Hälfte der Bauten unterschreitet diesen Grenzwert deutlich“, so Hansruedi Kunz.
MINERGIE® erfüllt die Erwartungen Zusammenfassend ist festzuhalten, dass MINERGIE® die Erwartungen erfüllt. Gleichzeitig ist die Aus- und Weiterbildung der Fachleute zu verstärken – denn obwohl der weitaus grösste Teil der Befragten, nämlich 97 %, gemäss Studie mit dem Wohnkomfort ihres MINERGIE®-Gebäudes sehr zufrieden oder zufrieden ist, drehen sich allfällige Probleme meistens um die Lüftungsanlage. Sie stellt hohe Anforderungen an Planung und Ausführung und erfordert gute Kommunikation unter den beteiligten Akteuren. Auch sei, so Hansruedi Kunz abschliessend, der Betriebsanleitung für das Gebäude vermehrt Beachtung zu schenken.
Energieeffiziente Haushaltgeräte machen Sinn Dass nicht nur die Gebäude, sondern auch auch deren Bewohner zur Energieeffizienz beitragen können, erläuterte Peter Wieland, Leiter der Energieberatung Privatkunden, ewz Zürich. Er gab Antwort auf die Frage, wie die Mieter und Vermieter von Mehrfamilienhäusern durch die Wahl und den Gebrauch der Haushaltgeräte Einfluss auf Effizienz und Energieverbrauch nehmen könnten, ohne dabei auf Komfort zu verzichten. Er empfahl unter anderem, auf die Energieetikette zu achten und beispielsweise auch beim Waschen und Trocknen nach System vorzugehen. Auch durch die sorgfältige Wahl der Kühlgeräte liessen sich Kosten sparen. Weiter stellte Peter Wieland den ewz-Stromsparfonds vor und informierte über aktuelle Förderbeiträge.
Die Elektrizitätsrechnungen in einem nach MINERGIE® sanierten Mehrfamilienhaus erreichen einen ähnlichen Betrag wie die Heizkosten, in einem MINERGIE®-Neubau können sie sogar wesentlich höher ausfallen. Um die Mieterinnen und Mieter von unnötigen Nebenkosten zu entlasten, setzt die Stadt Zürich in erster Priorität hocheffiziente Elektrogeräte gemäss www.topten.ch und in zweiter Priorität Geräte mit Energieetikette A ein. Die Empfehlungen für die professionelle Beschaffung von Haushaltgeräten sind in einer Checkliste für Liegenschaftenverwaltungen, Wohnbaugenossenschaften und Eigentümerschaften zusammengefasst (Download unter www.minergie.ch).
Attraktive MINERGIE®-Hypotheken Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) betrachtet eine nachhaltige Entwicklung als wesentliche Komponente erfolgreicher Unternehmensführung. Es gehört deshalb zum Leistungsauftrag der ZKB, dass sie sich für eine umweltverträgliche Entwicklung im Kanton einsetzt. Dazu zählt unter anderem die Gewährung von zinsvergünstigten Umweltdarlehen für ökologisch optimierte Objekte wie MINERGIE®-Bauten. Die ZKB bietet attraktive MINERGIE®-Hypotheken an – und das mit gutem Grund: „Energieoptimierte Häuser sind bei Energiekrisen attraktiver", bestätigte Marcel Rose, Leiter Produktmanagement Finanzierungen der Zürcher Kantonalbank. Solche Bauten wiesen aufgrund der besseren Werterhaltung ein reduziertes Risiko auf und überzeugten durch ihre Marktfähigkeit, führte Marcel Rose weiter aus. Auch die Performance kann sich sehen lassen: „Nach 30 Jahren wird das MINERGIE®-Gebäude mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit 12 Prozent mehr wert sein als ein konventionelles Gebäude.“ Grund für das Engagement der ZKB ist auch die Tatsache, dass energieoptimierte Gebäude trotz bis zu 60 Prozent tieferem Energieverbrauch sehr hohe Wohnqualität bieten. Die ZKB geht darum selbst mit gutem Beispiel voran – der ZKB-Neubau auf dem ehemaligen Zürcher Steinfels-Areal wurde nach MINERGIE®-Standard erstellt. Die ZKB ist überzeugt, dass sich nachhaltiges Bauen längerfristig für alle auszahlt – für die Umwelt, den Kunden und auch für die Bank. |
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