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17. November 2004: Zweite Befragung zur Akzeptanz von Grossveranstaltungen in der Stadt Zürich |
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Im Oktober wurden zum zweiten Mal, nach einer ersten Befragung im Mai, 500 Bewohnerinnen und Bewohner nach ihrer Meinung zu Grossveranstaltungen in der Stadt Zürich befragt. Der Vorher-Nachher-Vergleich soll zeigen, ob und wie sich die Stimmung nach der Veranstaltungssaison verändert hat.
Die wesentlichen Ergebnisse in Kürze:
Bekanntheit und Teilnahme Hinsichtlich Bekanntheitsgrad liegen die Street Parade, das Züri-Fest und das Sechseläuten auch in der Oktober Befragung über alle Bevölkerungsgruppen hinweg unverändert an der Spitze, gefolgt vom Knabenschiessen und dem Züri-Marathon.
Die Teilnahmehäufigkeit, sei dies als ZuschauerIn oder aktive TeilnehmerIn, ist gegenüber der Mai-Befragung gestiegen. Die erhöhte Teilnahmezahl hat einerseits mit der Nähe der zweiten Befragung zur Veranstaltungssaison zu tun und andererseits ist sicher das alle drei Jahre durchgeführte Züri-Fest in diesem Sommer mit ein Grund. Am Züri-Fest haben annähernd 70% der Befragten teilgenommen. Insgesamt kann daher von stabilen Teilnahmezahlen ausgegangen werden. Im Durchschnitt haben die Befragten fünf Grossveranstaltungen besucht. Was nach der Saison noch deutlicher zum Vorschein kommt, ist die Tatsache, dass Männer häufiger als Frauen an Grossveranstaltungen teilnehmen (6 zu 4,4 besuchte GV pro Jahr). Besonders beliebt sind die Grossveranstaltungen bei den unter 30-Jährigen (7,1 GV pro Jahr). Neun von zehn Befragten dieser Altersgruppe haben das Züri-Fest besucht, sechs von zehn das Sechseläuten, die Street Parade und das Knabenschiessen. Dies sind allgemein auch beim übrigen Publikum die meist besuchten Veranstaltungen.
Das Theaterspektakel scheint sehr beliebt bei den AnwohnerInnen zu sein: es wird von 60% der Befragten am Seebecken besucht, hingegen nur von 37% der Befragten im übrigen Stadtgebiet. Überhaupt nehmen die BewohnerInnen in den Quartieren am See häufiger an Grossveranstaltungen teil, die ja meist vor ihrer Haustüre stattfinden. Im Gegensatz dazu, sind sie aber signifikant häufiger der Meinung (26%) als die übrigen Befragten (18%), dass vor allem Leute von ausserhalb von den Grossveranstaltungen profitieren und die EinwohnerInnen, die Nachteile zu tragen hätten.
Allgemeine Beurteilung von Grossveranstaltungen Unabhängig vom Wohnort ist man sich in der Stadt einig, dass insgesamt die Vorteile von Grossveranstaltungen überwiegen; für nur 11% überwiegen die Nachteile. Daran ändert auch ein mit dem dreitägigen Züri-Fest doch intensiver Veranstaltungssommer nichts. Der positive Grundtenor bezüglich Grossveranstaltungen ist noch immer vorhanden. Auch wenn er sich zwischen Mai und Oktober leicht abgeschwächt zeigt: Zu Beginn der Veranstaltungssaison bewerteten noch gut die Hälfte der Befragten Grossveranstaltungen generell als sehr positiv, im Oktober ist es nur mehr knapp die Hälfte. Dieser Rückgang ist in erster Linie auf die Befragten am Seebecken zurückzuführen. Während deren positive Einstellung gegenüber Grossveranstaltungen im Mai noch höher war als im übrigen Stadtgebiet, haben die positiven Stimmen bei der zweiten Befragung deutlich abgenommen (von 56% „sehr positiv“ auf 39%). Wie bereits im Mai sind es die musikalischen und kulturellen Veranstaltungen, die ganz allgemein am positivsten bewertet werden. Auch sportliche und traditionelle Veranstaltungen bewerten mehr als die Hälfte der Befragten positiv. Bei den sportlichen Grossanlässen ist allerdings ein leichter Rückgang des Positivsaldos festzustellen (minus 8% positive Stimmen). Deutlicher an zustimmenden Meinungen eingebüsst haben politische Grossveranstaltungen (minus 11% positive Stimmen), die mit Abstand das Schlusslicht der Favoritenliste bilden.
Mehr oder weniger Grossveranstaltungen? Die grosse Mehrheit der Befragten (72%) findet nach wie vor die Anzahl an Grossveranstaltungen gerade richtig. Unverändert bleibt nach der ersten Befragung grössenmässig auch die Gruppe, die sich mehr Veranstaltungen wünscht (jetzt 11% gegenüber 13% im Mai). Etwas mehr Stimmen sind hingegen der Meinung, es habe zu viele Grossveranstaltungen (neu 16% gegenüber 13%). Vor allem für die AnwohnerInnen des Seebeckens ist nach Beendigung der Saison eine Grenze erreicht: 30% sind in den Seequartieren mittlerweile der Meinung, es hat zu viele Grossveranstaltungen, im Mai waren es nur 17%.
Flucht vor Grossveranstaltungen Knapp ein Fünftel der Befragten hat wegen einer Grossveranstaltung kurzfristig oder für länger die Stadt verlassen. Wie zu erwarten, findet sich der höchste Anteil in den Quartieren am See: Hier sind es 40% der Befragten, die aufgrund einer Grossveranstaltung, das Weite gesucht haben (im Mai 28%). Von diesen finden 10% das Ausweichen als ein Problem, 30% hingegen arrangieren sich mit der Situation. Die meisten Befragten am Seebecken, die einer Grossveranstaltungen ausgewichen sind, haben die Stadt wegen der Street Parade (87%), verlassen, etwas weniger häufiger auch wegen des Züri-Festes (14%).
Fazit Die Resultate der Studie zeigen, dass die Akzeptanz von Grossveranstaltungen bei den Stadtzürcherinnen und -zürchern nach wie vor hoch ist. Der Veranstaltungssommer mit dem Züri-Fest war für das Seebecken intensiv und hinterlässt seine Spuren in einer zurückhaltenderen Beurteilung der Anwohnerinnen und Anwohner rund ums Seebecken. Zwar stimmen in den Stadtkreisen 1, 2 und 8 mehr als im Mai der Aussage zu, dass die Informationen zu Einschränkungen durch Grossveranstaltungen rechtzeitig erfolgen und auch der Abfall scheint nicht das Hauptproblem zu sein oder wird zumindest als wieder schnell weggeräumt beurteilt. Die Bewertung der Lärm- und Verkehrsbelastung fallen hingegen stärker ins Gewicht als noch in der ersten Befragung. Die Reaktionen nach Beendigung der Saison zeigen, dass wohl eine Grenze rund ums Seebecken erreicht ist.
Unter Federführung des Polizeidepartements wird gegenwärtig in einer Arbeitsgruppe, zusammengesetzt aus VertreterInnen verschiedener Departemente der Verwaltung, QuartiervertreterInnen und aus Exponenten der Veranstalterseite (Verein Züri-Event), eine Strategie für Grossveranstaltungen zuhanden des Stadtrats erarbeitet. |
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Stadtentwicklung (inkl. Link auf die gesamte Studie) |
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