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2. November 2004: Zürcher Benchmarking Forum 2004 |
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Innovation und Wachstum: Zürich hat NachholbedarfNoch verfügt die Wirtschaftsregion Zürich über eine beachtliche Leistungsfähigkeit und gute Innovationsindikatoren. Doch diese haben nicht zu einem entsprechend hohen Produktivitätsfortschritt geführt. Dieses Fazit mussten rund 200 ExponentInnen aus Politik und Wirtschaft anlässlich des Zürcher Benchmarking Forum 2004 vom Dienstag einer neuen Studie der Zürcher Kantonalbank und der BAK Basel Economics entnehmen, welche die Innovations- und Leistungsfähigkeit Zürichs präsentiert.
Zwar seien Benchmarkings – insbesondere in der Schweiz – nicht unbedingt das Mass aller Dinge, eröffnete der Zürcher Stadtpräsident das Forum. Und doch böten Sie ein wichtiges Instrument, um Vergleiche anstellen zu können. „Je differenzierter wir das Problembewusstsein fördern können, um so differenzierter können wir Probleme angehen“, kommentierte Elmar Ledergerber die von Stadt und Kanton Zürich mitfinanzierte Studie.
Branchenstruktur und Wachstum Gemäss der Studie ist die Zürcher Wirtschaft in den letzten Jahren trotz einer vorteilhaften Branchenstruktur deutlich langsamer als in den meisten Metropolen im Ausland gewachsen. Die ausländischen Konkurrenzregionen können offensichtlich stärker von ihrer Metropolensituation profitieren, als dies in der Schweiz der Fall ist. Die Zürcher „New Economy“ wächst zwar schneller als der gesamtwirtschaftliche Schnitt, trägt aber aufgrund ihrer geringen Grösse nur relativ wenig zum regionalen Wirtschaftswachstum bei.
Langfristig wichtiges Finanzzentrum Nach einem hervorragenden Jahr 2000 rutschte der Finanzsektor Zürichs in den letzten Jahren in eine Krise, in deren Folge sich auch die gesamtwirtschaftliche Performance des Kantons verschlechterte. Im internationalen Vergleich schneide Zürich hinsichtlich seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit mässig ab und falle mehr und mehr hinter die Konkurrenzregionen zurück, heisst es in der Studie weiter. In der längerfristigen Betrachtung profitiere Zürich jedoch von seiner Funktion als Finanzzentrum.
Innovation: Durchwachsenes Bild Die Innovationsindikatoren zeigen für Zürich ein durchwachsenes Bild: Im Vergleich mit Metropolen im Ausland ist die Zürcher Wirtschaft insgesamt eher unterdurchschnittlich mit hochqualifizierten Arbeitskräften ausgestattet, in seiner Schlüsselbranche – dem Finanzsektor – hingegen überdurchschnittlich. Die wissenschaftliche Forschungsqualität kann als sehr gut bezeichnet werden. Es existieren diverse Kanäle für den Wissens- und Technologietransfer, hier ist aber gleichwohl noch erheblicher Verbesserungsbedarf zu orten. Die Intensität von Unternehmensgründungen ist in Zürich im internationalen Vergleich zwar relativ hoch, aber auch hier ist angesichts des deutlich besseren Schweizer Durchschnittswertes noch Potenzial auszumachen.
Licht nicht unter den Scheffel stellen In der anschliessenden Podiumsdiskussion machte sich Peter Grüschow, Generaldirektor der Siemens Schweiz AG, dafür stark, das Licht Zürichs nicht unter den Scheffel zu stellen. „Warum machen wir unser Know-how nicht sichtbar und sind stolz darauf. Zürich und die Schweiz könnten einiges von den USA lernen, ihre Erfolge marketingmässig besser zu verkaufen.“ Aymo Brunetti, Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik am Staatssekretariat für Wirtschaft, ortete den Rückstand der Zürcher Innovation in der mangelnden Deregulierung: „Der Anreiz besser zu werden läuft nur über mehr Wettbewerb.“ Martin Scholl, Leiter Firmenkunden der Zürcher Kantonalbank, hielt fest, dass die staatlichen Rahmenbedingungen einen massgeblichen Einfluss hätten.
Die Bremsen lösen Zürichs Stadtpräsident Elmar Ledergerber wiederum sprach von einer innenpolitischen und mentalen Lähmung. „Die Abschottung gegenüber Europa, die Angst von Neuem und Fremden schlägt sich auf die Zahlen nieder.“ Als typisches Beispiel nannte er die Zürcher Studierenden: Sie arbeiteten und studierten mit Herzblut, aber die Handbremse sei angezogen. „Wir brauchen eine neue Aufbruchstimmung wie in den Gründerjahren des 19. Jahrhunderts, wir müssen die Bremsen lösen“, empfahl er für die weitere wirtschaftliche Prosperität der Wirtschaftsregion Zürich. |
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Fachstelle für Stadtentwicklung |
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