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22. September 2004: Anpassungen in Tempo-30-Zonen |
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Die Stadt Zürich hat wie keine andere Schweizer Stadt Pionierarbeit bei der Einführung von Tempo 30 geleistet – mangels verbindlicher Vorgaben des Bundes auch hinsichtlich der dabei angewandten Markierungen. Heute liegen bundesweite Markierungsrichtlinien vor. Die Stadt Zürich passt nun in den kommenden Monaten Ihre Markierungen entsprechend an.
Im März 2002 hat das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) eine neue Weisung über besondere Markierungen auf der Fahrbahn erlassen. Diese gibt erstmals auch einen Rahmen für die Markierung von Tempo-30-Zonen. Die in den Neunzigerjahren in Tempo-30-Zonen der Stadt Zürich angebrachten Markierungen entsprechen diesen Vorgaben nicht. Sie müssen darum bis 2005 den bundesweiten Vorgaben angepasst werden. Diese Arbeiten sind – von der Dienstabteilung Verkehr veranlasst und geleitet – diese Woche angelaufen und dauern rund 10 Monate. Die dabei entstehenden Kosten belaufen sich auf rund 996'000 Franken. Die Anwohnenden in den betroffenen Quartieren werden mittels Plakaten vor Ort über die Demarkierungen informiert.
Schweiz profitiert von Zürcher Erfahrungen Die Zürcher Erfolgsgeschichte "Tempo 30" nahm im Mai 1991 ihren Anfang. Schon zwei Jahre nachdem der Bund die Einrichtung von Tempo-30-Zonen ermöglicht hatte, begann Zürich mit der entsprechenden Umsetzungsarbeit. In den folgenden Jahren wurden weitere 39 Tempo-30-Zonen eingerichtet – meist mittels kostenintensiven baulichen Massnahmen. Der Ruf aus der Bevölkerung nach einer flächendeckenden und raschen Einführung von Tempo 30 wurde immer lauter.
Diesem Bedürfnis wollte die Stadt Zürich entsprechen, dabei aber auch der angespannten Finanzlage Rechnung tragen. Sie entschloss sich daher Ende der Neunzigerjahre, bei der Einführung weiterer Tempo-30-Zonen weniger auf bauliche und mehr auf signalisationstechnische Massnahmen zu setzen. Das Fahrverhalten der Automobilisten sollte also mittels Markierungen im Strassenraum beeinflusst werden. Mit dieser neuen Strategie wurden bis ins Jahr 2002 weitere 89 Tempo-30-Zonen eingeführt.
Bei den dabei angewandten Markierungen konnte nicht auf die eidgenössische Signalisationsverordnung abgestützt werden, da diese seinerzeit in Überarbeitung war und keine Vorgaben für Tempo-30-Zonen existierten. Das daraufhin in Zürich entwickelte Markierungskonzept wurde dem Bundesamt für Strassen vorgelegt und von diesem als sehr gut beurteilt. Mehr noch: Die mit diesem Konzept gemachten Erfahrungen flossen mit in die Ausarbeitung der heute bundesweit gültigen Normen für die Markierung von Tempo-30-Zonen ein.
Weniger Unfälle dank Pionierarbeit Andere Städte und der Bund haben von den frühen Erfahrungen der Stadt Zürich in Sachen Tempo 30 also klar profitiert. Die geleistete Pionierarbeit hat sich aber noch in anderer und bedeutend wichtigerer Hinsicht gelohnt. Die Einführung von Tempo-30-Zonen hat nachweislich zu einer Reduktion der Unfallzahlen und der Anzahl Verletzten in Zürichs Quartieren geführt. In denjenigen Gebieten, in denen heute Tempo 30 gilt, kam es vor dessen Einführung jährlich im Durchschnitt zu 419 geschwindigkeits-abhängigen Verkehrsunfällen mit 140 Verletzten (davon 62 Kinder). Nach Einführung von Tempo 30 kam es im Jahr 2003 in diesen Gebieten noch zu 241 Unfällen mit 104 Verletzten (26 davon Kinder). Und auch dieses Jahr zeichnet sich eine weitere Reduktion der Unfallzahlen in Tempo-30-Zonen ab. In den ersten sieben Monaten sank die Unfallzahl von 130 im Jahr 2003 auf 98 in diesem Jahr. Der volkswirtschaftliche Schaden, der dank der frühzeitigen und flächendeckenden Einführung von Tempo 30 in Zürich verhindert werden konnte ist enorm: Gemäss wissenschaftlichen Untersuchun-gen entsteht der Volkswirtschaft durch jede bei einem Verkehrsunfall leicht verletzte Person ein Schaden von 20'000 Franken, durch jeden Schwerverletzten einer von 300'000 Franken. |
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