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12. August 2004: Segregation und Umzüge in der Stadt und Agglomeration Zürich |
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Wie unterscheidet sich das soziodemographische Profil zwischen der Stadt Zürich und der übrigen Agglomeration, welche Entwicklungslinien zeichnen sich ab? Eine Studie des Geographischen Instituts der Universität Zürich, welche von mehreren städtischen und kantonalen Stellen in Auftrag gegeben wurde, untersucht mit den Daten der Volkszählungen 1990 und 2000 die soziale Segregation und das Umzugsverhalten in der gesamten Agglomeration und kommt zum Schluss, dass sich soziale Brennpunkte von der Innenstadt an den Stadtrand und weiter ins Umland verlagert haben. Die Kernstadt Zürich unterscheidet sich in Bezug auf die vorherrschenden Lebensformen trotz starker Aufwertung jedoch nach wie vor klar von den übrigen Gemeinden der Agglomeration.
Verlagerung der A-Stadt Aus den 1980er-Jahren stammt die Vorstellung einer sozial abgewerteten A-Stadt, die zunehmend nur noch Wohnort für Arme, Alte, Ausländer/-innen und Auszubildende sei. Die Untersuchung der sozialen Umschichtung zwischen 1990 und 2000 auf der Basis von Volkszählungsergebnissen zeigt klar, dass dieser Trend in den Neunzigerjahren gebrochen wurde und sich A-Stadt-Phänomene zunehmend ins Umland verlagern. Den höchsten Anteil älterer Personen findet man nicht mehr in der Innenstadt, sondern im ersten Vorortsgürtel und dabei insbesondere in Gemeinden am Zürichsee. Die ausländische Bevölkerung wandert im verstärkten Masse aus der Kernstadt in die Vororte, so dass deren Anteil im Limmattal und in der Flughafenregion am stärksten gestiegen ist. Stark verändert hat sich das soziale Profil der Zürcher Innenstadtquartiere. Immer mehr Personen mit hohem Ausbildungsabschluss und besserem Einkommen wählen die Innenstadt als Wohnort. Die soziale Aufwertung der Innenstadt hat zu einer Verschiebung der Statushierarchie in der Agglomeration Zürich geführt: Konzentrierten sich Personen mit geringem Einkommen und niedrigem Ausbildungsniveau bisher in den Innenstadtquartieren, so tun sie es heute am nördlichen und westlichen Stadtrand und in angrenzenden Gemeinden der Agglomeration.
Unterschiedliche Lebensformen Die städtische Aufwertung ist mit einem verstärkten Fortzug von Familien verbunden. Die Abwanderung von Familien ist in der ganzen Stadt nirgendwo so gross wie in den aufgewerteten Innenstadtquartieren. Soziale Aufwertung bedeutet in der Stadt Zürich also nicht eine Zunahme des traditionell-bürgerlichen Familienmodells. Die Studie zeigt, dass die Agglomeration Zürich durch eine starke räumliche Entmischung von bürgerlichen, eher familienbezogenen Lebensstilen und individualistischen Lebensformen geprägt ist. Letztere, wie das Wohnen in Einpersonenhaushalten oder in Wohngemeinschaften, findet man vor allem in der Kernstadt. Die bürgerlich-traditionellen Lebensformen mit der klassischen Rollenverteilung bei der Erziehung finden sich dagegen vor allem an den Agglomerationsrändern.
Die Studie «Segregation und Umzüge in der Stadt und Agglomeration Zürich», wurde von Statistik Stadt Zürich beim Geographischen Institut der Universität Zürich (Autoren: Corinna Heye und Heiri Leuthold von der Forschungsgruppe sotomo) in Auftrag gegeben (http://sotomo.geo.unizh.ch).
Weitere städtische Stellen (Fachstellen für interkulturelle Fragen und für Stadtentwicklung, Soziale Dienste Zürich, Wirtschaft/Standortmarketing) sowie das Statistische Amt des Kantons Zürich waren daran beteiligt. Die 123-seitige Publikation kann unter folgender Adresse bestellt werden:
Statistik Stadt Zürich, Napfgasse 6, 8001 Zürich Tel. 01 250 48 00 E-Mail: statistik@stat.stzh.ch
Preis: Fr. 40.—
Die Studie ist auch im Internet verfügbar (www.statistik-stadt-zuerich.info).
Es stehen ebenso zwei Kurzfassungen zur Verfügung: «Segregation und Umzüge in der Stadt und Agglomeration Zürich» (INFO 5/2004) unter www.statistik-stadt-zuerich.info
«Räumliche Segregation in der Agglomeration Zürich» (statistik.info 2004/17) unter www.statistik.zh.ch/statistik.info/pdf/2004_17.pdf |
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