|
|
|
|
|
14. Juni 2004: Vom Schulsilvester zum "Schulausklang" |
|
|
|
| | | | | | | | | | | | | | |
|
Konferenz der Schulpräsidentinnen und -präsidentenDer Silvester in der Stadt Zürich hat zwar Tradition, ist er doch erstmals 1775 ak-tenkundig. In den letzten Jahren entwickelte er sich jedoch hin zu einer Fülle von aufwändigen Events; der ursprüngliche Sinn des Volksbrauchs ist praktisch nie-mandem mehr bekannt. Aus diesem Grund beschlossen die Schulpräsidentinnen und Schulpräsidenten (im Einklang mit den Lehrpersonen), den letzten Schultag des Jahres ab sofort neu zu gestalten.
Der Silvester wurde ursprünglich mit viel Lärm und Eifer am 31. Dezember gefeiert und zählte zu den Zürcher Altjahrsbräuchen und den einst weit verbreiteten Lärmbräuchen zwischen Weihnachten und Dreikönigstag. Da es sich bei diesem Brauch um ein Fest vorwiegend für Kinder und Jugendliche handelt, wurde er später auf den letzten Schul-tag des Jahres verlegt, und so bürgerte sich der Name Schulsilvester ein. Am frühen Morgen schwärmte man lärmend auf den Strassen herum. Wer an diesem Tag zuletzt aufstand oder als letzter in die Schule kam, wurde von den andern ausgelacht und Sil-vester genannt.
So wie sich die Sprache im Laufe der Jahrzehnte gewandelt hat, so ändern sich auch Bräuche oder gehen vergessen. Wer denkt beispielsweise heute noch an den Examenweggen? Der Schuljugend ist dies jedenfalls kein Begriff mehr. Mit dem Schulsilvester verhält es sich gleich. Kaum jemand kennt heute noch den ursprünglichen Sinn, wes-halb ihn verschiedene Schulgemeinden abgeschafft haben. Der Schulsilvester hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem bereits am Vorabend stattfindenden Event gewandelt. Entsprechend musste für Vorbereitung und Begleitmassnahmen ein ausser-gewöhnlich hoher Personalaufwand geleistet werden. Um den riesigen Aufwand wieder auf ein erträgliches Mass zu reduzieren, beschloss die Konferenz der Schulpräsidentinnen und Schulpräsidenten, auf sämtliche Veranstal-tungen am Vorabend und in den frühen Morgenstunden des Schulsilvesters zu verzich-ten. Am letzten Schultag des Jahres dauert die offizielle Unterrichtszeit von 08.00 bis 12.00 Uhr. Wie der Jahresausklang gestaltet wird - besinnlich, stilvoll, mit Theater, Film oder Musik - , können die Lehrpersonen bzw. die Schulen individuell festlegen. Die neue Regelung tritt erstmals dieses Jahr am 22. Dezember 2004 in Kraft. |
|
|
|
|
|
|
|
|