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25. Januar 2004: Achtung: jetzt fangen wir an mitzureden |
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Heute fand zum ersten Mal der Zürcher Kongress der Kinder im Gemeinschaftszentrum Buchegg statt. Ein Projekt, das von Mega!phon initiiert wurde, um Kindern die Möglichkeit zu geben, auf städtischer Ebene mitzureden. Rund 100 Kinder beschäftigten sich einen Tag lang mit ihren Lebensbedingungen in der Stadt Zürich. Die Resultate sind beeindruckend und widerspiegeln den Wunsch nach einem farbigeren und lebendigeren Zürich. Die Kinder präsentierten ihre Vorschläge für die Stadt am Nachmittag einer Delegation des Stadtrats.
Über 100 Kinder im Alter von 6 bis 12 trafen sich heute um 10 Uhr zum ersten Zürcher Kongress der Kinder im Gemeinschaftszentrum Buchegg. Nach einer kurzen Einführung durch das Moderatoren-Team, eine Kindergruppe, verteilten sie sich in 8 Workshops, für die sie sich bereits im Vorfeld angemeldet hatten. Begleitet von professionellen Workshopleitern und Workshopleiterinnen tauschten sie sich während knapp 4 Stunden über „ihr“ Zürich aus. Die Kinder machten sich Gedanken, was sie am heutigen Zürich gut oder schlecht finden und erarbeiteten auf spielerische Art und Weise ihre Visionen, Ideen, Ansichten und Anliegen für ein kinderfreundlicheres Zürich.
Mit eindrücklichen Präsentationen zeigten die Kinder den erwachsenen Gästen in der zweiten Tageshälfte, worauf es ihnen in Zürich ankommt. Sie taten es mit ihren eigenen Methoden und Ausdrucksmöglichkeiten: Tanz, Gesang, Theater, Malerei, usw. Stadträtin Monika Stocker (Vorsteherin Sozialdepartement) und die Stadträte Martin Waser (Vorsteher Tiefbaudepartement) sowie Robert Neukomm (Vorsteher Gesundheits- und Umweltdepartement) und rund 80 interessierte Erwachsene folgten gebannt der eindrücklichen Auseinandersetzung der Kinder mit ihrer Stadt. Die Präsentationen bestachen durch Klugheit, Einfallsreichtum und Freude daran, die Gruppenmeinung deutlich zu machen.
Von der Stadtratsdelegation erhielten die Kinder noch vor Ort ein erstes Feedback. Monika Stocker versprach den Kindern, die Anliegen an der Stadtratssitzung vom nächsten Mittwoch mit ihren Ratskollegen zu besprechen. Martin Waser doppelte nach und erklärte die Kinderanliegen zum Traktandum der nächsten Gemeinderatssitzung. Alle VolksvertreterInnen müssen informiert sein, was Kinder in Zürich wollen und brauchen, erklärte er den Kindern.
Als wichtigste Botschaft kristallisierte sich heraus, dass Kinder angehört werden wollen. „Wir haben nämlich auch eine Meinung“, war am Kongress immer wieder zu hören. Sie träumen von grösseren und spannenderen Spielplätzen, die sie mitplanen und mitbauen. Das gilt auch für die Pausenplätze, öffentliche Parks, Anlagen und grosse Kreuzungen. An die Adresse von Stadtrat Waser erklärten sie: „Brunnen ohne Wasser finden wir einen Seich“: Weiter möchten die Kinder, dass alle Nicht-Zürcher Eintritt bezahlen, wenn sie mit dem Auto die Stadtgrenze passieren. Die Einnahmen würden sie Kinder-Projekten zur Verfügung stellen. In der Schule hätten sie gerne zusätzliche Fächer wie Reiten, Tanzen, Kung-Fu, Filme machen und Akrobatik. Auch Jokertage, also das Recht auf ein paar selbstbestimmte Freitage pro Jahr, wollen sie unbedingt. Orte zum „Abdampfen“ und wo sie eigene Projekte erfinden können fordern sie in allen Stadtquartieren. Darüber hinaus wünschen sie sich, dass mehr Geld in die Bildung fliesst und dass Strassen und Wälder weniger verschmutzt werden. Nicht zuletzt denken die Kinder an Tiere, ältere Menschen und solche, die wenig Geld haben. Ihnen soll in Zürich geholfen werden.
Die Stadtverwaltung prüft sämtliche Vorschläge aus dem Kongress der Kinder. Ausführliche Stellungnahmen erhalten die Kinder nach den Sportferien 2004. „Der Tag war ein voller Erfolg!“, freut sich Projektleiterin Vreni Nufer. „Es war überdeutlich, dass Mitbestimmung bei den jüngsten Einwohnern und Einwohnerinnen von Zürich ein ganz grosses Bedürfnis ist. Die Kinder waren extrem engagiert, ihre Themenpalette reichte von artgerechter Tierhaltung über Verkehr bis hin zu Schulaufgaben und grossem Bedauern über die geplante Reduktion des Handarbeitsunterrichts. Ich hoffe nun, dass es in Zukunft weitere Kinderkongresse geben wird. Zwischenzeitlich wird Mega!phon alles daran setzen, die wichtigsten Resultate und Anliegen des heutigen Tages mit den Kindern weiterzuverfolgen.“ |
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