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20. Dezember 2002: Ein weihnächtlicher Fund auf einer Baustelle in der Zürcher Altstadt |
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Stadtarchäologen entdecken eine Sternendecke aus dem MittelalterBeim Umbau der Liegenschaft Münstergasse 9, dem ehemaligen Café Salomon, nahe beim Grossmünster, sind die Bauforscher der Stadtarchäologie überraschend auf eine bemalte Balkendecke aus dem Mittelalter gestossen. Das Motiv, das hier vor rund 600 Jahren auf das Holz gemalt wurde, ist denkbar einfach und stimmungsvoll. Auf einem ehemals weissen Untergrund hatte man in regelmässigen Abständen mit einer Schablone sechszackige Sterne abwechselnd in Rot und Schwarz aufgetragen. Weil den Archäologen die schwarze Farbe etwas merkwürdig fanden - malte man wirklich schwarze Sterne? - Wurde diese noch etwas genauer untersucht. Und tatsächlich: die schwarzen Sterne leuchteten ursprünglich in einem kräftigen Blau. Rauch und andere Gase hatte es im Laufe der Zeit in dieses Schwarz verwandelt.
Überraschend war das Alter der Decke, deren Hölzer durch die Methode der vergleichenden Jahrringmessung (Dendrochronologie) exakt datiert werden konnte: Je drei Bretter und drei Balken wurden gemessen und es zeigte sich, dass die Bäume, von denen sie stammen, im Jahr 1286 gefällt wurden. Nicht lange danach werden sie in diesem Haus eingebaut worden sein. Die Sternendecke ist erst etwas später, im 14. oder 15. Jahrhundert, aufgemalt worden.
Spätestens im 18. Jahrhundert wurde dieser „Sternenhimmel“ von einer barocken Stuckdecke zugedeckt. Weil diese jüngere Decke ihrerseits sehr schön ist, bleibt sie erhalten und die aufgemalten Sterne verschwinden wieder darunter.
Während aufgemalte „Sternenhimmel“ in mittelalterlichen Kirchen ein häufiges Motiv sind, ist es in profanen Häusern eher selten.
Mit freundlichen Grüssen Vorsteherin des Hochbaudepartements der Stadt Zürich
Kathrin Martelli Stadträtin
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Abbildungslegende: Rote und schwarze Sterne auf einer mittelalterlichen Balkenendecke. Sie wurden entdeckt, weil die Bodenbretter des Stockwerks darüber entfernt werden mussten. Die hier sichtbaren hellen Bretter gehören bereits zur jüngeren Stuckdecke. Die losgelösten Bodenbretter trugen auf der Unterseite die gleichen Sterne.
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