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23. Mai 2003: Stadt fördert geordnetes Kulturkleben |
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Dem Wildwuchs in der Zürcher Plakatszene ist ein Ende gesetzt. Ein Erfolg für das Hochbaudepartement und die Polizei der Stadt Zürich. Statt chaotischen Klebeorgien setzt sich die lebendige Kulturszene Zürich nun wieder geordnet in (Plakat-) Szene. Und die Stadt spart erst noch einen Haufen Geld.
20'000 Plakate wurden bis vor fünf Monaten jede Woche illegal an allen möglichen und unmöglichen Orten geklebt. Gegen eine Million Franken an Steuergeldern kostete die Reinigung von Fassaden öffentlicher Einrichtungen jedes Jahr. Doch das teure Kratzen und Putzen ist vorbei: Heute findet sich kaum noch ein illegales Plakat an Zürichs Fassaden.
Seit dem 1. Januar dieses Jahres werden die wilden Plakatierer härter angefasst. Vorher hatten sie eine Ordnungsbusse bis zu 80 Franken zu bezahlen, nun müssen sie beim ersten Mal bis zu 500 Franken hinblättern. Im Wiederholungsfall werden die illegalen Kleber sogar an das Statthalteramt überwiesen, wo sie dann weit höhere Bussen kassieren. Das hat gewirkt. Auch dank der Polizei, welche die Regelung auf der Strasse konsequent durchsetzte.
Doch Verbote allein sind kein Rezept. Deshalb hat die Stadt mit den zwei grossen Zürcher Kleinplakatfirmen (ALIVE Productions GmbH und Propaganda Zürich AG) gegen Gebühr Exklusivverträge abgeschlossen. Dafür sorgen die beiden Firmen für sauber bewirtschaftete öffentliche Kulturplakatstellen.
Kleinplakate (bis 3500cm2) dürfen für kulturelle Anlässe der Grosszürcher Kulturszene werben, nicht aber für kommerzielle Produkte. Gleichzeitig hat die Stadt ausgehandelt, dass Organisationen mit einem ideellen Zweck oder etwa Quartiervereine einen günstigeren Tarif bekommen. Sie müssen den beiden Plakatfirmen im Maximum 5.50 Franken pro Plakat und Woche bezahlen. Geklebt werden die Veranstaltungsplakate an 120 offiziellen Standorten und auf Bauwänden, welche auf öffentlichem Grund stehen und für Plakate dieser Art eingerichtet sind. Die Stadt plant, das Netz in den nächsten Jahren auszubauen.
Stadträtin Kathrin Martelli ist froh, dass die Massnahmen so rasch gegriffen haben: „Die Reaktionen der Bevölkerung und Kulturschaffenden sind durchwegs positiv. Wir sind überzeugt, dass es funktioniert, werden aber nach einem Jahr genau überprüfen, ob das Konzept unsere Erwartungen und diejenigen der Kundschaft erfüllt hat.“ |
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